Neue Musik
Als Neue Musik werden unterschiedliche Musik- und Kompositionsrichtungen des 20. und 21. Jahrhunderts bezeichnet, die als Gegenbewegung zur romantischen Tradition des 19. Jahrhunderts entstanden. Den Übergang zur Neuen Musik wird etwa 1890 mit dem musikalischen Impressionismus angesetzt.
Als erste eigenständige Stilrichtung der Neuen Musik gilt der musikalische Expressionismus; deren wichtigste Vertreter sind:
Wichtige Stilelemente dieser Zeit sind die Atonalität und die Zwölftontechnik.
Weitere Strömungen der Neuen Musik zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind:
- Bruitismus - Edgar Varèse,
- Futurismus - Luigi Russolo und die russische Skrjabin-Schule.
Der um 1920 entstehende Neoklassizismus rekurriert wieder auf die Spätromantik, deren Ästhetik, Gattungen und Formen. Bedeutende Vertreter dieser Stilrichtung sind:
- Feruccio Busoni,
- Aaron Copland,
- Luigi Dallapiccola,
- Wolfgang Fortner,
- George Gershwin,
- [[Karl Amadeus Hartmann],
- Paul Hindemith,
- Charles Ives,
- Zoltán Kodály,
- Jan Kubelik,
- Carl Orff,
- Sergej Prokofjew,
- Dmitrij Schostakowitsch,
- Alexander Tscherepnin,
- Kurt Weill.
Im deutschen Nationalsozialismus werden die meisten Formen der Neuen Musik als "entartet" eingestuft und verboten oder unterdrückt.
Strömungen der Neuen Musik nach dem 2. Weltkrieg sind:
- Serielle Musik - ab etwa 1948 - Olivier Messiaen, Karlheinz Stockhausen, Luigi Nono, Pierre Boulez, Luciano Berio, György Ligeti, Igor Strawinsky u.a.
- Elektronische Musik - ab etwa 1948/49 - Karlheinz Stockhausen
- Musique concrète - Pierre Schaeffer)
- Aleatorik - John Cage
- Neodadaismus.
Einen weiteren Einschnitt bildet die Zeit um 1950; die Entwicklungen der Neuen Musik konzentrieren sich auf Musiktheater (Mauricio Kagel, Hans Werner Henze) sowie Klangfarbenkompositionen und sind gekennzeichnet durch einen zunehmenden Stilpluralismus.
Strömungen der Neuen Musik nach 1950 sind:
- Postserielle Musik - ab 60er Jahren - György Ligeti, Hans Werner Henze, Krzyztof Penderecki, Witold Lutoslawski, Helmut Lachenmann.
- Minimal Music - ab 60er Jahren - La Monte Young, Terry Riley, Steve Reich, Philip Glass.
Die letzte systematisch noch erfassbare Phase setzt etwa 1970 mit der so genannten Neuen Einfachheit ein, deren Bezeichnung analog zu den Neuen Wilden der Kunst zu verstehen ist; zu den Vertretern der Neuen Einfachheit zählen u.a.:
- Hans-Jürgen von Bose,
- Hans-Joachim Hespos
- Heinz Holliger,
- Helmut Lachenmann,
- Wolfgang Rihm,
- Dieter Schnebel,
- Giuseppe Sinopoli,
- Yannis Xenakis,
- Udo Zimmermann,
- Hans Zender.
Siehe auch: Portal Musik, Ars nova, Epochen der Musik, Musikgeschichte