KZ Bergen-Belsen


Das KZ Bergen-Belsen war ein nationalsozialistisches Konzentrationslager bei Bergen im Kreis Celle (Provinz Hannover, heute Niedersachsen), das aus einem seit 1940 bestehenden Kriegsgefangenenlager der deutschen Wehrmacht hervorging. Es wurde nach dem Bergener Ortsteil Belsen benannt und von Juni 1943 an als Aufenthaltslager für jüdische Austauschgefangene bezeichnet, bis es nach geänderter Funktion als angebliches „Erholungslager“ für nicht mehr arbeitsfähige Häftlinge anderer Lager und Zielort von „Evakuierungstransporten“ schließlich ab Dezember 1944 als Konzentrationslager Bergen-Belsen geführt wurde.
Seit Ende 1944 trafen zahlreiche „Evakuierungstransporte“ mit Häftlingen aus vielen frontnahen Konzentrations- und Außenlagern in Bergen-Belsen ein. Es kam zum Massensterben von mehr als 50.000 kranken, erschöpften und verhungernden Menschen. Die Befreier fanden zahlreiche unbestattete Leichen und zum Skelett abgemagerte, todkranke Menschen vor. Bergen-Belsen wurde daher zum „Symbol für die schlimmsten Gräuel und die unmenschliche Barbarei des nationalsozialistischen Konzentrationslagersystems“. [1]
Kriegsgefangenlager
Das 1935 bei der Errichtung des Truppenübungsplatzes Bergen für die Bauarbeiter im Wald errichtete Barackenlager wurde 1940 von der Wehrmacht zu einem Kriegsgefangenenlager für zunächst 600 französische und belgische Soldaten ausgebaut. Es erhielt im Mai 1941 die Bezeichnung Stalag 311 (XI C)[2]. Ab Juli 1941 wurden dort auch etwa 20.000 sowjetische Kriegsgefangene unter freiem Himmel interniert. Die fünf großen Steinbaracken waren noch im Bau. Bis zum Frühjahr 1942 starben rund 14.000 bis 18.000 der Gefangenen an Hunger, Kälte und Krankheiten. Sie wurden auf einem etwa 1 km vom Lagergelände entfernten Bereich in Massengräbern verscharrt. Heute ist dort ein Kriegsgefangenenfriedhof angelegt[3]:14 Massengräber mit geschätzten 50.000 Toten (amtlich erfasst: 23.215 Tote)[4].
Im April 1943 wurde das Lager für die sowjetischen Kriegsgefangenen aufgelöst. Die französischen und belgischen Kriegsgefangenen wurden nach Fallingbostel verlegt. Der größte Teil des Lagers wurde an die SS übergeben, die darin Juden ausländischer Nationalität unterbrachte. Die Wehrmacht nutzte den unter ihrem Kommando verbleibenden Lagerteil danach bis 1945 hauptsächlich als Kriegsgefangenenlazarett.
bergen belsen ist ein homo
Konzentrationslager Bergen-Belsen


Ab März 1944 wurden Häftlinge aufgenommen, die in anderen Lagern als „nicht mehr arbeitsfähig“ ausgesondert waren waren; die „Austauschjuden“ wurden in andere Baracken umverteilt. Aus dem stetig erweiterten Teil des ehemaligen „Häftlingslagers“ wurde nunmehr ein „Erholungslager“ (so die euphemistische Bezeichnung im SS-Jargon [5]). Tatsächlich jedoch fehlten ausreichende ärztliche Hilfe und angemessene Verpflegung, um die aufgenommenen Kranken gesundheitlich wiederherzustellen. Vielmehr wurden zahlreiche Häftlinge durch „Abspritzen“ beseitigt oder fielen dem geduldeten Terror von kriminellen Funktionshäftlingen zum Opfer.[6]
Ab August 1944 wurde dem Lager eine dritte Funktion als „Einweisungslager“ oder „Durchgangslager“ zugewiesen. An zentraler Stelle sollten Rüstungsfirmen geeignete Zwangarbeiterinnen auswählen.[7] Mehrere tausend „arische“ polnische Frauen, teils mit Kindern, wurden auf einer Freifläche in Zelten untergebracht. Kurz danach trafen eintausend Frauen aus Auschwitz ein. Im Herbst wurden die Zelte im Sturm zerstört; bis zum Aufbau von zusätzlichen Baracken mussten die Häftlinge sich in den vorhandenen Unterkünften und Magazinen zusammendrängen. Bis zur Befreiung durchliefen dieses Durchgangslager 12.500 Frauen, von denen etwa 10.000 zur Zwangsarbeit in Außenlager weitertransportiert wurden. In diesen Lagerteil kamen auch Anne Frank und das Mädchenorchester von Auschwitz.[8]
Als ab Dezember 1944 Evakuierungstransporte aus frontnahen Konzentrationslagern eintrafen, wurde das Lager Bergen-Belsen um den bislang von der Wehrmacht verwalteten Teil des Kriegsgefangenenlazaretts erweitert und im Januar 1945 als „Großes Frauenlager“ genutzt.
Zwischen Dezember 1944 und März 1945 trafen 6.000 bis 7.000 kranke und erschöpfte männliche Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen, 5.000 bis 6.000 von Außenlagern des KZ Buchenwald sowie weitere aus dem KZ Dora-Mittelbau und den Außenlagern von KZ Natzweiler und KZ Flossenbürg im Lager ein. Einzelne Baracken des „Häftlingslagers II“ waren mit 1.500 Menschen belegt; weder Trinkwasserleitung noch Waschgelegenheiten waren vorhanden.
Im Dezember 1944 hatte das nun vom Kommandanten SS-Hauptsturmführer Josef Kramer geleitete Lager 15.257 Insassen und wurde vom WVHA offiziell als „Konzentrationslager Bergen-Belsen“ geführt. Weitere „Evakuierungszüge“ aus frontnahen Lagern trafen in rascher Folge ein. Die Unterbringungsmöglichkeiten, sanitären Einrichtungen und Verpflegung reichten in keiner Weise. Seuchen brachen aus; zuletzt gab es keinerlei Essen mehr.
Die Entwicklung der Belegstärke ist nur in groben Zügen zu rekonstruieren. Am 1. Januar 1945 waren 18.465 Häftlinge im Lager, am 15. Januar 22.286, am 1. März 41.520, am 15. März 45.117. Allein im März 1945 zählte man in Bergen-Belsen 18.168 Tote. Bis Mitte April kamen rund 35.000 Menschen um.[9] Das Massensterben ging auch nach der Befreiung weiter.
Bis in die 1990er Jahre kursierten in englischsprachigen Veröffentlichungen weit überhöhte Zahlenangaben für Inhaftierte und Verstorbene in Bergen-Belsen. Auf der anderen Seite polemisierte Hellmut Diwald gegen angebliche „bewusste Irreführungen, Täuschungen und Übertreibungen“ und nannte unbelegt eine Zahl von 7.000 Sterbefällen bis zur Befreiung.[10] Gründliche Nachforschungen haben zu fundierten Zahlen geführt. Die englischen Truppen fanden rund 60.000 Häftlinge vor. Rund 14.000 von ihnen starben noch nach der Befreiung. Die Gesamtzahl der Todesopfer in Bergen-Belsen (einschließlich dieser 14.000) wird auf 50.000 berechnet. Die Gesamtzahl aller Häftlinge Bergen-Belsens wird auf 110.000 bis 120.000 geschätzt; dabei sind auch diejenigen einbezogen, für die das Lager nur eine Durchgangsstation war.[11]
Verladerampe

Auf der Straße (L 298) von Bergen nach Belsen, etwa auf halbem Wege, führt eine Straßenbrücke über die Bahntrasse, die von Celle über Bergen nach Belsen verläuft. Gleich hinter dieser Brücke links, auf dem Parkplatz, befindet sich ein Mahnmal. Dieses wurde am 26. Januar 2008 hier eingeweiht.[12] Es soll an die nahe gelegene Bahnrampe erinnern, auf der die Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge ankamen. Sie wurden von der Reichsbahn hierher transportiert und mussten von hier 5 bis 6 km zu Fuß in das Lager marschieren. Vom Parkplatz führt entlang der Bahntrasse ein schmaler unscheinbarer (aber ausgeschilderter) ca. 550 m langer Fußweg zur Verladerampe. Die AG Bergen-Belsen hat dort einen Original Transport-Waggon aufgestellt. Ein Teil der Rampe und des Gleises wurde auf deren Antrag im Jahr 2000 unter Denkmalsschutz gestellt.[13]
Befreiung

Als sich die britischen Truppen dem Lager näherten, wurden zwischen dem 6. und 11. April 1945 noch drei Transportzüge mit insgesamt rund 7.000 jüdischen Häftlingen zusammengestellt und eingesetzt. Als der Verlorene Zug wurde der letzte von drei Transporten bezeichnet.
