Polen
Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Land Polen. Siehe auch Polen (Volk).
Staatsflagge | Staatswappen |
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Flagge Polens: Weiß-Rot | Wappen Polens |
Amtssprache | Polnisch |
Hauptstadt | Warschau (Warszawa) |
Staatsform | Republik |
Staatspräsident | Aleksander Kwaśniewski |
Ministerpräsident | Marek Belka |
Gründung | 966 n. Chr. |
Fläche | 312.685 km² |
Einwohnerzahl | 38.641.000 (Stand: Aug. 2003) |
Bevölkerungsdichte | 124 Einwohner pro km² |
Währung | Złoty |
Zeitzone | UTC+1 |
Nationalhymne | Mazurek Dąbrowskiego |
Kfz-Kennzeichen | PL |
Internet-TLD | .pl |
Vorwahl | +48 |
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Die Republik Polen (poln. Rzeczpospolita Polska) ist ein Staat in Mitteleuropa. Polen grenzt an Deutschland im Westen, an Tschechien und die Slowakei im Süden, an die Ukraine und Weißrussland im Osten, an Litauen und die russische Exklave Kaliningrad (Oblast Kaliningrad) im Nordosten sowie an die Ostsee im Norden.
Der Nationalfeiertag ist der 11. November (Unabhängigkeitserklärung von 1918).
Bevölkerung
Polen ist flächenmäßig wenig kleiner als die Bundesrepublik Deutschland, hat aber mit ungefähr 40 Mio. Einwohner weniger als die Hälfte an Einwohnern. Polen ist ethnisch betrachtet ein äußerst homogener Staat: Die Polen stellen mit 96,3% die Mehrheitsbevölkerung. Die verbleibenden 3,7% der Minderheitsbevölkerung in Polen sind nach der Volkszählung 2002 Schlesier (ca. 170.000) Deutsche (ca. 150.000), Weißrussen (ca. 49.000) und Ukrainer (ca. 30.000); außerdem Kaschuben (ca. 50.000), muslimische Tataren, Litauer, Roma, Lemken, Bojken, Russen, Karäer, Slowaken, Juden und Tschechen. Unter den ausländischen Staatsangehörigen stellen Vietnamesen die größte ethnische Gruppe, gefolgt von Griechen und Mazedoniern.
Geographie
Das Gebiet Polens ist zum überwiegenden Teil von der Eiszeit geformtes Tiefland und bildet ein Übergangsgebiet zwischen dem Tiefland Osteuropas und dem Norddeutschen Tiefland.
Die landschaftliche Gliederung ähnelt jener Deutschlands; auf die wenig gegliederte Küste im Norden folgt Flachland mit der Seenplatte des Baltischen Landrückens, das Mittelpolnische Urstromtal, Mittelgebirge (die Polnische Platte) und schließlich das Hochgebirge (Sudeten und die zu den Karpaten gehörende Hohe Tatra).
Der mit 2.499 m höchste Berg Rysy ("Meeraugspitze") mit seinem hochgelegenen See Morskie Oko ("Meeresauge") liegt in der Hohen Tatra. Die längsten Flüsse sind die Weichsel (Wisła), der Grenzfluss Oder (Odra) und die Warthe (Warta). 28% des Landes sind von Wald bedeckt.
Der mit 2 m unter N.N. am tiefsten gelegene Punkt befindet sich bei Raczki Elbląskie in der Nähe von Elbląg (Elbing).
Das Klima ist gemäßigt und wird nach Osten und Südosten immer kontinentaler.
In den Wäldern leben Nieder- und Hochwild (Rotwild, Rehwild, Schwarzwild, Wisent, Elche und Biber).
Siehe auch: Polnische Inseln, Nationalparks, Großpolen, Masowien, Ermland-Masuren, Pommern, Schlesien, Kleinpolen, Podlasien.
Verwaltungsgliederung
Seit dem 1. Januar 1999 ist Polen in 16 Provinzen, so genannte Woiwodschaften, eingeteilt. Sie haben alle ein eigenes Parlament, ein von der Zentralregierung ernanntes Oberhaupt (Wojewoda) und einen vom Parlament gewählten Woiwodschaftsmarschall (Marszałek).
