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Diözese

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Der Begriff Diözese (v. lat. - griech.: dioíkesis) bezeichnet ursprünglich die staatliche Finanzverwaltung im alten Rom und wurde von Diokletian aufgegriffen zur politischen Neueinteilung des Imperium Romanum in 12 Diözesen, welche der späteren Gliederung der alten Kirche in Parochien entsprach. Während die orthodoxen Kirchen bis heute den Begriff Eparchie verwenden, kam im Westen ab dem 13. Jahrhundert der Begriff Diözese für den übergeordneten Bischofssprengel allgemein in Gebrauch, im deutschsprachigen Bereich auch Bistum.

Römisches Reich

Das römische Reich war zunächst in Präfekturen aufgeteilt, seit Kaiser Diokletian zusätzlich in (12-14) Diözesen, die wiederum in mehrere Provinzen aufgteilt waren. Der Leiter der Diözesen (und Provinzen) war der Vikar, Stellvertreter des 312 aus dem Prätorianerpräfekten hervorgegangenen Reichspräfekten.

Römisch-Katholische Kirche

Deutschland

In der römisch-katholischen Kirche gibt es in Deutschland derzeit 27 Diözesen. Mehrere Diözesen bilden zusammen eine Kirchenprovinz, welcher ein Erzbischof vorsteht. Sein Bistum nennt sich daher Erzdiözese (Erzbistum). Die meisten Erzdiözesen stammen aus historischer Zeit, d.h. es handelt sich um alte, meist große Bistümer (z.B. Köln, München-Freising, Paderborn). Bis 1990 gab es in Deutschland fünf Erzdiözesen (Kirchenprovinzen). Nach der Wiedervereinigung wurde die Kirchenlandschaft in Deutschland neu geordnet. Hierbei wurde das Bistum Berlin zum Erzbistum erhoben und Hamburg als weiteres, siebtes Erzbistum neu gegründet.

Im folgenden werden die insgesamt sieben Erzbistümer und 20 Bistümer aufgelistet:

Österreich

In Österreich gibt es zwei Erzdiözesen und sieben Diözesen:

Schweiz

In der Schweiz gibt es fünf Diözesen, gewöhnlich als Bistümer bezeichnet:

Evangelische Kirche

In der evangelischen Kirche wurde bis in das 19. Jahrhundert eine Verwaltungseinheit mehrerer Einzelgemeinden innerhalb einer Landeskirche gelegentlich als Diözese bezeichnet. Heute ist der Begriff Diözese in der evangelischen Kirche jedoch nicht mehr gebräuchlich.


Literatur

1. Römisches Reich

  • Manfred Clauss, Der magister officiorum in der Spätantike (4.-6. Jh): das Amt und sein Einfluss auf die kaiserliche Politik. München 1980.
  • Arnold Hugh Martin Jones, The later Roman empire (284-602): a social, economic, and administrative survey. Bd. 3, Oxford 1964.

Siehe auch: Liste der Bistümer