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Deutsche Sprache

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Deutsch

Gesprochen in

Deutschland, Österreich, Schweiz, Luxemburg, Liechtenstein, Italien (Südtirol), Belgien (Eupen), Namibia, Dänemark (Nordschleswig)

Weitere (>100.000 Sprecher):
Brasilien, Argentinien, Australien, Kasachstan, Polen, Ungarn
Sprecher 101 Millionen (Muttersprachler) (Platz 9)

121 Millionen (Zweitsprachler)

Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache in Deutschland, Österreich, Schweiz, Luxemburg, Liechtenstein, Belgien, Italien, Dänemark
Sprachcodes
ISO 639-1

de

ISO 639-2 (B) ger (T) deu

Die deutsche Sprache (Deutsch) zählt zur Familie der indogermanischen (indoeuropäischen) Sprachen, spezifisch zu den westgermanischen Sprachen.

Geschichte

Als hochdeutsche Sprache bezeichnet man zunächst alle germanischen Dialekte, die im frühen Mittelalter an der zweiten oder althochdeutschen Lautverschiebung beteiligt waren (alemannisch, bairisch, ost-, rhein-, mittelfränkisch, ostmitteldeutsch = ober- und mitteldeutsche Mundarten = hochdeutsche Mundarten). Die germanischen Dialekte, die diese zweite germanische Lautverschiebung nicht oder nur zu einem sehr geringen Teil mitgemacht haben, bezeichnet man seit der frühen Neuzeit als niederdeutsche Sprache = Niederdeutsch.

Das Wort "teutsch" (deutsch) bildete sich dabei innerhalb des Lateinischen aus dem germanischen Wort für "Volk" (thioda, thiodisk) heraus und bezeichnete die Sprache der nicht lateinisch (und nicht romanisch) sprechenden Bevölkerung. Die ältere Bezeichnung "fränkisch" für die eigene Sprache traf etwa seit dem 9. Jahrhundert nicht mehr eindeutig zu, nachdem einerseits die westfränkische Oberschicht im späteren Frankreich den romanischen Dialekt der einheimischen Bevölkerung übernommen hatte und anderseits das Ostfrankenreich auch nicht-fränkische Stämme wie die Alemannen, die Bayern, die Thüringer und die Sachsen umfasste.

Da während des ganzen Mittelalters im Unterschied zu den Nachbarländern in dem Land der Teutschen stark territorial zersplitterte politische Strukturen existierten, entwickelten sich die zum Teil extrem unterschiedlichen deutschen Dialekte (deutsche Mundarten) lange parallel nebeneinander her.

Einen ersten Ansatz zu einem überregionalen Ausgleich der Mundarten hat man teilweise in der mittelhochdeutschen Dichtersprache der höfischen Dichtung um 1200 sehen wollen. In der Tat ist teilweise das Bemühen der Dichter zu erkennen, nur regional verständliches Vokabular und dialektale lautliche Besonderheiten zu vermeiden, um ein überregionales Verständnis ihrer Werke zu ermöglichen; andererseits muss aber die Breitenwirkung der an den Fürstenhöfen tätigen Dichter zu einer Zeit, als nur eine verschwindend geringe Minderheit der Bevölkerung alphabetisiert war und Zugang zu dieser elitären Kunst hatte, als äußerst gering eingeschätzt werden. Der Beginn der neuhochdeutschen Schrift- und Standardsprache kann daher erst in überregionalen Ausgleichsprozessen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit gesehen werden.

Datei:Heutige deutsche Mundarten.PNG
Das heutige deutsche Sprachgebiet nach dem 2. Weltkrieg (einschließlich des "niederdeutschen Sprachgebietes" in den Niederlanden und Flandern)

Während die Standardsprache in den meisten europäischen Ländern aus dem Dialekt der jeweiligen Hauptstadt hervorgegangen ist, stellt die heutige deutsche Hochsprache (Standardsprache) eine Art "Kompromiss" zwischen den mittel- und oberdeutschen Dialekten südlich der Benrather Linie dar.

In Norddeutschland hat sich das Hochdeutsche, vor allem im Gefolge der Reformation und durch das Sprachgesetz Bismarcks als Amts- und Schulsprache gegen das Niederdeutsche (Plattdeutsche/Niedersächsische und Niederfränkische) durchgesetzt. Zur Blütezeit der Hanse fungierte das Niederdeutsche als Verkehrssprache im gesamten Nord- und Ostseeraum. Auch die Niederländische Sprache ist eine niederdeutsche Sprache.

Martin Luther übersetzte 1521 das Neue Testament und 1534 das Alte Testament in die sich damals noch entwickelnde neuhochdeutsche Schriftsprache. Die dort verwendete Sprache in einer ostmitteldeutschen Färbung prägte durch die religiöse Bedeutung Luthers ganze Generationen. Es muss aber angemerkt werden, dass Luthers Bedeutung im Hinblick auf die Entstehung der Neuhochdeutschen Schriftsprache lange Zeit überschätzt wurde. Bereits seit dem 14. Jahrhundert bildete sich allmählich eine immer stärker überregional geprägte Schriftsprache heraus, die man auch als Frühneuhochdeutsch bezeichnet. Die Herausbildung der hochdeutschen Schriftsprache war im 17. Jahrhundert zum Großteil abgeschlossen. Durch die Beseitigung der so genannten Letternhäufelung im 18. Jahrhundert wurde das seitdem in Grundzügen kaum veränderte deutsche Schriftbild abgerundet.

Die Geschichte der deutschen Sprache wird häufig in vier Abschnitte unterteilt:

Johann Christoph Adelung veröffentlichte 1781 das erste große Wörterbuch. Jacob und Wilhelm Grimm begannen 1852 mit der Herausgabe des umfassendsten Deutschen Wörterbuchs, das 1961 vollendet wurde, aber seither einer Überarbeitung unterzogen wird.

Die deutsche Rechtschreibung wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts zunehmend normiert. Ein Durchbruch zu einer deutschen "Einheitsschreibung" gelang mit dem "Orthographischen Wörterbuch der deutschen Sprache" von Konrad Duden (1880), das in der Rechtschreibreform von 1901 in leicht veränderter Form zur Grundlage der amtlichen Rechtschreibung erklärt wurde. Erst 1996 kam es zu einer erneuten Rechtschreibreform. Siehe dazu auch Geschichte der deutschen Rechtschreibung.

In der Bundesrepublik Deutschland ist Hochdeutsch:

In Österreich ist laut Artikel 8. (1) Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG) die deutsche Sprache, unbeschadet der den sprachlichen Minderheiten eingeräumten Rechte, die Staatssprache der Republik.

Länder, in denen Deutsch gesprochen wird

Als offizielle Hauptsprache

die D-A-CH-Länder

Als Amtssprache (neben anderen Sprachen)

Dass Deutsch beinahe Amtssprache der USA geworden wäre, ist ein Gerücht (Mühlenberg-Legende).

