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Fritz Perls

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Friedrich Salomon Perls - auch Frederick S. Perls - (* 8. Juli 1893 in Berlin, † 14. Mai 1970 in Chicago), Psychiater und Psychotherapeut, gilt als einer der massgeblichen Begründer der Gestalttherapie.

Perls war ursprünglich Psychoanalytiker, entwickelte dann aber in Abgrenzung zur Psychoanalyse mit seiner Frau Laura Perls (geb. Lore Posner), Paul Goodman und anderen Mitarbeitern ein spezifisches erlebnisaktivierendes Psychotherapieverfahren. Als dessen Kern kann die Förderung der Awareness, des Gewahrseins aller gegenwärtigen Gefühle, Empfindungen und Verhaltensweisen, und des Kontakts zu sich selbst und zur Umwelt gelten. Perls blieb seiner Herkunft von der Psychoanalyse trotz heftiger Kritik an ihr insofern treu, als auch seine Gestalttherapie wie die Psychoanalyse im Kern Widerstands-Analyse ist: es geht in der Gestalttherapie um die Analyse und das Durcharbeiten der verschiedenen Widerstände, die Kontakt, Einsicht und Veränderung entgegenstehen.

Perls war unter anderem stark von der Gestaltpsychologie bzw. Gestalttheorie beeinflusst, mit der er die ganzheitliche Orientierung teilte und von der er einige Erkenntnisse in seine Gestalttherapie integrierte. Diese Bezüge kommen auch in der Wahl der Bezeichnung Gestalttherapie zum Ausdruck.

Mit Perls' Gestalttherapie verwandt, aber nicht identisch, sind die unmittelbar auf der Gestaltpsychologie aufbauende Gestalttheoretische Psychotherapie nach Hans-Jürgen Walter und die aus der Gestalttherapie unter Integration anderer Ansätze hervorgegangene Integrative Therapie nach Hilarion Petzold.

Literatur zu Leben und Werk von Fritz Perls

Petruska Clarkson, Jennifer Mackewn: Frederick S. Perls und die Gestalttherapie. EHP: Köln 1993

Martin Shepard: Fritz. Second Chance Press: Sagaponack 1975