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Granada (Nicaragua)

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Granada ist die zweitgrößte Stadt in Nicaragua, sie liegt 47 km südlich der Landeshauptstadt Managua an der Westküste des Nicaraguasees, sie ist auch Sitz eines von 15 Verwaltungsbezirken (Departamentos). Die im kolonialistischen Stil erbaute Stadt wird auch Der große Sultan genannt.

Statistik

Geschichte

Die Stadt wurde 1524 vom spanischen Eroberer Hernández de Córdoba gegründet. Während der Kolonialzeit hatte Granada einen der bedeutendsten Häfen in Zentralamerika mit Handelsverbindungen nach Cartagena, Guatemala, San Salvador, Panama and Peru. Wichtige Handelsgüter waren Kakao und Tabak. Mit der Handelsroute über den Nicaraguasee und weiter über den Río San Juan in die Karibik nahm der Handel weiter zu. In Folge des wachsenden Reichtums und der Auseinandersetzungen der Spanier mit England, Holland und Frankreich wurde die Stadt mindestens dreimal von Piraten überfallen. Am 29. Juni 1665 von dem Piraten Jean David aus Jamaika, er konnte die Stadt ohne jeden Widerstand plündern. Der indische Pirat Gallardillo, in den Diensten Englands überfiel die Stadt 1670. Schließlich gelang es William Dampier am 8. April 1685 zum dritten Mal Granada zu überfallen und die Stadt in Brand zu setzen, obwohl 1675 am Río San Juan in El Castillo ein Fort zur Verteidigung gegen Angriffe gebaut worden war. Im November 1856 wurde die Stadt schließlich im Rahmen des Bürgerkrieges von Henningsen, einem Söldner von William Walker erneut zerstört.

Wirtschaft

Bedeutsam ist der Tourismus, da Granada selbst reichlich Sehenswürdigkeiten bietet und andererseits aber auch mit seinem Hafen Ausgangspunkt für den Tourismus über den Nicaraguasee ist. Es existieren zahlreiche Linienverbindungen auf verschiedene Inseln des Sees und an verschiedene Küstenstädte, z.T. auch Schnellbootverbindungen. Der produktive Sektor der Industrie erlebte in den 80ern einen Niedergang und Strukturwandel, beispielsweise mit dem Untergang zahlreicher Gerbereien.

Sehenswürdigkeiten

  • Kathedrale: Die 1529 erstmals erbaute Kathedrale gilt als eine der wichtigsten Kolonialbauten Zentralamerikas. Der jetzige Bau stammt aus dem Jahre 1880 und wurde 1905 zum letzten Mal erneuert. Der ursprüngliche Bau wurde bei dem großen Brand 1856 zerstoert.
  • La Merced-Kirche: Erbaut von 1781 bis 1783 vollendet. Die Außenfassade hat einen barocken Baustil, jedoch ist der Grundriß dem Kolonialstil zuzuordnen. Ihren Namen verdankt sie ihrer Umgebung: Sie steht inmitten des Marktrummels. Auch diese Kirche wurde 1856 in Brand gesteckt.
  • San Francisco-Kloster: Es wurde 1529 von Bruder Toribio Benevante Motolina gegründet, einem Franziskaner. Um 1835 wurde es auch als Universität genutzt, zwischen 1867 und 1868 wurde es zum Kloster. Seit 1986 ist hier eine Ausstellung für präkolumbianische Statuen sowie ein Museum für die Architektur Granadas untergebracht.