Als Minderheitensprache

Siehe auch: Deutschsprachige Minderheiten

Als Fremdsprache

Deutsch (Hochdeutsch) wird in vielen Ländern als Fremdsprache gelehrt; in Europa ist es nach Englisch am weitesten verbreitet. Besonders häufig wird Hochdeutsch als Fremdsprache in den Niederlanden, Skandinavien, Baltikum, Slowenien, Kroatien, Polen, Japan, Bosnien und Herzegowina, der romanischen Schweiz, Serbien, Ungarn, Montenegro und Mazedonien gewählt. Teilweise gilt Deutsch in diesen Ländern als erste Schulfremdsprache und steht damit noch vor dem Englischen. Auch in Weißrussland wird Deutsch oft an Schulen unterrichtet.

In anderen Ländern, so zum Beispiel in Frankreich und den USA, verliert Deutsch zunehmend an Bedeutung gegenüber Spanisch.

In Ostasien (Japan) wurde im 19. und 20. Jahrhundert Deutsch als Medizinsprache verwendet (an Stelle von Latein).

Nach einer Erhebung der Ständigen Arbeitsgruppe Deutsch als Fremdsprache, der u.a. das Auswärtige Amt und das Goethe-Institut angehören, gab es 2000 die meisten Deutschlerner in:

Deutsch ist heute nach Englisch und noch vor Französisch, Japanisch, Spanisch und Chinesisch die zweitmeistverwendete Sprache im Internet. Mehr als 8 % aller Seiten im Internet sind auf Deutsch.

Aussprache

Nachdem sich die neuhochdeutsche Schriftsprache herausgebildet hatte, setzte sich in gebildeten Kreisen die Idealvorstellung der Schreiblautung durch. Damit ist eine Aussprache gemeint, die sich möglichst stark am Geschriebenen orientiert. Im 19. Jahrhundert kam die Vorstellung auf, dass das beste Deutsch auf der Theaterbühne gesprochen werde. Auch die Aussprache in Norddeutschland wurde als vorbildlich eingestuft, da sich das Niederdeutsche zu stark von der Standardsprache unterscheidet und diese deshalb nicht so leicht beeinflussen kann. Deswegen orientiert sich die dortige Aussprache der im Zeitalter der Reformation übernommenen hochdeutschen Schriftsprache an der Schreibung, so dass man das Ideal der Schreiblautung in dieser Region am ehesten als verwirklicht betrachten kann.

Die Aussprache des Deutschen wurde erstmals 1898 in der "Deutschen Bühnensprache" von Theodor Siebs für den Gebrauch im Theater kodifiziert. Heute existieren verschiedene Aussprachewörterbücher, die in einigen Punkten voneinander abweichen.

Es existieren verschiedene Aussprache der deutschen Standardsprache (siehe dazu z.B. den Artikel Helvetismus). Wenn sogar die Aussprache der Standardsprache markante regionale Unterschiede aufweist, dann gilt das erst recht für die regionalen Dialekte. Die nachfolgenden Abschnitte beschreiben die Aussprache der Standardsprache. Vieles davon trifft auf einzelne oder mehrere Dialekte nicht zu. Insbesondere das phonetische Inventar der Dialekte weicht oft beträchtlich von der Standardsprache ab.

Eine große Wirkung geht heutzutage von den deutschen Fernseh- und Rundfunkprogrammen aus, bei denen überwiegend auf eine Aussprache geachtet wird, die sich stark an der hochdeutschen Schriftsprache orientiert.

Akzentuierung von Wörtern und Sätzen

In deutschen Wörtern wird meistens die Stammsilbe betont ('le-sen, 'Spra-che, ver'steh-en, ent-'füh-ren), aber auch einige Präfixe ('Aus-spra-che, 'vorlesen) und Suffixe (z. B. -ei wie in Bä-cke-'rei) können den Akzent tragen. Das bedeutet, dass der Akzent im Deutschen beweglich ist, da er innerhalb einer Wortfamilie variieren kann (Vergleiche z.B. 'Aussprache, 'Sprache und be'sprechen).

Bei zusammengesetzten Wörtern (Komposita) wird fast immer das erste Wort (Bestimmungswort) betont (z.B. 'Baumhaus; nicht so z.B. Jahr'hundert).

Für Fremdwörter im Deutschen lassen sich keine Regeln angeben, da die Betonung häufig zusammen mit dem Wort übernommen wird.

Die betonte Silbe wird im Vergleich zu den unbetonten stärker, und damit lauter und höher gesprochen (dynamischer Akzent).

Die Betonungsdifferenzen der Silben im Wort werden wiederum überwölbt von Betonungsdifferenzen, die den Satz als Ganzes gliedern. Der Hauptakzent im Satz liegt auf dem Rhema, meistens gegen Ende des Satzes.

Intonation

Das Deutsche kennt drei verschiedene Melodieverläufe, nämlich fallende, steigende und schwebende (progrediente) Intonation. Die fallende Intonation kennzeichnet den Satzschluss bei Aussagesätzen und Wortfragen wie zum Beispiel bei den Sätzen: Wann kommst du? - Ich komme jetzt. Die schwebende Intonation wird bei Pausen wie zum Beispiel zwischen Haupt- und Nebensatz verwendet. Die steigende Intonation ist typisch für Satzfragen (auch Entscheidungsfragen) wie zum Beispiel: "Isst du gerne Schokolade?". Auch Wortfragen können mit steigender Intonation gesprochen werden, wenn man ihnen einen freundlichen oder einen insistierenden Ton verleihen will.

Die Hebung oder Senkung der Stimme erfolgt ausgehend von der letzten betonten Silbe im Satz. Bei fallender Intonation wird diese Silbe etwas höher gesprochen als die vorangehenden. Die nachfolgenden Silben fallen dann bis unter das Niveau des Satzes. Ist die letzte betonte Silbe ein einziges Wort, findet diese Melodiebewegung innerhalb dieses Wortes statt. Bei steigender Intonation wird die letzte betonte Silbe analog etwas tiefer gesprochen.

Konsonanten

noch auszuführen vgl. auch Auslautverhärtung

Vokalsystem

Überblick

Vokale, auch Selbstlaute genannt, sind Klang- und Öffnungslaute. Als solche sind sie Silbenträger. Die Lautung der hochdeutschen Standardsprache umfasst in dieser Darstellung 16 monophthongische Vokalphoneme und 3 Diphthonge (der Status einzelner Phoneme ist umstritten), eine ziemlich hohe Anzahl. (Spanisch zum Beispiel kennt nur 7). Verschiedene hochdeutsche Dialekte, etwa die bairischen, haben noch wesentlich mehr Vokalphoneme, sowohl Monophthonge als auch Diphthonge.

In vielen Varietäten der deutschen Standardsprache können keine Wörter mit Vokal beginnen, weil im Anlaut jedes Mal ein Knacklaut ("Glottisschlag") ausgesprochen wird. Dieser Laut erscheint in der Schriftsprache nicht. Da es aber auch Varietäten der deutschen Standardsprache gibt, die keinen Glottisschlag aufweisen (z.B. das schweizerische Standarddeutsch), ist sein Status als Laut der deutschen Sprache umstritten.

Die deutschen Monophthonge
Laut Beschreibung
i(ː) geschlossener, palataler, langer Monophthong mit Lippenspreizung wie in Miete (lang), vital (kurz).
ɪ fast halbgeschlossener, palatal bis zentraler, kurzer Monophthong mit leichter Lippenspreizung wie in Mitte.
e(ː) halbgeschlossener, palataler, langer (oder kurzer) Monophthong mit Lippenspreizung wie in stehlen (lang) bzw. Genom (kurz).
ɛ(ː) halboffener, palataler, langer Monophthong mit leichter Lippenspreizung wie in Käse (lang) bzw. Stelle, ächten (kurz).
ə fast halbgeschlossener, zentraler, kurzer Monophthong mit neutraler Lippenspreizung wie in bitte.
a(ː) offener, zentraler bis velarer, langer Monophthong mit offener Lippenrundung wie in kam (lang) bzw. Kamm (kurz).
o(ː) halbgeschlossener, velarer, langer Monophthong mit vorgestülpter Lippenrundung wie in Ofen (lang) bzw. Roman (kurz).
ɔ halboffener, velarer, kurzer Monophthong mit leicht offener Lippenrundung wie in offen
u(ː) geschlossener, velarer, langer Monophthong mit vorgestülpter Lippenrundung wie in Mut (lang) bzw. Rubin (kurz).
ʊ fast halbgeschlossener, velar bis zentraler, kurzer Monophthong mit geschlossener, aber nicht vorgestülpter Lippenrundung wie in Mutter.
ø(ː) halbgeschlossener, palatal bis zentraler, langer Monophthong mit vorgestülpter Lippenrundung wie in Höhle (lang) bzw. Ödem (kurz).
œ halboffener, palatal bis zentraler, kurzer Monophthong mit vorgestülpter Lippenrundung wie in Hölle.
y(ː) geschlossener, palataler, langer Monophthong mit vorgestülpter Lippenrundung wie in müßig (lang) bzw. Physik (kurz).
ʏ fast halbgeschlossener, palatal bis zentraler, kurzer Monophthong mit vorgestülpter Lippenrundung wie in müssen.
Die deutschen Diphthonge
Laut Beschreibung
aʊ̯ der zentrierende Diphthong setzt mit einem [a] wie in Schwamm ein, und gleitet in Richtung auf das deutsche [ ʊ ], wobei die Lippen von neutraler zu leichter Rundung übergehen. Beispiel: Haus.
aɪ̯̯ der zentrierende Diphthong setzt mit einem [a] wie in Schwamm ein, und gleitet in Richtung auf das deutsche [ɪ], das jedoch selten erreicht wird. Beispiel: Heim.
ɔʏ̯ der zentrierende Diphthong setzt mit einem halboffenen, leicht gerundeten [ɔ] wie in Gott ein, und gleitet in Richtung [ʏ], wobei die leichte Rundung der Lippen zum Ende hin fast verloren geht (aus [ʏ] wird fast [ɪ]). Beispiel: Eule.

Die Vokalphoneme werden durch die acht Vokalbuchstaben a, e, i, o, u, ä, ö und ü dargestellt, sowie in Fremdwörtern durch "y" (z. B. Rhythmus) und gelegentlich "é" (z. B. Varieté). Allerdings können Vokalbuchstaben in bestimmten Kontexten auch Konsonanten darstellen (z. B.: "y" in Yacht, "u" in Qualle, Suite, "i" in Familie).

Die Vokalphoneme können in ähnliche Paare (lang – kurz) eingeteilt werden. Dabei unterscheiden sich die Paare nicht nur in ihrer Länge (Quantität) voneinander, sondern auch in ihrer Qualität, wie es die folgende Tabelle deutlich macht:

Vokal-Paare
langer Vokal Bemerkung kurzer Vokal Bemerkung
langes, zentrales bis velares a (Schwan) a kurzes, zentrales a (Schwamm)
langes, geschlossenes i (Familie) ɪ kurzes, fast halbgeschlossenes i (billig)
langes, halbgeschlossenes e (ewig) ɛ kurzes, halboffenes e (Hecke, Ächtung)
ɛː langes, halbgeschlossenes bis halboffenes e (Käse)
langes, halbgeschlossenes o (Not) ɔ kurzes, halboffenes o (Otter)
langes, geschlossenes u (Mut) ʊ kurzes, fast halbgeschlossenes u (Mutter)
øː langes, halbgeschlossenes ö (Höhle) œ kurzes, halboffenes ö (Hölle)
langes, geschlossenes ü (müßig) ʏ kurzes, fast halbgeschlossenes ü (müssen)

Die Aussprache der Wörter Höhle und Hölle (['høːlə] bzw. ['hœlə]) unterscheidet sich also nicht nur durch die Länge des Vokals sondern zusätzlich durch dessen Qualität: [ø] - [œ].

Anhand der Tabelle erkennt man das Prinzip der hochdeutschen Vokal-Lautung: die langen Vokale werden geschlossener ausgesprochen als ihre kurzen Nachbarvokale (allerdings ist der Qualitätsunterschied bei a und ä nur regional oder umgangssprachlich ausgeprägt).

Ähnlich wie im Deutschen verhält es sich in den meisten germanischen Sprachen.

Vorlage:Lautschrift wie in "Käse" stellt in dem System jedoch eine Ausnahme dar, da er der einzige lange offene Vokal im Deutschen ist. Umgangssprachlich fällt Vorlage:Lautschrift oft mit Vorlage:Lautschrift zusammen, d.h. der Vokal in "Käse" und in "Seele" haben oft den gleichen Lautwert. Daher ist der Status dieses Lauts als eigenständiges Phonem des Deutschen umstritten.

Vollkommen aus diesem System fällt im Deutschen der in der Linguistik so genannte Schwa-Laut: [ə] wie in "bitte", "greifen". Dieser Mittelzungenvokal kommt im Deutschen nur unbetont vor. Er wird in der Phonologie oft als eine Variante des /e/ angesehen.

Ausspracheregeln für die Vokalbuchstaben

Die Quantität und damit auch die Qualität der Vokale kann meistens aus der Schreibung abgeleitet werden.

Länge kann durch doppelten Vokalbuchstaben ("aa", "ee", "oo", z. B. wie in "Tee"), Vokalbuchstabe plus h (z. B. "ah" wie in "Zahl", "ih" wie in "ihm") oder für [i:] außerdem durch die Buchstabenkombination "ie" oder "ieh" (wie in "Liebe" oder "ziehen") gekennzeichnet werden.

Ebenfalls lang sind Vokale ganz regelmäßig in offenen Silben wie das "e" in "Leben" oder das "a" in "raten".
Eine offene Silbe liegt dann vor, wenn im Wort ein einzelner Konsonantenbuchstabe plus Vokalbuchstabe folgt. Denn ein einzelner Konsonantenbuchstabe gehört in der Regel zur nächsten Silbe.
Kurz sind dagegen Vokale häufig in geschlossenen Silben, vor allem wenn im Wort weitere Silben folgen ("Kante", "Hüfte", "Wolke").
Von daher leitet sich die Regel ab, dass zwei gleiche Konsonantenbuchstaben (ebenso "ck" und "tz") nach einem einzelnen Vokal dessen Kürze signalisieren (zum Beispiel in "Sonne", "irren", "Ratte", "Masse"), da der doppelt dargestellte Konsonant zu beiden Silben gehört und damit die erste Silbe zu einer geschlossenen macht.
Umgekehrt deutet daher ein einzelner Konsonantenbuchstabe (inkl. ß, dessen Entstehung und Gebrauch u.a. gerade in der funktionalen Abgrenzung zu "ss" begründet ist) die Länge des vorangehenden Vokals an ("Krone", "hören", "raten", "Maße"), da er, wie gesagt, den Vokal in einer offenen Silbe stehen lässt. (Ausnahme: der Konsonantenbuchstabe x - vor "x" wird ein einzelner Vokalbuchstabe immer kurz gesprochen, z.B. "Hexe", "Axt".)

Ebenfalls lang sind Vokale, die zwar in geschlossenen Silben stehen, welche aber so erweitert werden können, dass eine offene Silbe entsteht. Bei "hörst" handelt es sich um eine geschlossene Silbe, "hö" in "hören" ist offen, deshalb wird auch das "ö" in "hörst" lang gesprochen.

Ebenfalls lang sind Vokale, die zwar in geschlossenen Silben stehen, welche nicht zu offenen Silben erweiterbar sind, welche aber erkennbar in Parallele zu solchen erweiterbaren Silben aufgebaut sind. "Obst" hat einen erkennbar parallelen Aufbau zu "lobst" (von "loben"), da von der Aussprache her statt b eigentlich der Buchstabe p zu erwarten wäre.
So lässt sich verallgemeinern: Lang sind Vokale vor den Konsonantenbuchstaben "b", "d", "g", "ß" (wenn "t", "s" oder "st" folgt), sowie vor "gd" und "ks". (Diese markieren die lange Aussprache, da sie anstelle von sonst zu erwartenden "p", "t", "k", "s"; "kt" und "x"/"chs" stehen.) Die Vorhersagbarkeit der Vokallänge gilt vor diesen Konsonantenbuchstaben also unabhängig von der Erweiterbarkeit der Silben. Vgl.: "Obst"/"lobst" (lang) vs. "optisch" (kurz), "Krebs"/"lebst" vs. "Klops", "beredt"/"lädt" vs. "nett", "Vogt"/"legt" vs. "Sekt", "spaßt" vs. "fast", "Magd"/"Jagd" vs. "Akt", "Keks"/"piksen" vs. "fix". In Eigennamen gilt dies auch für "w" (statt "f") und "sd" (statt "st"): "Drews", "Dresden".

Vor anderen Häufungen von Konsonantenbuchstaben sind die Vokale in der Regel kurz (da es sich hier oft um geschlossene Silben handelt). Allerdings gibt es einige, vor denen Vokale kurz oder lang vorkommen können ("tsch", "st", "chs", "nd", "rd" u.a.) oder in der Regel lang sind ("br", "kl", "tr" u.a.); insbesondere vor Di- und Trigrafen: vor "ch", "sch" meist kurz, vor "ph", "th" meist lang).

Einzelne Vokale in Wörtern aus geschlossenen Silben mit nur einem Konsonantenbuchstaben am Ende, die aber keine erweiterte Form mit langem Vokal haben (in der Regel Funktionswörter und Präfixe), wie zum Beispiel bei "mit", "ab", "um", "un-" (nach alter Rechtschreibung auch "daß", "miß-"), werden meistens kurz gesprochen (aber lang: "dem", "nun", vor "r": "der", "er", "wir", "für", "ur-"). Diese Ausspracheregel wird unter bestimmten Bedingungen auch auf Nomen und Adjektive angewandt: Bei (orthografisch) noch nicht vollständig integrierten Wörtern aus dem Englischen und Französischen ("Top", "fit", "Bus", "chic"), bei sog. Abkürzungswörtern ("TÜV", "MAZ"), bei einigen undurchschaubaren Wortbestandteilen ("Brombeere"). Generell gilt diese Regel für Wörter mit "x" (vgl. oben) und (wenn es denn ausnahmsweise vorkommt) für Wörter mit "j" am Ende ("Fax"; "Andrej", "ahoj"). Nach alter Rechtschreibung galt dies auch für einen Teil der Wörter mit "ß": "Nuß", "Boß", "iß!". Die kurze Aussprache des Vokals in solchen Wörtern, denen orthographisch der doppelt dargestellte Konsonant am Wortende fehlt, lässt sich z.T. daraus erschließen, dass es verwandte Formen mit orthographisch markiertem kurzen Vokal gibt (kurzer Vokal bei "in" wg. "innen", "fit" wg. "fitter", "Bus" wg. "Busse", "Top" wg. "toppen", "Nuß" wg. "Nüsse"; dagegen lang: "Biotop" wg. "Biotope", "Fuß" wg. "Füße").

In Eigennamen (Familien- und geografische Namen) kann die Vokalkürze auch vor doppelt dargestellten Konsonanten nicht immer eindeutig bestimmt werden. Insbesondere "ck", "ff", "ss" und "tz", aber auch andere, kommen dort nicht ausschließlich nur nach kurzen Vokalen vor ("Bismarck", "Hauff", "Zeiss", "Hartz", "Kneipp", "Württemberg"). So kann auch ein einzelner Vokal vor diesen Doppelbuchstaben ausnahmsweise lang sein: "Buckow", "Mecklenburg", "Bonhoeffer", "Gross", "Lietzensee".

Da in der Schweiz anstelle des Eszetts "ss" in Gebrauch ist, signalisiert dort "ss" als einziger doppelter Konsonantenbuchstabe (außerhalb von Eigennamen) nicht die Kürze des vorangehenden Vokals (neben "gg", wenn man schweizerdeutsche Wörter miteinbezieht); Länge oder Kürze des Vokals ist also in diesem Fall nicht vorhersagbar (wie sonst auch vor den Di- und Trigrafen "ch", "sch" u.a.). Allerdings werden auch in Deutschland und in Österreich die (seit 1996 für im Singular stehende Wörter mit ss geltenden) Regeln für die korrekte Verteilung von "ß" und "ss", besonders in den Fernsehmedien, in Werbung ("Heisse Tasse") und Öffentlichkeitsarbeit, nicht immer konsequent angewandt.

Phonotaktische Besonderheiten

Ein typisches Merkmal für den phonotaktischen Aufbau deutscher Wörter sind relativ komplexe Konsonantencluster in den Wortstämmen, konjugierten Formen und an der Wortfuge, die in der geschriebenen, graphotaktischen Form (wegen der verwendeten Di- und Trigraphen) oft besonders komplex wirken (z.B. kleckste, auftrumpfen, Angstschweiß, schreiben, ernst, schrumpfst, trittst, knutschst, hältst, Herbst, jetzt, Schrift, Schnitt).

Dies verleiht der Sprache einen konsonantischen Charakter. Silbische Vokale (Monophthonge) treten (außer in Fremdwörtern: Bio, Chaos usw.) nur dort nacheinander auf, wo ein langer Vokal auf die typischen Wortausgänge mit Schwa ("gemurmeltes e"), -ig, -ung o.a. trifft (gehen, tue, Erziehung, fähig).

Datei:Schwere Sprache.jpg
Deutsche Sprache - Schwere Sprache

Die deutsche Sprache ist eine flektierende Sprache, d. h. die grammatischen Beziehungen zwischen den Wörtern werden mit Hilfe von Affixen und teilweise durch Wurzelflexion ausgedrückt.

Deutsch zeichnet sich durch eine besonders flexible Wortbildungsfähigkeit aus.

Nomen

Numerus

Die deutsche Sprache unterscheidet Singular und Plural in den Formen der Substantive, Adjektive, Pronomina. Aus dem Indoeuropäischen ist ein versteinerter Dual nur noch in den männlich/weiblich/sächlichen Worten für zwei erkennbar (zween, zwo, zwei).

Beim Nomen kann der Plural durch Anhängen eines Suffixes und/oder durch die Variation eines Vokals (Umlaut) angezeigt werden (s. unten: Deklination)

Genera

Das Deutsche kennt drei Genera:

Wenngleich keine wirklichen Regeln existieren, lassen sich doch Regelmäßigkeiten in der Zuordnung der Genera beobachten. So sind die meisten Substantive auf -e feminin. Eine größere Ausnahme von dieser Regel bilden die Substantive auf -e, die männliche Lebewesen bezeichnen, z.B. der Bote, der Schwede. Substantivierte Adjektive und Verben sind grundsätzlich neutral. Substantive, die mit den Silben -keit und -heit enden, sind grundsätzlich Femina. Die diminuierenden Endsilben -chen und -lein lassen jedes Substantiv zum Neutrum werden; auffallend in diesem Zusammenhang ist, dass sich natürliches Geschlecht und grammatisches Genus unterscheiden können: z. B. das Mädchen.

Im Plural verschwindet die Unterscheidung zwischen den Genera, im Gegensatz zu den meisten romanischen Sprachen wie Französisch.

Kasus

Zu unterscheiden sind vier Kasusformen: Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ. Einige Kasusendungen sind in der Sprachgeschichte verloren gegangen, so dass der Artikel als eigentlicher Kasusanzeiger dient. Gut markierte Endungen haben im Singular der Genitiv, im Plural der Dativ.

  • Nominativ (Frage: Wer oder was?) (Subjekt, Redegegenstand; Prädikativ) "Hans ist Bäcker"
  • Genitiv (Frage: Wessen?) (attributiv, Objekt bei wenigen Verben, auch führen einige - veraltende - Prä- und Postpositionen den Genitiv mit sich) "Claudias Tasche"; "Wir gedenken der Toten"; "kraft seines Scharfsinns" / "der deutschen Sprache mächtig"
  • Dativ (Frage: Wem?) (von Handlung/Ereignis betroffene Personen oder Dinge) "jemandem vertrauen"
  • Akkusativ (Frage: Wen oder was?) (Objekt, auf das eine Handlung zielt, das von einem Prozess erfasst wird) "ein Buch verschenken", "ein Programm abschießen"
  • Der Vokativ (Anredefall) entspricht formal dem Nominativ "Kater, verzieh dich"

Artikel

Das Deutsche kennt grundsätzlich zwei Artikel, den bestimmten (definiten) und den unbestimmten (indefiniten). Die Artikel werden nach Kasus, Numerus und Genus dekliniert.

  männlich weiblich sächlich
Nominativ der die das
Genitiv des der des
Dativ dem der dem
Akkusativ den die das
  männlich weiblich sächlich
Nominativ ein eine ein
Genitiv eines einer eines
Dativ einem einer einem
Akkusativ einen eine ein

Substantive und Deklinationsklassen

Die Regeln der deutschen Deklination sind sehr subtil, was die Erlernung der deutschen Sprache am Anfang erschwert.

Die deutschen Deklinationsklassen

-(e)s, -e    der Berg, des Berg(e)s, die Berge
   Nom.    Acc.    Dat.     Gen.
   -0-     -0-     -(e)     -(e)s
   -e      -e      -en      -e

-(e)s, -er   das Bild, des Bild(e)s, die Bilder
   -0-     -0-     -(e)     -(e)s
   -er     -er     -ern     -er

-(e)s, -en   der Staat, des Staat(e)s, die Staaten
   -0-     -0-     -(e)     -(e)s
   -en     -en     -en      -en

-s, -0-  der Fahrer, des Fahrers, die Fahrer
   -0-     -0-     -0-      -s
   -0-     -0-     -(n)     -0-

-s, -e  der Lehrling, des Lehrlings, die Lehrlinge
   -0-     -0-     -0-      -s
   -e      -e      -en      -e

-s, -s  das Radio, des Radios, die Radios
   -0-     -0-     -0-      -s
   -s      -s      -s       -s

-en, -en  der Student, des Studenten, die Studenten
   -0-     -en     -en      -en
   -en     -en     -en      -en

-0-, -0-  die Mutter, der Mutter, die Mütter
   -0-     -0-     -0-      -0-
   -0-     -0-     -(n)     -0-

-0-, -en  die Meinung, der Meinung, die Meinungen
   -0-     -0-     -0-      -0-
   -en     -en     -en      -en

-0-, -e  die Kraft, der Kraft, die Kräfte
   -0-     -0-     -0-      -0-
   -e      -e      -en      -e

-0-, -s  die Gang, der Gang, die Gangs
   -0-     -0-     -0-      -0-
   -s      -s      -s       -s

-(e)ns, -(e)n  der Name, des Namens, die Namen
   -0-     -(e)n   -(e)n    -(e)ns
   -(e)n   -(e)n   -(e)n    -(e)n


Der Genitiv wird heute zunehmend durch Konstruktionen mit Präposition und Dativ ersetzt:

  • die Freundin meines Vaters → die Freundin von meinem Vater (umgangssprachlich und in Dialekten auch "mein(em) Vater seine Freundin" (hochdeutsch: die Freundin meines Vaters), "dem sein Job", "mit meinem Vater seiner Freundin" (hochdeutsch: mit meines Vaters Freundin).
  • wegen des Regens → wegen dem Regen

In der formellen Sprache gilt dies jedoch als Fehler, nach wegen steht immer der Genitiv (wegen des Regens), sobald zwischen Hauptwort und "wegen" ein Wort steht (wegen des Umbaus, aber: wegen Umbau); der Dativ wird verwendet, wenn der Genitiv nicht erkennbar ist (wegen manchem). Personalpronomina aber werden "wegen" vorangestellt (meinet-, deinet-, seinet-, unseret-, euret-, ihretwegen).

Der Genitiv lebt als Attribut zu Substantiven, nach den zahlreichen Halbpräpositionen (dank, kraft, aufgrund ...) und nach substantivierten Verben (Nominalstil: die Kirche besichtigen => die Besichtigung der Kirche). Der Nominalstil ist Mode.

Zusätzliche Erklärungen
Singular
  • Bei allen Feminina sind die Formen des Nomens in allen 4 Deklinationsfällen gleich. (Siehe Beispiel a).
  • Maskulina und Neutra folgen einem der beiden Typen b oder c:
  • a) Frau Frau Frau Frau
  • b) Löwe Löwen Löwen Löwen
  • c1) Geist Geistes Geist(e) Geist
  • c2) Segel Segels Segel Segel
Plural

Grundregeln (Es gibt Ausnahmen. Die Grundregel ist aber gültig für ca. 70% der Substantive):

  • Maskuline und neutrale Substantive bilden den Plural mit -e: "Dative", "Substantive".
  • Feminina bilden den Plural mit -(e)n: "Frauen".
  • Eigennamen, Abkürzungen, viele Fremdwörter, Substantivierungen, Onomatopoetika bilden den Plural mit -s: "CDs", "Shirts".

Zusatzregeln:

  • Einige Maskulina/Neutra bilden den Plural auf -(e)n: "Bären".
  • Einige Maskulina/Neutra bilden den Plural auf -(e)r (+ Umlaut): "Kinder, Männer".
  • Einige Maskulina, 2 Neutra bilden den Plural auf -e + Umlaut: "Söhne".
  • Einige Feminina bilden den Plural auf -e (+ Umlaut): "Bänke".
  • Maskulina/Neutra auf -el, -en, -er, -lein oder -chen bleiben im Plural ohne Endung: "Wagen", "Lehrer".

Fremd- und Fachwörter, die aus dem Lateinischen oder Griechischen stammen, bilden den Plural manchmal in Anlehnung an die Ursprungssprache:

  • Visum, Visa, aber auch Visen
  • Virus, Viren
  • Atlas, Atlanten

Es gibt auch Wörter, bei denen zwei Pluralbildungen vorkommen, wobei die Bedeutung der beiden Plurale sich unterscheidet:

  • Wort, Worte (Dichterworte), Wörter (Wörterbuch)
  • Für den Dativ als einzigen im Plural speziell markierten Kasus gilt, dass Substantive auf -e oder -er und im Nominativ endungslose ein -n haben: "den Männern", "den Löhnen".

Verben

Wie in allen germanischen Sprachen ist der Unterschied zwischen starken Verben und schwachen Verben bedeutsam.

In der sekundären Konjugation der Verben unterscheidet das Deutsche 3 Persona - 1. Person, 2. Person und 3. Person - und 2 Numeri, Singular und Plural. Das Verb steht in PN-Kongruenz zum Subjekt des Satzes.

Die Deutsche Sprache tendiert dazu, den Gebrauch von Hilfsverben gegenüber der Flexion vorzuziehen. Während dies beim Passiv und dem Futur vollkommen normal ist, befürchten viele das langsame Aussterben des Konjunktiv I und II, oder sogar des Präteritums.

Tempusformen

Das Deutsche kennt folgende Zeiten oder Tempusformen:

Zeitachse der Gegenwart
  • Präsens (zur Sprechzeit aktuell: Ich schreibe.)
  • Futur I (demnächst erst aktuell: Ich werde schreiben.)
  • Perfekt (jetzt vollzogen: Ich habe geschrieben.)
  • Futur II (erst zum genannten Zeitpunkt vollzogen: Ich werde morgen geschrieben haben.)
  • Konjunktiv I (zur Distanzierung vom Wahrheitsgehalt einer Aussage: "Er sagt, sie schreibe das, aber er wisse nicht, ob das stimmt.")
  • Konjunktiv II (Spekulationen: "Er sagt, er schriebe das, wenn er Zeit hätte.)
  • "Konjunktiv III" (anstelle K I und K II: "Er sagte, sie/er würde das schreiben, aber/wenn ...")
Zeitachse der Vergangenheit
  • Präteritum (damals aktuell: Ich schrieb.) Für Jacob Grimm ist das Präteritum die einzige richtige Zeitform, die das Deutsche hat. Es ist die klassische Erzählvergangenheitsform. In Norddeutschland ist der Gebrauch des Präteritums in der Umgangssprache nahezu unverzichtbar, allerdings nimmt das Perfekt im Gebrauch zu. Dahingegen wird in Süddeutschland, Österreich und in der Schweiz mit der Ausnahme der Hilfs- und Modalverben statt des Präteritums auch dort das Perfekt verwendet, wo in Norddeutschland das Präteritum üblich wäre.
  • Plusquamperfekt (damals bereits vollzogen: Ich hatte ihm geschrieben.)
  • Doppeltes Perfekt ("Ich habe ihm geschrieben gehabt"), Doppeltes Plusquamperfekt ("Ich hatte ihm geschrieben gehabt") und Futur III ("ich werde ihm geschrieben gehabt haben"); das Doppelte Perfekt ist im Süden des deutschen Sprachraums entstanden, um Vorzeitigkeit auszudrücken, wenn im Perfekt erzählt wird.
  • Konjunktiv I (zur Distanzierung vom Wahrheitsgehalt einer Aussage: "Er sagte, sie habe das geschrieben, aber er wisse nicht, ob das stimmt.")
  • Konjunktiv II (Spekulationen: "Er sagte, er hätte das geschrieben, wenn er Zeit gehabt hätte.)
  • Konjunktiv III (anstelle K I und K II: "Er sagte, sie/er würde das geschrieben haben, aber/wenn ...")
Anwendungsbereiche der Tempusformen

Die wichtigste Form ist das Präsens. Es kann als historisches Präsens Präteritum bzw. Perfekt ersetzen und steht vielfach für das Futur I. In diesen Fällen stehen oft ergänzend eine Adverbiale der Zeit.

Bildung der Tempusformen

Die Formen der Vergangenheitstempora Plusquamperfekt und Perfekt werden gebildet mit den Hilfsverben haben oder sein und dem Partizip II (oder Partizip Perfekt). Das Präteritum verwendet den Stamm des Infinitivs.

Die Futurformen werden mit dem Verb werden bzw. (Futur II) werden und haben bzw. sein gebildet.

Plusquamperfekt, Futur II und auch Futur I werden eher selten in der gesprochenen Sprache verwendet. Manche Dialekte kennen diese Tempora nicht. Einige Dialekte kennen dafür das Plusplusquamperfekt, in dem das Hilfsverb selbst das Perfekt verwendet. Süddeutsche Dialekte haben kein Präteritum mit Ausnahme der Modal- und Hilfsverben. Das Plattdeutsche kennt dagegen alle sechs Zeitformen, wobei die Futurformen mit sollen (auf Platt: süllen, sküllen oder schallen) gebildet werden.

Den Konjunktiv II bildet man aus der Präteritumform des Verbs, starke Verben bekommen einen Umlaut (ich tue etwas - ich tat etwas - ich täte etwas). Es gibt jedoch auch Fälle, bei denen die Präteritumform und die Konjunktivformen identisch sind (ich sage etwas - ich sagte etwas - ich sagte etwas). Hier verwendet man meist den Konjunktiv III mit "würde" und Infinitiv (ich würde sagen). Den Konjunktiv I leitet man vom Infinitiv ab, der Wortstamm ändert sich nicht, spezielle Endungen kennzeichnen den Konjunktiv (er sieht etwas - er sehe etwas). Der Konjunktiv I gleicht in vielen Fällen dem Indikativ. Deshalb benutzt man dann den Konjunktiv II oder den Konjunktiv III (Indikativ: ich sehe - Konjunktiv I: ich sehe => Konjunktiv III: ich würde sehen).