Städte
Die größten Städte in Polen sind:
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Siehe auch: Liste der Städte in Polen, Liste deutscher Bezeichnungen polnischer Orte
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Polens
Gründung und Mittelalter
Um das Jahr 960 trat Polen aktiv auf die politische Bühne Europas. Das Land, dessen Name sich von dem westslawischen Stamm der Polanen ableitet, ist als Herzogtum im frühen 10. Jahrhundert von Posen und Gnesen aus gegründet worden. Es wurde in jener Zeit 960-992 vom Herzog Mieszko I. aus der Dynastie der Piasten regiert. 966 wurde das Land dann schließlich nach römisch-katholischem Ritus christianisiert. Das Territorium erreichte durch kurzfristig anhaltende Eroberungen unter Mieszko I. und seinem direkten Nachfolger und Sohn Boleslaw I. dem Tapferen Grenzen (piastische Grenzen), die den heutigen Staatsgrenzen sehr nahe kamen. Während der Zeit König Kasimirs I. dem Erneuerer wurde die Hauptstadt von Gnesen (Gniezno) nach Krakau (Kraków) verlegt und die Teilfürstentümer verlangten höhere Mitspracherechte. Pommern und Schlesien verselbständigten sich im 12. Jh. wieder. Hinzu kamen Eroberungen verschiedener Völker, die Polen wieder kleiner werden ließen.
Im 16. Jahrhundert stieg das Polen und Litauen hervorgegangene Litauisch - Polnische Großreich zu einer der führenden Kontinentalmächte auf und war lange Zeit der größte Staat Europas. Mit Eroberungen bis zum Schwarzen Meer kontrollierte es die Geschehnisse in Osteuropa. Es war der erste moderne Staat Europas mit einem adelsrepublikanischen System.
Teilung und neue Unabhängigkeit Polens
Zahlreiche Kriege sowie innere Unruhen in der Adelsrepublik schwächten das Land und es verschwand als Staat zeitweise von der Landkarte. In den drei Teilungen Polens 1772, 1793 und 1795 wurde Polen zwischen Preußen, Österreich und Russland aufgeteilt.
Nach dem Ersten Weltkrieg 1918 gewann es seine Souveränität zurück.
Aber bereits 1919 kam es zu kämpferischen Auseinandersetzungen zwischen polnischen, ukrainischen und sowjetisch-russischen Kräften. Im Frühjahr 1919 eroberten die Sowjets vorher von deutschen Truppen besetzte bzw. von ukrainischen Partisanen verteidigte Gebiete (Ostgalizien), die von Österreich-Ungarn aufgegeben werden mußten.
Der Friedensvertrag von Riga am 18. März 1921 nach dem polnisch-sowjetischen Krieg verschob Polens Ostgrenze im Vergleich zur polnischen Sprachgrenze um ca. 250 km nach Osten. Diesem Erfolg Piłsudskis war ein Sieg über die Rote Armee vorausgegangen ("Wunder an der Weichsel"). Gleichwohl verfehlte Piłsudski sein Ziel, die polnische Staatsgrenze entsprechend dem Jahr 1772 weitere 200 km östlich zu ziehen. Ihm gelang es auch nicht, die Ukraine als unabhängigen "Pufferstaat" zu Russland zu etablieren, was einer der Schwerpunkte der polnischen Politik war. In Riga erkannte Polen die Ukraine als Teil der Sowjetunion unter Mykoła Skrypnyk an.
Im annektierten Gebiet östlich des Bug-Flusses bildeten Polen 1919 ca. 25% der Bevölkerung, 1939 nach der Amtszeit Pilsudskis ca. 38 %. Polnische Sprachinseln im mehrheitlich ukrainisch und weißrussischen Umland waren die Regionen Vilnius und Lviv. Die Förderung der Ansiedlung von Polen durch begünstigte Vergabe öffentlicher Ämter und von Grundstücken bewirkte örtliche Ressentiments gegen die polnische Minderheit.
Als eine bittere Ironie erscheint es, dass Polen kurz bevor es selbst von Deutschland überfallen werden sollte, im Zuge des Münchener Abkommens selbst Forderungen an die Tschechoslowakei stellte. Im Oktober 1938 annektierte Polen gegen den Willen Tschechiens aufgrund des Münchener Abkommens das so genannte Olsagebiet.
1939 wurde Polen von Deutschland und der UDSSR überfallen. Zuerst besetzten Truppen des Deutschen Reichs das Land und danach die Truppen der Sowjetunion. Die Annexion und Aufteilung des polnischen Staatsgebietes war zuvor in einem (geheimen) Zusatzprotokoll zum Hitler-Stalin-Pakt von den Diktatoren beschlossen worden. Damit nahm der Zweite Weltkrieg seinen Anfang, indem Millionen von Menschen ihr Leben verloren.
