Zum Inhalt springen

Studnice (Lodhéřov)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. November 2008 um 21:37 Uhr durch Meister22 (Diskussion | Beiträge) (AZ: Die Seite wurde neu angelegt: Studnice (deutsch Brunn) ist eine Gemeinde in Südmähren in Tschechien, ein Straßendorf, 6 Km nordwe...). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Studnice (deutsch Brunn) ist eine Gemeinde in Südmähren in Tschechien, ein Straßendorf, 6 Km nordwestlich von Neuhaus gelegen. Seit 1.1.1975 als Ortsteil in das nördlich benachbarte Lodhéřov (Riegerschlag) eingemeindet.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung als „villa Prvnne“ stammt aus dem Jahr 1294. Bis 1848 zur Herrschaft Neuhaus gehörig. Seit 1790 ist die Schreibweise „Brunn“ unverändert. [1]

Die vorrangig bäuerliche Bevölkerung lebte hauptsächlich vom Anbau von Roggen, Hafer und Kartoffeln. Auch eine Reihe von Handwerkern war in der Gemeinde tätig und verschiedene Gewerbebetriebe angesiedelt. Seit dem Jahre 1881 hatte die Gemeinde eine Freiwillige Feuerwehr. Eingepfarrt war die Gemeinde nach Riegerschlag

Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Der Friedensvertrag von Saint Germain 1919 erklärte den Ort zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Nach dem Münchner Abkommen 1938, das die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an Deutschland regelte, rückten im Oktober deutsche Truppen im Ort ein, der bis 1945 zum Gau Niederdonau gehörte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, welcher 17 Opfer forderte, kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. Aufgrund der Beneš-Dekrete wurde das Vermögen der deutschen Bevölkerung entschädigungslos enteignet, und die Bewohner nach Österreich vertrieben. Der Ort wurde neu besiedelt. Von den Vertriebenen verblieben 14 Familien in Österreich und die restlichen 78 Familien in Deutschland.

Matriken gibt es seit 1651 (bei Riegerschlag)

Siegel und Wappen

Ein Gemeindesiegel ist seit dem Jahr 1658 nachgewiesen, das innerhalb der Umschrift einen Schild mit einem ovalen Blütenkranz zeigt. