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Fass

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Drei Weinfässer - zwei Fuderfässer zu 3125 und 1000 Liter und ein Stückfass zu 1400 Liter

Ein Fass ist ein aus Holz, Metall (auch Tonne genannt) oder Kunststoff hergestellter, großer, walzenförmiger (zylindrischer), eventuell gebauchter Behälter. Es dient in der Regel der Aufbewahrung von Flüssigkeiten während einer bestimmten Zeitdauer in meist mittelgroßen Mengen (ein paar Liter bis ein paar hundert Liter). Ein Fass besitzt entweder eine kleine Öffnung für die Befüllung und die Entleerung der Flüssigkeit oder ist einseitig ganz offen und kann mit einem Deckel versehen werden. Diese zweite Fassart dient eher der Aufbewahrung von festen oder pulverförmigen Stoffen.

Historisches

Im Altertum wurden anstelle des heute gebräuchlichen Fasses Schläuche aus Tierbälgen oder große Tongefäße verwandt. Auch das berühmte Fass des Diogenes war ein solches Gefäß, welches Pithos genannt wurde.
Von Plinius ist die erste Fassbeschreibung erhalten als er die Weinfässer der Kelten als ein Gefäß, das aus Dauben zusammengesetzt und oben und unten durch einen Boden verschlossen ist und durch Reifen zusammengehalten wird, beschreibt. Fassdarstellungen auf der Säule des Trajan bieten den Nachweis für die Fässer auch in der Nachchristuszeit.

Außergewöhliches

Aus der abgetrennten unteren Hälfen eines Stahlfasses, dem Unterboden, wird in Handarbeit, das sogenannten Stelldum, ein Musikinstrument, hergestellt. Beheimatet auf Trinidad und Tobago.

Formen und Eigenschaften

Die Walzenform eines geschlossenen Fasses erlaubt ein müheloses Verschieben (Rollen) von Hand an einen anderen Ort bei geringer Entfernung. Die gebauchte Form erleichtert es zusätzlich, die Stossrichtung während des Verschiebens zu ändern. Gleichzeitig lässt sich ein Fass aber je nach Bedarf und örtlicher Begebenheit auf der ebenen oder gerundeten Oberfläche gut und platzsparend aufeinander stapeln. Bei der zweiten Variante lässt sich die Flüssigkeit beim vorne angebrachten Hahn leicht entnehmen.

Je nach Verwendungszweck muss ein Fass bestimmte Eigenschaften aufweisen. Ein Fass muss zum Beispiel absolut dicht sein, Sauerstoff zulassen oder großem Druck standhalten. Es muss unter Umständen gegen bestimmte Chemikalien (Gefahrgut) widerstandsfähig sein oder es soll der Flüssigkeit einen bestimmten Geschmack von Holz vermitteln, was bei alkoholischen Getränken (wie Wein oder Bier) der Fall ist.

Flüssigkeiten oder Stoffe, die in Fässern gelagert werden:

Fassarten

  • Holzfass: Holzfässer werden meist aus Eichen- oder Akazien-, in südlichen Ländern auch aus Kastanienholz gefertigt.
  • Metallfass
    • Leichtmetallfass
    • Stahlfass
  • Kunststofffass: Meist hergestellt aus PE-HD (HDPE), nach dem Extrusionsblasverfahren, seltener im Rotations- oder Schleuderverfahren. Am meisten verbreitet ist die Größe mit 220 l = 55 US gal. Volumen.
    • Deckelfass: Fasskörper wird verschloßen mit einem Deckel durch einen Spannring, seltener mittels Gewinde-Deckel.
    • Spundfass: Mit 2 Öffnungen
      • Ring-Fass: Gekennzeichnet durch einen Wulst (Ring), ein Herstellungsverfahren, das in Deutschland patentiert wurde. Es erleichtert die Handhabung des Fasses.

Weitere Bezeichnungen für Fässer

  • Druckfass
  • Pumpfass
  • Regenfass: Dies ist die Bezeichnung für eine Tonne zum Sammeln des Regenwassers. Sie steht meist unter einem Abfluss der Dachrinne
  • Bierfass
  • Gurkenfass
  • Güllefass: Eine meist blecherne Tonne in der Gülle zum Düngen der Pflanzen angesetzt wird. Auch die metallene Tonne, welche die Bauern zum Düngen auf die Felder fuhren trägt diese Bezeichnung.
  • Bergungsfass
    • Meist auf Stahlblech (verzinkt) gefertigtes Deckelfass in Übergröße, damit verrottete oder beschädigte Norm-Fässer eingebracht werden können und somit ein gefährliches Füllgut sicher abtransportiert und gelagert werden kann.

Fassherstellung

Die Fassherstellung hat nach wie vor eine große traditionelle Bedeutung. Das Holzfass ist handgemacht und wird durch den Küfer hergestellt.

Herstellung von Kunststoff-Fässern nach dem Extrusionsblasverfahren