Sozialismus bis Beitritt in die Europäische Union
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurden die Grenzen des vormaligen polnischen Staatsgebietes von der Sowjetunion nach Westen verschoben: Polen verlor das mehrheitlich von Weißrussen und Ukrainern bewohnte Drittel seines bisherigen Staatsgebietes an die Sowjetunion, in welchem sich auch das Gebiet der bisherigen polnischen Siedlungs - Enklave Lemberg (Lwów), - heute Teil der Ukraine - und Vilnius befand. Im Westen und Norden wurden Polen die deutschen Gebiete östlich der Oder/Neiße Linie, die ein Drittel des deutschen Reichgebiets darstellten, zugesprochen. Etwa 4,7 Millionen waren gegen Kriegsende von dort geflohen und wurden durch Einreiseverbot an einer Rückkehr gehindert (Schließung der Oder - Neiße - Übergänge für Rückkehrende am 30.6.1945). Aus den Ostgebieten wurden nach dem Krieg weitere 5 Millionen Menschen vertrieben. Die Gebiete wurden später überwiegend mit Bürgern aus Zentralpolen (3 Mio) und mit Vertriebenen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten (ca. 1,8 Mio.) besiedelt. Einige Oberschlesier, Masurer und Deutsche blieben als Minderheit zurück.
Im Jahr 1950 annektierte Polen den östlichen Teil der Insel Usedom mit Swinemünde von der DDR. Die dortige Bevölkerung wurde enteignet und ausgesiedelt.
Auf die deutsche Besatzung während des Zweiten Weltkrieges folgte die kommunistische Diktatur. Das Land kam in den Einflussbereich der Sowjetunion und wurde dessen Satellitenstaat. Durch mehrere Aufstände äußerte die polnische Bevölkerung immer wieder ihren Unmut gegenüber der kommunistischen Führung (z. B. Posener Aufstand).
Die Gründung der Gewerkschaft Solidarność führte schließlich zu einem gesellschaftlich-politischen Umschwung im Land und zu den revolutionären Ereignissen von 1980 bis 1989, an deren Ende mit der Auflösung des sogenannten Ostblocks und der Sowjetunion das kommunistische Regime durch eine demokratische Regierungsform ersetzt wurde.
Polen entwickelte sich während des Dritten Golfkrieges und in der Nachkriegszeit neben Großbritannien, Italien und Spanien zum wichtigsten Verbündeten der USA in Europa. Während der Kriegshandlungen entsandte Polen 400 Spezialkräfte der Einheit GROM, die aktiv an den Kämpfen um die irakische Stadt Umm Kasr beteiligt waren. Auch im Nachkriegs-Irak nahm Polen eine wichtige Rolle ein. Es bekam eine eigene Besatzungszone zugesprochen und hat seit dem 1. September 2003 das Oberkommando über ca. 10.000 Soldaten aus Ländern wie Spanien (nach Amtseintritt Zapateros abgezogen), Ukraine, Bulgarien, Mongolei und weitere kleinere Truppenkontingente.
Aufgrund der Haltung der polnischen Regierung während des Irak-Konflikts kam es zu schweren Misstönen im Verhältnis zu Deutschland und Frankreich.
Seit dem 1. Mai 2004 ist Polen, zusammen mit neun weiteren Staaten, Mitglied der Europäische Union. Polen ist unter den neuen Mitgliedsstaaten das bevölkerungsreichste und flächenmäßig größte Land.
Während des Konfliktes um die Präsidentschaftswahlen im Nachbarstaat Ukraine im November/Dezember 2004 engagierte sich der polnische Präsident Kwasniewski als Vermittler zwischen den Konfliktparteien, während die polnische Öffentlichkeit und die Medien in noch nie dagewesenem Ausmaß Solidarität mit Wiktor Juschtschenko übten.
”Siehe auch:” Geschichte Polens, Liste der Herzöge und Könige von Polen, Realer Sozialismus, Liste der Präsidenten Polens, Liste der Premierminister Polens
Politik
Die Republik Polen ist nach dem Zusammenbruch des Ostblocks eine parlamentarische Demokratie geworden. Zwei Kammern, Sejm (460 Abgeordnete) und Senat (100 Abgeordnete), bilden das Parlament, welches die Legislative innehat. Die im Parlament vertretenen polnischen Parteien gruppieren sich in eine Regierungskoalition und die Opposition. Die Exekutive wird von einem Ministerpräsidenten und einem Ministerrat ausgefüllt, die ihrerseits vom Staatspräsidenten ernannt werden und mit diesem gewisse Kompetenzen (Landesverteidigung, Außenpolitik) teilen, aber dem Parlament verantwortlich sind.
Polen war bis 1989 in den RGW und den Warschauer Pakt eingebunden. Seit der politischen Wende orientiert sich Polen stark an der EU und mehr noch an den USA. Polen ist seit dem 12. März 1999 NATO-Mitglied. Nach der Entscheidung auf dem EU-Gipfeltreffen am 13. Dezember 2002 in Kopenhagen wurde Polen zum 1. Mai 2004 mit neun weiteren ost-, ostmittel- und nordosteuropäischen Staaten in die Europäische Union aufgenommen. Die Innenpolitik ist geprägt von einem sich dynamisch verändernden Parteienwesen und der Auseinandersetzung um die Reformen, die notwendig sind, um Polen als Mitglied in der EU (seit 1. Mai 2004) wettbewerbsfähig zu machen.
Der von 2001 an amtierende Ministerpräsident Leszek Miller ist nach der Serie von Koruptionskandale und Kritik im Bereich Innenpolitik am 2. Mai 2004 zurückgetreten, also unmittelbar nach dem EU-Beitritt seines Landes. Als Nachfolger für das Amt des Regierungschefs wurde Marek Belka ernannt und am 26 Juni 2004 vereidigt.
Auseinandersetzungen gibt es um die EU-Verfassung. Enttäuscht von einer dramatisch angestiegenen Arbeitslosigkeit projizieren die Politiker ihren Unmut offenbar auf die EU-Verfassung. Hervorzuheben sind hier die ultrakonservative, kirchennahe LPR (Liga Polskich Rodzin - Liga polnischer Familien) sowie die von dem Populisten Andrzej Lepper angeführte "Samoobrona" ("Selbstverteidigung"). Die meisten Polen setzen sich hingegen für die Ratifizierung des Vertrages, trotz der großen Enttäuschung von dem Inhalt des Dokumentes.
Auf der "Linken" haben sich dabei postkommunistische, sich nun sozialdemokratisch nennende Kräfte zusammengeschlossen (SLD, UP und SdPl). Die bürgerlich-demokratischen Parteien der Rechten sind: Platforma Obywatelska (bürgerliche Platform), die aus der ehemaligen Freiheitsunion hervorgegangen ist, und Prawo i Sprawiedliwość (Recht und Gerechtigkeit). Die beiden Parteien genießen heutzutage höchste Unterstützung in Umfragen und werden wahrscheinlich nach den Wahlen (Juni 2005) die neue Regierung bilden.
Polen ist Verbündeter der USA im Irak-Krieg und unterstützt mit eigenen Soldaten multinationale Koalition von 35 Staaten.
Siehe auch: Parteien in Polen, Außenpolitik Polens
Wirtschaft
Mit dem Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft ist in Polen ein struktureller Wandel verbunden. Dieser hat sich seit dem Beitritt des Landes zur EU im Jahr 2004 verschärft. Der bisher dominierende Agrarsektor ist wegen mangelnder Produktivität und fehlender Konkurrenzfähigkeit, aber auch wegen des ohnehin in der EU stark subventionierten Angebots landwirtschaftlicher Produkte in einen enormen Druck geraten. Mittelfristig zeichnet sich daher eine starke Arbeitslosigkeit ab. Es ist absehbar, dass sich – wie schon bei vorhergehenden EU-Erweiterungen – ein notwendiger Strukturwandel hin zu Dienstleistungen einstellen wird, der langfristig die Arbeitslosigkeit wieder sinken lassen wird. Experten gehen davon aus, dass auch Polen langfristig von einem EU-Beitritt ökonomisch profitieren wird. Im ersten Quartal 2004 wuchs das Bruttoinlandsprodukt immerhin um 6,9 Prozent, nach 2,3 Prozent im ersten Quartal 2003.
Eine große Herausforderung für Polen ist der Kampf gegen die Korruption.
Wichtigste Exportartikel Polens sind Maschinen (Montagewerke verschiedener Automobilfirmen), Elektroartikel, Textilien. Wichtigste Handelspartner sind die EU-Staaten, vor allem Deutschland, Frankreich und Italien.
Verkehr
Polen ist ein Transitland von Nordeuropa auf den Balkan und von Westeuropa nach Osteuropa. Die größte Eisenbahngesellschaft ist die Polskie Koleje Panstwowe (PKP). Dem in Polen trotz wachsendem Individualverkehr immer noch sehr bedeutsamen öffentlichen Verkehr dient ferner ein ausgedehntes Überlandbusnetz. Das Straßennetz ist zwar mittlerweile sehr gut ausgebaut, es fehlen aber nach wie vor fast völlig die Autobahnen. Wichtigste Seehäfen sind Stettin (Szczecin), Gdingen (Gdynia) und Danzig (Gdańsk). Größte Fluggesellschaft ist die LOT aus Warschau-Okęcie.
Religion
Die polnische Bevölkerung ist überwiegend katholisch (90,7 % römisch-katholisch, davon nur 65 % praktizierend); 1,4 % Polnisch-Orthodoxe; 0,3 % Protestanten, 0,1 % Altkatholiken und religiöse Minderheiten von Zeugen Jehovas, Muslimen (unter anderem die Tataren bei Białystok) und Juden. Die heute polnischen Regionen Niederschlesien, Hinterpommern und Masuren waren vor der Aussiedlung der ansässigen Bevölkerung in der zweiten Hälfte der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts mehrheitlich protestantisch.
Ein besonders hohes Ansehen in Polen besitzt der verstorbene Papst Johannes Paul II., der vor seiner Papstwahl als Karol Wojtyła Erzbischof von Krakau war und eine bedeutende politische Rolle während des Zusammenbruchs des Ostblocks inne hatte.
Siehe auch: Konfessionen in Polen
Kultur
Hauptartikel: Kultur in Polen
Die polnische Kultur ist vielfältig und eng verknüpft mit der wechselvollen Geschichte Polens. In Bereichen wie in der Literatur, der Musik und der Kunst, versuchten immer wieder Künstler den Kampf um die Unabhängigkeit Polens mit ihren Mitteln zu unterstützen.
Als Beispiele hierfür können die nationalen Gedichte von Adam Mickiewicz, die Historienmalerei von Jan Matejko oder die frühen Klavierwerke von Frédéric Chopin genannt werden.
Heute ist die breitgefächerte Kultur Polens von Globalisierungstendenzen und finanziellen Problemen betroffen, andererseits kann sie, gerade in der Kulturszene größerer Städte eine eigene Identität erhalten. Besonders bedeutend ist der polnische Symbolismus und die polnische Plakatmalerei. Plakate polnischer Künstler mit ihren sehr spezifischen Eigenschaften sind auf der ganzen Welt bekannt.
Literatur zur über 1000-jährigen Kunstgeschichte von Polen: Stefan Muthesius: Kunst in Polen / Polnische Kunst 966 - 1990. Eine Einführung, Königstein i. Ts. 1994 ISBN 3-7845-7610-9 (deutsch) und ISBN 3-7845-7611-7 (englisch: Art, Architecture and Design in Poland 966 - 1990)
Siehe auch: Polnische Literatur - Comics in Polen - Polnische Küche
Tourismus
Hauptartikel: Tourismus in Polen
Für Touristen sind einerseits die Städte, andererseits die teilweise noch unberührte Natur sehr attraktiv. Viele Städte, die nach 1945 zerstört waren, wurden originalgetreu wieder aufgebaut und bieten dem Betrachter heute wieder eine romantische Atmosphäre, besonders die Zentren um die alten Marktplätze. Erholungsgebiete finden sich im Norden Polens an der Ostseeküste und in Masuren. Im Süden des Landes laden die Berge zu Ski- und Wanderferien ein.
Für ausreichende Informationen dient das in Berlin ansässige Polnische Fremdenverkehrsamt. Für Diskotheken- und Nachtclubbesucher eignet sich neben Warschau (Warszawa) auch ein Besuch in Breslau (Wrocław), welches für seine zahlreichen Lokalitäten sehr bekannt ist. In der Hauptstadt finden sich zudem viele Cafés, Clubs und Diskotheken für Schwule und Lesben, die sich alle auf das Stadtzentrum konzentrieren. Sogar eine Schwulen-Pension ist ansässig. Das Schutzalter für Homo- und Heterosexuelle liegt bei 15 Jahren, in Deutschland bei 14 Jahren. (Stand 2004)
Polen bemüht sich zusammen mit der Ukraine um die Ausrichtung der Fußball-Europameisterschaft 2012.
Weitere Themen
Weblinks
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- http://www.poland.gov.pl/ Seite der polnischen Regierung
- http://www.poland-tourism.pl/ und http://www.polen-info.de/ Informationsseiten des Polnischen Fremdenverkehrsamtes
- http://www.poland.pl/ und http://www.poland.com/
- Gemeinsame Website des Auswärtigen Amts und des Polnischen Außenministeriums
- Bundeszentrale für politische Bildung:
- http://www.reisepolen.de Reise Polen
- Spiegel-Online Jahrbuch zu Polen
- MDR Polens Weg in die EU
- MDR "Knigge" für Polen
- ViaEuropa Seite des MDR rund um Polen
- Gazeta Wyborcza die größte Zeitung in Polen (poln.)
- http://www.onet.pl/ Suchmaschine in Polen (poln.)
- FAQ Polen Fragen und Antworten zu Polen
- Willgoto Polen, Reiseführer und Reiseverzeichnis