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Dorian Gray (Diskothek)

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Eingangstür (2005)

Das Dorian Gray, benannt in Anlehnung an das Buch „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde (siehe auch Dorian-Gray-Syndrom), war eine legendäre Diskothek der 80er Jahre im Flughafen Frankfurt am Main. Die Gründer und Betreiber der „Mutter aller Großraumdiskotheken“, Gerd Schüler und Michael Presinger, orientierten sich mit dem am 8. November 1978 eröffneten Club am New Yorker Studio 54.

Lokalisiert war das „Dorian Gray“ auf Ebene 0 (Tiefebene) in der Halle C im Terminal 1 des Flughafens. Damit war das Dorian nicht von der Sperrstunde betroffen, die zu dieser Zeit in Frankfurt bei 4:00 Uhr morgens lag.

Musik

Bis zu 2500 Gäste tanzten pro Nacht auf drei Floors – in den Endsiebzigern zu Disco, Funk und Soul, später, ab 1984, vorwiegend zu elektronischer Musik wie EBM, House, New Wave und Techno-Musik, ab 1992 Blackmusic im kleinen Club.

Bekannte DJs waren Bijan Blum, Sven Väth, Torsten Fenslau, Ulli Brenner, Michael Münzing, DJ Dag, Talla 2XLC, Tom Wax, Mark Spoon und Björn Mulik.

Ton- und Lichttechnik

Die Diskothek verfügte über ein zur damaligen Zeit spektakuläres Richard-Long-Sound-System-Design. Bedingt durch den Einsatz großer Hornlautsprecher, die mit JBL und Gauss-Alnico Tiefton-Treibern bestückt waren, wurden trotz relativ geringer Verstärkerleistungen laute und klare Sounds ermöglicht. Neben den sehr druckvollen Bässen aus Basshorndoppelrutschen und großen W-Hörnern sorgten die JBL 075 Hochton-Hornstrahler, die in zwei Viererblocks über der Tanzfläche im großen Club hingen, und die Gauss-Druckkammertreiber HF4000 in Kombination mit den JBL-Linsen 2395 (slantplates) für das damals Disco-typische Klangbild mit hoher Lautstärke und großer Klarheit. Das Plattenspielersystem bestand bis Mitte der 90er Jahre aus Thorens- und später Technics-Geräten.

Die Lichtanlage bestand aus roten, grünen und orangefarbenen Neonröhren, die auf Spiegelflächen trafen. Um die Tanzfläche des großen Clubs waren Sirenen von amerikanischen Polizeiautos der 1970er Jahre und Filmstudio-Scheinwefer installiert. Das Dorian Gray verfügte über Nebelwerfer und verschiedene Lichteffektgeräte. Bis Mitte der 1990er Jahre war ein starker grüner Laser in Betrieb. Zu den Lightjockeys gehörten Alexander Metzger, Andreas Röhrl, Frank Hildmann und Uwe Heinzelmann.

Schließung

Am 31. Dezember 2000 wurde die Diskothek in Frankfurt am Main aufgrund der in den alten Räumen wirtschaftlich nicht zu erfüllenden behördlichen Auflagen zur Modernisierung der Brandschutzeinrichtungen geschlossen.

Die letzte Schallplatte, die im Dorian Gray abgespielt wurde, war „Lovin’ You“ von Minnie Riperton und wurde vom Resident DJ Ufuk im kleinen Club aufgelegt.

Lange Jahre nach der Schließung war die abgebildete Tür zum Dorian Gray weiter im Flughafengebäude installiert, auch wenn hintenan bereits die Einbauten abgerissen waren. Im Januar 2008 wurde nach Umbau, Modernisierung und Brandschutzertüchtigung der Halle C/Ebene 0 dort eine Einkaufsmeile eröffnet.

Sonstiges

Anfang 2003 starteten die beiden Unternehmer eine Neuauflage des Clubs in Berlin am Potsdamer Platz, der jedoch nicht an die Erfolge des Frankfurter Originals anknüpfen konnte und wieder geschlossen wurde.

Die ‚Schwesterdiskothek‘ des Dorian Gray, der Perkins Park in Stuttgart, der von Schüler und Presinger zwei Jahre nach der Eröffnung des Frankfurter Dorian Gray nach dem selben Konzept geplant wurde, existiert heute noch.

Mittlerweile existiert in der Online Rollenspielwelt Second Life ein fast originalgetreuer Nachbau des Dorian Gray.

Koordinaten: 50° 3′ 3,9″ N, 8° 34′ 27″ O