Maienfeld
Maienfeld | |
---|---|
![]() | |
Staat: | ![]() |
Kanton: | #}} [[|]] () |
Bezirk: | Landquart |
BFS-Nr.: | 3953 |
Postleitzahl: | 7304 |
Koordinaten: | 759104 / 208455 region-Parameter fehlt keine Zahl: Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl |
Höhe: | 504 m ü. M. |
Fläche: | 32,37 km² |
Einwohner: | Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „[“Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl (Fehler: Ungültige Zeitangabe)[1] |
Website: | www.maienfeld.ch |
Karte | |
![]() |
Maienfeld (rät. Maiavilla) ist eine politische Gemeinde in der Bündner Herrschaft (Kreis Maienfeld) im Bezirk Landquart des Kantons Graubünden in der Schweiz. Der Ort ist ein regionales Zentrum und ist bekannt für seinen Wein.
Geschichte
Auf Gemeindegebiet wurden prähistorische Funde gemacht. Erstmals erwähnt wird Maienfeld im 4. Jahrhundert als Magia auf der Peutingerschen Tafel, 801-805 als Lupinis. Magia war wohl römische Station an den historischen Strassen im Rheintal, an der Verzweigung des Wegs nach Zürich/Turicum und Bregenz/Brigantium. Das Stadtrecht ist 1434 erstmals dokumentiert, das Marktrecht lag jedoch bei Malans. Maienfeld war seit 1436 Mitglied des Zehngerichtebunds, 1438 schloss es einen Stadtrechtsvertrag mit den Freiherren von Brandis. Ab dem 14. Jahrhundert wanderten Walser auf Gebiet der Stadt ein und gründeten mehrere Siedlungen, die als Walsergemeinde Berg Teil der Stadt wurden, deren Bewohner jedoch erst Jahrhunderte später ins Stadtbürgerrecht aufgenommen wurden. Zu diesen Siedlungen gehören Rofels, Bovel, Guscha und Stürfis, die beiden letzteren heute Wüstungen. Maienfeld, bis zu diesem Zeitpunkt rätoromanisch, wurde im 16. Jahrhundert germanisiert. 1529 war die Reformation bereits eingeführt. Nach dem Bau der Eisenbahnlinie von St. Gallen nach Chur Mitte des 19. Jahrhunderts, kurze Zeit später mit Abzweigung nach Zürich, verlor die Stadt an Bedeutung für den Personen- und Güterverkehr.
Bis zum 23. Oktober 1977 bestand eine sogenannte Kommunanz, das Gemeinschaftsgebiet Maienfeld-Fläsch, das den Gemeinden Fläsch und Maienfeld gemeinsam gehörte.
Geografie
Maienfeld liegt acht Kilometer südöstlich von Sargans im unteren Churer Rheintal. Das Gemeindegebiet grenzt im Westen an die Gemeinde Bad Ragaz, Kanton St. Gallen, im Westen und Norden an Gebiete der Gemeinde Fläsch, Kanton Graubünden, im Norden an Gebiete der Gemeinden Balzers, Triesen und Schaan, Fürstentum Liechtenstein, und Nenzing, Vorarlberg, Österreich, im Osten an die Gemeinde Seewis im Prättigau, Kanton Graubünden, im Südwesten an die Gemeinden Jenins und Malans, Kanton Graubünden, im Süden an Gebiete der Gemeinden Igis und Zizers, Kanton Graubünden, sowie im Südwesten an die Gemeinde Mastrils, Kanton Graubünden.

Der Ort liegt auf der rechten Talseite des Rheins und besteht aus dem Städtchen, Bovel, Rofels und St. Luzisteig, einem Passübergang ins Fürstentum Liechtenstein mit einer Festung aus dem 18. Jahrhundert, die heute noch als Kaserne der Schweizer Armee genutzt wird. Die alte Walsersiedlung Stürfis wurde bereits 1633 aufgegeben und in eine Alp der Stadt Maienfeld umgewandelt, die Bewohner nach Rofels umgesiedelt. Die Walsersiedlung Guscha dagegen war noch bis 1969 bewohnt, als die zwei letzten ansässigen Familien nach dem Verkauf des Landes an die Armee als Übungsgelände wegzogen. Zwischen Maienfeld und Jenins liegt das Bachbett der Teilerrüfi.
Vom gesamten Gemeindegebiet von 3.237 ha sind 1.433 ha landwirtschaftliche Nutzflächen. Der grösste Teil davon besteht aus Ackerland und Maiensässen (737 ha), doch dienen 122 ha dem Reb-, Obst- und Gartenbau. 1.034 ha des Gemeindeareals sind von Wald und Gehölz bedeckt. Nebst 596 ha unproduktiver Fläche (meist Gebirge) werden 174 ha als Siedlungsfläche genutzt.
Bevölkerung
Von den Ende 2004 2432 Bewohnern waren 2208 (= 90.79%) Schweizer Staatsangehörige. Bei der Volkszählung 2000 gaben als Hauptsprache 92,06 % Deutsch an (häufigste Hauptsprache), 1,52 % Portugiesisch (zweithäufigste) und 1,44 % Rätoromanisch (dritthäufigste).
Wirtschaft
Der Weinbau spielt seit alters her eine wichtige Rolle und ist der grösste Wirtschaftszweig. Hauptsorte ist der Blauburgunder, der früher unter dem Namen Beerliwein verkauft wurde (heute nur noch vereinzelt zu finden). An zweiter Stelle folgt der Riesling-Silvaner gefolgt von Weissburgunder (Pinot Blanc), Chardonnay und Grauburgunder (Pinot Gris). In Maienfeld wird eine Rebfläche von 108,9 ha bewirtschaftet (Graubünden total: 418,5 ha) und ist somit die grösste Weinbaugemeinde im Kanton.
Die übrige Landwirtschaft besteht aus Ackerbau und Viehwirtschaft. Es gibt einige kleinere Industriebetriebe. Viele Maienfelder pendeln zur Arbeit ins nahegelegene Chur, Landquart oder Bad Ragaz.
Tourismus

Seit der Roman Heidi von Johanna Spyri erschienen ist, gilt die Gemeinde als Heimatort dieser Romanfigur. Der Ortsteil Rofels wird oft auch als Heididörfli bezeichnet. Der Heiditourismus führt Touristen aus aller Welt - die meisten kommen aus Japan - in die Gemeinde und stellt eine bedeutende Einnahmequelle dar.
Persönlichkeiten
- Theophil Sprecher von Bernegg, Generalstabschef der Schweizerischen Armee während des ersten Weltkrieges (1914-1918)
- John Knittel, Schweizer Schriftsteller, verbrachte seinen Lebensabend in Maienfeld
- Hanspeter Lebrument, Schweizer Verleger, wohnhaft in Maienfeld
- Johannes Comander, Theologe und Reformator, geboren in Maienfeld
Galerie
-
Maienfeld von Osten gesehen<
-
Vorstadtgasse in Maienfeld
-
Maienfeld mit dem Schloss Brandis von Osten gesehen
-
Ochsenrennen und Country Festival Maienfeld, Luzisteig
-
Schloss Salenegg
Literatur
- Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich, 2003. ISBN 3-7253-0741-5