In einem bis dahin einmaligen Vorgang kam es in der Nacht vom 12. auf den 13. April 1945 zu einem lokalen Waffenstillstandsabkommen, das zwischen der Wehrmacht und den vorstoßenden britischen Truppen ausgehandelt wurde. Die Fleckfieberepidemie im Lager ließ eine Evakuierung nicht zu, und Himmler hatte einer kampflosen Übergabe des Lagers zugestimmt.[14] Den Wehrmachtsangehörigen, die das Lager wie auch die Kasernen des Truppenübungsplatzes bis zur Übergabe sichern sollten, wurde freier Abzug versprochen; für das SS-Wachpersonal war diese Zusicherung nicht eindeutig formuliert.

darauf Lagerarzt Dr. Fritz Klein
Am 15. April erfolgte die Übergabe des neutralisierten Gebietes, auf dem sich noch rund 60.000 ausgezehrte Häftlinge befanden. Der britische Militärarzt Hugh Llewelyn Glyn Hughes, später Leiter der Rettungs- und Rehabilitierungsmaßnahmen, schrieb:
„Kein Bericht und keine Fotografie kann den grauenhaften Anblick des Lagergeländes hinreichend wiedergeben… An zahlreichen Stellen waren die Leichen zu Stapeln von unterschiedlicher Höhe aufgeschichtet… Überall im Lager lagen verwesende menschliche Körper… [Die Baracken] waren überfüllt mit Gefangenen in allen Stadien der Auszehrung und der Krankheit.[15]“
Unmittelbar nach der Übergabe kam es zu Zwischenfällen, bei denen verhungernde Häftlinge die Vorratslager zu plündern versuchten und von ungarischen Wehrmachtsangehörigen beschossen wurden. Andererseits wurden verhasste Funktionshäftlinge verprügelt und erschlagen.[16] Eine größere Sanitätseinheit kam am 17. April im Lager an. Tausende Leichen wurden beseitigt. Die verseuchten Baracken wurden nach und nach bis Mitte Mai geräumt und abgefackelt.
DP-Camp Bergen-Belsen
Die Überlebenden des Konzentrationslagers Bergen-Belsen wurden in die nahegelegenen ehemaligen Wehrmachtskasernen gebracht, die zu Notlazaretten eingerichtet wurden. Hier wurden sie medizinisch versorgt. Trotz aller Bemühungen verstarben noch rund 14.000 der geschwächten und kranken ehemaligen Häftlinge. Man nannte die Einrichtung DP-Camp (displaced persons camp), weil die Juden in kein Land zurück konnten. Hier lebten bis zu 10.000 polnische und bis zu 12.000 jüdische Personen in getrennten Lagern. Das polnische Lager wurde im Sommer 1946 aufgelöst. Nachdem 1948 der Staat Israel gegründet war, durften die Juden in kleinen Kontingenten ausreisen. Das jüdische Lager wurde Anfang 1951 geschlossen.
Im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes errichteten Überlebende des KZ Bergen-Belsen am 16. April 1945, einen Tag nach ihrer Befreiung, ein einfaches Birkenkreuz und gedachten der umgebrachten Kinder, Frauen und Männer. An der gleichen Stelle ersetzten am 2. November 1945 polnische Überlebende, die jetzt als sogenannte Displaced Persons in den Kasernen von Bergen-Hohne lebten, das Birkenkreuz durch ein größeres Holzkreuz. Dieses wurde zwar im Laufe der Jahre mehrfach erneuert, ist jedoch immer in der gleichen Form und Größe erhalten geblieben.
Bekannte Opfer
Zu den bekanntesten Häftlingen gehören neben Anne Frank und ihrer Schwester Margot auch die Schriftsteller Jean Améry, Anita Lasker-Wallfisch und Josef Čapek, Leopold Szondi, der Reichstagsabgeordnete Julius Adler sowie Israel Shahak. Der Vater des Regisseurs Roberto Benigni war ebenfalls einige Zeit in dem Lager gefangen; der Film Das Leben ist schön basiert unter anderem auf diesen Erlebnissen.
Das Lagerpersonal
Zum SS-Lagerpersonal gehörten unter anderem:
- Adolf Haas bis Dezember 1944
- Josef Kramer, Lagerkommandant des KZ ab 1. Dezember 1944 bis zur Befreiung durch alliierte Truppen
- Franz Hößler, stellvertretender Lagerkommandant des KZ ab Anfang April 1945 bis zur Befreiung durch alliierte Truppen
- Fritz Klein, Lagerarzt
- Irma Grese, im März und April 1945 Arbeitsdienstführerin
- Elisabeth Volkenrath
- Johanna Bormann
Dokumentationszentrum Bergen-Belsen
Es gab zwar bereits bald nach dem Krieg eine Gedenkstätte, bestehend aus einem jüdischen Mahnmal und einer Inschriftentafel mit Obelisk und ab 1966 auch eine Ausstellungshalle, als Erinnerungsort wurde Bergen-Belsen über Jahrzehnte hinweg aber kaum gepflegt. Einige Jahre nachdem Ronald Reagan und Helmut Kohl 1985 Bergen-Belsen besucht hatten, begann die Erweiterung der Ausstellung, seit dem Jahr 2000 auch mit Unterstützung des Bundes.
Seit 1993 arbeiten niedersächsische Jugendverbände auf dem Gelände der Gedenkstätte und des sowjetischen Kriegsgräberfriedhofes. Für sie ist die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. In jedem Jahr finden 25 bis 30 Maßnahmen der Jugendverbände in Bergen-Belsen statt.[17] Freilegung, Erforschung, Dokumentation, Vermessung und Sicherung von baulichen Resten des ehemaligen Lagers konnten dabei vorgenommen werden. In der Vergangenheit wurden auch Lagerteile durch solche Workcamps neu gestaltet.
Am 28. Oktober 2007 wurde ein neues Dokumentationszentrum Bergen-Belsen eröffnet.[18][19] Das 18 Meter breite, teils zweigeschossige, fast 200 Meter lange Betongebäude wurde von den Braunschweiger Architekten Engel und Zimmermann geplant (Büro KSP). Es hat eine Ausstellungsfläche von 1.500 m². [20] Die Kosten in Höhe von 13 Millionen Euro trugen je zur Hälfte die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen. Für den Bau dieser Gedenkstätte erhielt das Architekturbüro gemeinsam mit der Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten den Niedersächsischen Staatspreis für Architektur 2008. Allerdings gibt es Kritik am Konzept und der konkreten Ausgestaltung der Arbeit des Dokumentationszentrums, die z.T. Ausdruck in der Presse gefunden haben[21].