Modus

Im Deutschen gibt es die folgenden Modi:

  • Indikativ (Wirklichkeitsform): "Paul kommt"
  • Konjunktiv I (Redewiedergabe, im Wunschsatz: Distanzierung vom Wahrheitsgehalt einer Aussage) "Paul sagte, er komme"
  • Konjunktiv II [mögliche Welt (Irrealis): Spekulationen]: "Wenn Paul doch käme..."
        1. - Es gibt keinen Konjunktiv III. Beschriebenes wird unter "http://de.wikipedia.org/wiki/Konjunktiv" --- Konjunktiv-Form mit würde --- korrekt dargestellt.
        2. - Es gibt ein "Konditional" aber in ganz anderem Zusammenhang: http://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4position

- "Konjunktiv III" (ersetzt in der Umgangssprache und zunehmend auch in der Standardsprache den KI und K II): "Paul sagte, er würde kommen". Beispiele für den Konjunktiv III, auch "Konditional" genannt: "Er fragt sie höflich, ob es ihr etwas ausmachen würde, ihm etwas Geld zu leihen". "Im Geiste stellt er sich oft vor, er würde fliegen". "Das würdest du wirklich für mich tun?"

  • Imperativ (Befehlsform): "Paul, komm!"

Diathese/Genus verbi

Das Deutsche unterscheidet zwischen Aktiv und Passiv. Das genus verbi des Mediums, das in einigen indogermanischen Sprachen zu finden war, entspricht formal dem Aktiv oder wird mittels Reflexivpronomen verdeutlicht, und findet sich vereinzelt auch im Deutschen ("Das Buch liest sich gut.")

Insbesondere im formalen Deutsch ist das Passiv wichtig. Es wird aus den Hilfsverben "werden" und dem Partizip Perfekt gebildet und verkehrt die Perspektive des Aktivsatzes.

Der Patiens wird Ausgangspunkt, der Agens verliert die Subjektrolle und kann auch wegfallen.

Beispiel: Die alte Frau beobachtete den Unfall. - Der Unfall wurde von der alten Frau beobachtet.

Das Deutsche unterscheidet zwischen dem Vorgangspassiv, das semantisch den Passiva der meisten anderen europäischen Sprachen entspricht und das meist mit dem Hilfsverb werden gebildet wird, und dem Zustandspassiv mit dem Hilfsverb sein. Diese Unterscheidung fehlt in vielen verwandten Sprachen.

Während das Vorgangspassiv den Verlauf der Handlung ausdrückt, hebt das Zustandspassiv die Abgeschlossenheit der Handlung hervor. Man kann daher von einem imperfekten und perfekten Aspekt sprechen, ähnlich dem Englischen.

Siehe auch: Diathese (Linguistik)

Adverbien und Prädikativa

Im Deutschen werden Adverbien schlicht durch die Grundform der Adjektive gebildet, nicht durch Adverbialmorpheme.

Im Gegensatz zum Englischen wird im Deutschen kein grammatischer Unterschied zwischen Prädikativa und Adverbien vollzogen.


Syntax

Im Gegensatz zu weitestgehend isolierenden Sprachen, wie dem Englischen, ist die Satzstellung im Deutschen relativ frei. Die Wortstellung wird oft zur gezielteren Betonung der Aspekte einer Handlung variert.

Satzklammer

Grundlegend für das Deutsche ist die Inversion. Hierbei wird das Subjekt hinter das finite Verb gesetzt, während ein Objekt, eine adverbiale Bestimmung, oder ein nicht finiter Teil der Verbalphrase an den Satzanfang gestellt wird.

  • "Das Haus hast du abgebrannt!"
  • "In jeder Lüge schlummert ein bißchen Wahrheit."
  • "Verloren ist die Schönheit der Jugend!"
  • "Gestern ging der Junge nach seiner Krankheit zum ersten Mal wieder in die Schule."

Hieraus ergibt sich auch die für den deutschen Satzbau charakteristische Satzklammer. Bei Aussagesätzen, die mit einer adverbialen Bestimmung beginnen, und im Fragesatz treten finiter und infiniter Teil der Verbform auseinander und werden auf der Vorsilbe betonte zusammengesetzte Verben getrennt. Die so auseinandergerissenen Teile der Verbgruppe bilden auf diese Weise eine Art Klammer.

Die finite Verbform oder das Grundwort des Verbs steht stets vor dem Subjekt des Satzes. Bei den analytischen Zeitformen ist die finite Verbform ein Hilfsverb ("sein", "haben", "werden") oder ein Modalverb, die infinite ist ein Partizip ("gegeben", "besucht"). Bei den zusammengesetzten Verben steht die Verbpartikel am Ende der Sinneinheit "trennte...ab", "machte...blau", "machte...Männchen").

Zwischen den Klammerelementen eröffnet sich das "Mittelfeld", dort stehen erst die thematischen, dann die gewichtigen Ergänzungen des Verbs. Vor der Klammer ist das "Vorfeld", in dem nur ein Wort oder eine Wortgruppe oder ein Nebensatz stehen kann. Auf die Klammer folgt das "Nachfeld" für Nebensätze, Ausklammerungen etc.:

  • "Der alte Mann hat seinem Pferd den Gnadenschuss gegeben."
  • "Wo hast du das Geld her?"
  • "Wer hat dich gestern besucht?"
  • "Hat er dich gestern besucht?"
  • "Und stellte das Computerprogramm die ursprüngliche Version wieder her?"

Im Nebensatz wird der ganze Verbalkomplex am Ende realisiert, den ersten Klammerteil bildet ein Subjunktor ("dass", "als", "weil", "wenn") oder ein Relativum

  • "...weil du ja immer alles vorhergesagt hast".
  • "...wenn du mal zu Geld gekommen sein wirst."
  • "Die Frau, die das hat wissen wollen..." (Bei solchen Komplexen mit mehr als zwei Modalverben wird das flektierte Verb vorgezogen.)

Im Jiddischen, das dem Deutschen als Sprache am nächsten ist, wird die Satzklammer meist nicht realisiert. Die niederländische Syntax dagegen entspricht in dieser Hinsicht weitestgehend der deutschen. Im Englischen dagegen stehen die Verbteile stets zusammen und an zweiter Position, direkt vor dem Objekt/der Verbergänzung: "She has sent a letter to Germany".

Modalpartikeln

Charakteristisch für die deutsche Sprache ist die Anwendung von so genannten Modalpartikeln wie zum Beispiel aber, auch, denn, doch, eben, mal, sogar. Sie selbst haben keine selbstständige lexikalische Bedeutung, sondern qualifizieren die Bedeutung der Satzelemente, auf welche sie sich beziehen. Weil ihre Funktion nur schwer zu beschreiben ist, wurden sie früher als überlfüssig betrachtet und daher als Füllwörter bezeichnet.

  • "Da hast du aber Glück gehabt."
  • "Das kann doch nicht wahr sein!"

Literatur zur deutschen Grammatik

  • O. Behaghel: Deutsche Syntax. Bd. I-IV, Winter, Heidelberg, 1928
  • H. Brinkmann: Die Deutsche Sprache. Schwann, Düsseldorf, 1962
  • G. Drosdowski et al. (Hrsg.): Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Dudenverlag, Mannheim, 1986
  • P. Eisenberg: Das Wort (Bd. 1), Der Satz (Bd. 2) - Grundriß der deutschen Grammatik. Metzler, Stuttgart, 2004
  • U. Engel: Deutsche Grammatik. Groos, Heidelberg, 1988
  • K. E. Heidolph, W. Flämig, W. Motsch u. a.: Grundzüge einer deutschen Grammatik. Akademie, Berlin, 1981
  • G. Helbig, J. Buscha: Deutsche Grammatik. 14.Aufl., Langenscheidt, Berlin, 1991
  • H. J. Heringer: Lesen lehren lernen: Eine rezeptive Grammatik des Deutschen. Niemeyer, Tübingen, 1988
  • H. Paul: Deutsche Grammatik Bd.I-V, Niemeyer, Tübingen, 1920
  • H. Weinrich: Textgrammatik der deutschen Sprache Dudenverlag, Mannheim, 1993
  • G. Zifonun, L. Hoffmann, B. Strecker et al.: Grammatik der deutschen Sprache. de Gruyter, Berlin/New York, 1997

Orthographie

Siehe dazu deutsche Rechtschreibung.

Textsammlungen

Beim Projekt Gutenberg-DE gibt es Texte von über 1000 Autoren.

Siehe auch: Deutsche Literatur, Sprichwörter,
Deutschsprachige Schriftsteller: A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Die Einteilung der deutschen Dialekte beruht auf Untersuchungen des 19. Jahrhunderts. In gleicher Zeit begann die Herausbildung von Umgangssprachen als einer Art Mischform zwischen Standardsprache und Dialekt. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts verdrängen die Umgangssprachen die alten Dialekte.

Niederdeutsch - Sprache oder Dialekt?

Niederdeutsch bzw. die niederdeutschen Sprachen zeigen bedeutende phonologische, morphologische und lexikal-semantische Unterschiede gegenüber den übrigen deutschen Mundarten. Diese Sprachgruppe hat die zweite hochdeutsche Lautverschiebung nicht mitvollzogen.

Das Niedersächsische, in Deutschland gemeinhin als Niederdeutsch bezeichnet, wird daher von mitunter als Teil einer niederdeutschen Sprachgruppe aufgefasst. Dies ist sowohl in der Fachwelt als auch unter Laien bisher umstritten.

Mittlerweile hat das Niederdeutsche infolge der Sprachencharta des Europarats einen offiziellen Status als Regionalsprache erhalten, weil die Länder Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen Niederdeutsch für einen Schutz gemäß Teil III der Sprachencharta angemeldet haben. Vermutlich kann dennoch sein allmähliches Aussterben nicht aufgehalten werden.

Das Niederfränkische lebt weiter im Niederländischen. Auch die ursprünglichen Dialekte am Niederrhein (Kleve, Wesel, Duisburg) sowie die alten Mundarten im Ostbergischen gehörten dem niederfränkischen Zweig an. Sie sind seit dem Zweiten Weltkrieg praktisch im Aussterben.

Die Mundarten des Gebietes zwischen der Uerdinger Linie (Ik-/Ich-Linie) und der Benrather Linie (Maken-/Machen-Linie) (Düsseldorf, Mönchengladbach, Krefeld, Neuss) weisen sowohl niederfränkische als auch mittelfränkische Züge auf und sind ein mundartliches Übergangsgebiet zwischen den hochdeutschen und den niederfränkischen Mundarten.

Einflüsse fremder Sprachen auf die deutsche Sprache

Durch ihre zentrale Lage in Europa wurde die deutsche Sprache über die Jahrhunderte durch andere Sprachen beeinflusst. Im Mittelalter und der Zeit davor war es vor allem die lateinische Sprache, aus dem sich die deutsche Sprache bediente. So sind viele alltägliche Wörter, vor allem aus Architektur, Religion und Kriegswesen (z.B. Fenster, Keller, Karren, dominieren, Kloster) aus dem Lateinischen entlehnt. Auch die griechische Sprache hat das Deutsche in Religion, Wissenschaft und Philosphie stark beeinflusst (z. B. Philosophie, Physik, Demokratie, Krypta).

Später war es dann vor allem die französische Sprache, die großen Einfluss auf das Deutsche ausübte. Da nach dem Dreißigjährigem Krieg an vielen Höfen französisch gesprochen wurde und selbst die preußischen Könige diese Sprache teilweise besser beherrschten als Deutsch und letzteres, frei nach Voltaire, nur zur Kommunikation mit Soldaten und Pferden gebraucht wurde, kamen vor allem Wörter aus dem vornehmen Bereich in die deutsche Sprache (z.B. Boulevard, Trottoir, Konfitüre).

Auch aus den slawischen Sprachen (z.B. Pistole) und dem Jiddischen und dem Rotwelsch kamen einige Wörter (z.B. Zoff, meschugge, Mischpoke, Schockse) ins Deutsche, jedoch war der Einfluss dieser Sprachen im Vergleich zu den vorgenannten wesentlich geringer.

Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nahm in Deutschland das Englische zunehmend Einfluss auf die deutsche Sprache (Anglizismen). Diese Entwicklung ist umstritten. Kritiker bringen vor, es handle sich (z.B. bei Handy) um Pseudo-Englisch, für das es genügend deutsche Synonyme gäbe.

Eine Sprachpolitik, wie sie unter anderem in Frankreich und Island gepflegt wird, um eine Unterwanderung mit Anglizismen zu unterbinden, ist in Deutschland während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht mehr angestrebt worden. Die Gründe werden in der Sprachpolitik des Nationalsozialismus gesehen.

Andere verwerfen solche Bemühungen unter Verweis auf Joachim Heinrich Campe als Sprachpurismus.

Literatur zu Kontakten der deutschen Sprache

  • Johannes Bechert/Wolfgang Wildgen: Einführung in die Sprachkontaktforschung. Darmstadt, Wiss. Buchgesellschaft, 1991
  • Csaba Földes: Kontaktdeutsch. Zur Theorie eines Varietätentyps unter transkulturellen Bedingungen von Mehrsprachigkeit. Tübingen, Verlag Gunter Narr, 2005
  • Claudia Maria Riehl: Sprachkontaktforschung. Tübingen, Narr, 2004

Wie das Deutsche in anderen Sprachen heißt

Aufgrund der sehr wechselhaften Geschichte Deutschlands gibt es in den Sprachen der Welt mehr unterschiedliche Formen für den Namen der deutschen Sprache als für die meisten anderen Sprachen der Welt.

Allgemein kann man die Namen der deutschen Sprache aber aufgrund ihrer Herkunft in sechs Gruppen zusammenfassen.

1. Aus dem protogermanischen Wort für Volk: 2. Von den Germanen abgeleitet: 3. Von den Sachsen abgeleitet:
4. Aus dem slawischen Wort für "stumm": 5. Von den Alemannen abgeleitet: 6. Bei den baltischen Sprachen:

Anmerkung: In der Vergangenheit war im Rumänischen die dem Slawischen entlehnte Form nemţeşte üblich, aber heute wird im Rumänischen vorwiegend das Wort germană benutzt. Das ungarische német ist auch aus dem Slawischen entlehnt, ebenso der Name Österreichs im Arabischen, an-Nimsā (النمسا).

Siehe auch

Vorlage:Wiktionary1


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