Das Dokumentationszentrum gliedert sich in folgende Teilbereiche [22]
Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht 1939 bis 1945
Dieser Bereich ist unterteilt in:
- Sowjetische Kriegsgefangene 1941 bis 1942
- Sowjetische Kriegsgefangene 1942 bis 1945
- Italienische Militärinternierte 1943 bis 1945
- Warschauer Aufständische 1944/1945
- Befreiung 1945
In chronologischer Reihenfolge wird unter anderem gezeigt:
- September 1939: Errichtung des Kriegsgefangenenlagers Fallingbostel auf dem Truppenübungsplatz Bergen,
- Juni 1940: Nutzung des ehemaligen Bauarbeiterlagers,
- 1943: Übergabe eines Teils des Lagers an die SS und die Unterbringung von italienischen Militärinternierten,
- Oktober 1944: Soldaten der polnischen Heimatarmee kommen als Kriegsgefangene,
- Januar 1945: Das Kriegsgefangenenlagers wird geräumt, die SS übernimmt die Gebäude,
- April 1945: Befreiung durch die britische Armee.
Konzentrationslager Bergen-Belsen 1943–1945
Hier erfolgt eine Untergliederung in:
- Das Austauschlager 1943 bis 1945
- Männer- und Frauenlager 1944 bis 1945
- Auffang- und Sterbelager 1944 bis April 1945
- Die Befreiung und Bilder der britischen Befreier
Im Einzelnen wird hier gezeigt:
- April 1943: Übernahme eines Teils des Kriegsgefangenenlagers durch die SS und Einrichtung eines Konzentrationslagers
- Ab Frühjahr 1944: Erweiterung des KZ, Unterbringung arbeitsunfähiger Häftlinge aus anderen Konzentrationslagern
- Ab August 1944: Ankunft weiblicher Häftlinge aus Auschwitz
- Ab Oktober 1944:Ankunft von Räumungstransporten aus frontnahen Konzentrationslagern
- 15. April 1945: Befreiung von 55 000 Häftlingen durch britische Truppen.
Displaced Persons Camp Bergen-Belsen 1945 bis 1950
(im Obergeschoss des Dokumentationszentrums)
- Nothospital 1945 und Polnisches DP-Camp 1945 bis 1946
- Jüdisches DP-Camp 1945 bis 1950
Sonstige Dokumentationen
- Strafverfolgung der Täter, Ermittlungsverfahren, Prozesse (Bergen-Belsen-Prozess), Urteile.
- Bodenfunde: In 20 Vitrinen werden Gegenstände gezeigt, die auf dem Gelände des früheren Lagers bei Freilegungsarbeiten gefunden wurden.
- Videointerviews mit Zeitzeugen: Die 340 Interviews der Überlebenden und Zeitzeugen haben eine Gesamtlänge von rund 1.300 Stunden (Stand: Juli 2007).
Anfahrt
- Die Anfahrt ist von der Autobahn A 7 her ausgeschildert,
- wenn man von Norden her kommt ab der Anschlussstelle Soltau-Süd (etwa 25 km, B 3 bis Bergen. In der Stadtmitte von Bergen rechts ab über Belsen zur Gedenkstätte).
- Von Süden beginnt die Ausschilderung an der Anschlussstelle Mellendorf (etwa 40 km, über Fuhrberg, Allerhop/Rixförde, Ovelgönne, Oldau, Winsen, Walle zur Gedenkstätte).
- Statt der ausgeschilderten Anfahrt kann man aber auch die leicht zu findende direkte Anfahrt von der Anschlussstelle Westenholz der A 7 wählen (etwa 22 km). Über Westenholz und Ostenholz fährt man am Rande des Truppenübungsplatzes Bergen-Hohne die frei zugängliche Straße durch den "gemeindefreien Bezirk" in Richtung Celle bis kurz vor Meißendorf. Dort geht es links weiter (nicht rechts nach Meißendorf abbiegen!). Danach kann man den Schildern folgen.
- Auf dieser Anfahrt kommt man am Rande des 1935 eingerichteten größten bundesrepublikanischen Truppenübungsplatzes zur Gedenkstätte.
- Am Wege liegt ein russischer Kriegsgräberfriedhof. (siehe oben unter "Kriegsgefangenenlager")
- Man kann vom Parkplatz aus zu Fuß zur Gedenkstätte gehen (etwa 1 km).
- Oder man fährt weiter und biegt in Hörsten rechts herum, und nach einiger Zeit wieder rechts zur Gedenkstätte ein (ist ausgeschildert). Dann kommt man an einigen militärischen Objekten vorbei.
- Zwischen dem Ort Belsen und dem Schloß Bredebeck liegt ein deutscher Kriegsgräberfriedhof. Alle hier begrabenen Soldaten sind Ende 1944 oder im Frühjahr 1945 gefallen. Aus Bergen kommend, bevor man in den Ort Belsen fährt, muss man in der ersten Kurve rechts abbiegen. Der Weg zur Deutschen Kriegsgräberstätte Lohheide ist ausgeschildert. Die Straßen sind zwar gesperrt und nur für den Militärverkehr und Anlieger freigegeben, der Autoverkehr für Privat bis zu dem Friedhof wird aber geduldet.[23]
- Auf dieser Anfahrt kommt man am Rande des 1935 eingerichteten größten bundesrepublikanischen Truppenübungsplatzes zur Gedenkstätte.
Siehe auch
- Bergen-Belsen-Prozess
- Liste der deutschen Konzentrationslager
- Liste der Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus
- Arbeitsgemeinschaft Bergen-Belsen
Literatur (Auswahl)
- Publikationen der Gedenkstätte über das Konzentrationslager
- Konzentrationslager Bergen-Belsen. Berichte und Dokumente. Ausgewählt und kommentiert von Rolf Keller, Wolfgang Marienfeld, Herbert Obenaus, Thomas Rahe, Hans-Dieter Schmid, Wilhelm Sommer, Wilfried Wiedemann,, Göttingen, 1995
- Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung, Hrsg.: Gedenkbuch. Häftlinge des Konzentrationslagers Bergen-Belsen. Hannover, 1995.
- andere Publikationen (alphabetisch)
- Susanne Bardgett und David Cesarani: Belsen 1945. New Historical Perspectives. Vallentine Mitchell, Middlesex 2006, ISBN 0853037167 und ISBN 0853037175 (engl.)
- Maria Goudsblom-Oestreicher und Erhard Roy-Wiehn (Hrsg.): Felix Hermann Oestreicher. Ein jüdischer Arzt-Kalender. Durch Westerbork und Bergen-Belsen nach Tröbitz. Konzentrationslager-Tagebuch 1943-1945. Hartung-Gorre-Verlag, Konstanz 2000, ISBN 3-89649-411-2
- Eberhard Kolb: Bergen-Belsen. Vom "Aufenthaltslager" zum Konzentrationslager 1943-1945. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1996, 5. überarbeitete und stark erweiterte Auflage, ISBN 352536184X
- Renata Laqueur: Diary of Bergen-Belsen March 1944 - April 1945 Celle: Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, 2007, ISBN: 978-3-9811617-4-8[24]
- Renata Laqueur: Bergen-Belsen Tagebuch 1944/1945 Hannover: Fackelträger, 1995, ISBN: 3-7716-2308-1
- Hanna Lévy-Hass: Vielleicht war das alles erst der Anfang. Tagebuch aus dem KZ Bergen-Belsen 1944-1945. Rotbuch-Verlag, Berlin 1979, ISBN 3-88022-191-X
- Uwe Nordhoff und Reinhard Otto u.a.: Nur Gott der Herr kennt ihre Namen. KZ-Züge auf der Heidebahn. Mit einem Vorwort von Heinrich Albertz, herausgegeben von Sigrun Wulf im Selbstverlag 1991, ISBN 3-927594-12-1, → Online-Publikation
- Hetty E. Verolme: Wir Kinder von Bergen-Belsen. Beltz, Weinheim, Basel 2005, ISBN 3-407-85785-3
- Paul Weindling: “Belsenitis”: Liberating Belsen, Its Hospitals, UNRRA, and Selection for Re-emigration, 1945–1948. In: Cambridge Journals, Science in Context (2006), 19:401-418 Cambridge University Press. (Abstract online)
- Alexandra–Eileen Wenck: Zwischen Menschenhandel und "Endlösung". Das Konzentrationslager Bergen-Belsen. Ferdinand Schöningh, Paderborn u.a. 2000, ISBN 3506775111
Weblinks
- Offizielle Seite der Gedenkstätte und Geschichte
- „60 Jahre Kriegsende - Die Befreiung des KZs Bergen-Belsen“, ARD, April 2005
- „Neues Dokumentationszentrum in Bergen-Belsen“, NDR, 28. Oktober 2007
- „Dokumentationszentrum Bergen-Belsen: Beton schwebt über den Gräbern“, FAZ, 29. Oktober 2007
- Jupp Weiss aus Flamersheim, der Judenälteste von Bergen-Belsen
- „Josef Weiss, ein Held in der Zeit des Holocaust“ von Hans-Dieter Arntz
- Bergen-Belsen: Erste Eindrücke nach der Befreiung von Wolf Oschlies
Einzelnachweise
- ↑ Eberhard Kolb: Bergen-Belsen 1943 - 1945. Vom 'Aufenthaltslager' zum Konzentrationslager 1943-1945. Göttingen 2002, ISBN 3525362641, S. 7
- ↑ Stalag XI C auf www.relikte.com
- ↑ AG Bergen-Belsen: Chronologie von 1935 bis 1945 und Übersichtskarte des gesamten Komplexes (Abruf am 18. Oktober 2008)
- ↑ Angaben des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum "Russenfriedhof" in Bergen/Hörsten
- ↑ Eberhard Kolb: Bergen-Belsen 1943–1945…, S. 38
- ↑ Eberhard Kolb: Bergen-Belsen 1943–1945…, S. 37
- ↑ Alexandra-Eileen Wenck: Zwischen Menschenhandel… S. 343
- ↑ Alexandra-Eileen Wenck: Zwischen Menschenhandel… S. 346
- ↑ Zahlen nach Eberhard Kolb: Bergen-Belsen 1943–1945…, S. 43f
- ↑ Hellmut Diwald: Geschichte der Deutschen. Frankfurt/M 1978, ISBN 3-549-05801-2, S. 164
- ↑ Arnold Jürgens / Thomas Rahe: Zur Statistik des Konzentrationslagers Bergen-Belsen – Quellengrundlage, methodische Probleme und neue Statistische Daten. In: KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Hrsg.): Die frühen Nachkriegsprozesse. Bremen 1997, ISBN 3-86108-322-1, S. 140/141
- ↑ Bericht des freien Journalisten Stefan Drößler über das Mahnmal zur Verladerampe
- ↑ Link zum Kartenausschnitt "Original Transportwaggon" (genau in der Mitte)
- ↑ Eberhard Kolb: Bergen-Belsen…, S. 51
- ↑ Eberhard Kolb: Bergen-Belsen…, S. 52
- ↑ Eberhard Kolb: Bergen-Belsen…, S. 53
- ↑ Überblick über Jugendarbeit in Bergen-Belsen
- ↑ Dokumentationszentrum Gedenkstätte Bergen-Belsen
- ↑ "Das Herz ist voll – man könnte heulen" Neues Dokumentationszentrum bewegt Gäste, Bericht des freien Journalisten Stefan Drößler
- ↑ Übersichtsplan des Dokumentationszentrums
- ↑ Matthias Hannemann, Im schweren Gelände der Geschichte, aus: FAZ, Feuilleton, 26. Mai 2008
- ↑ Gliederung im Dokumentationszentrum
- ↑ Link zum Kartenausschnitt "Deutsche Kriegsgräberstätte Lohheide" (genau mittig)
- ↑ Zeit-Online: Begegnungen in Bergen-Belsen Von Dietrich Strothmann (Entstehungsgeschichte des Buches von Renata Laqueur und Schilderung von Eindrücken aus dem Jahr 1985, technisch gescannt mit einigen Scan-Fehlern)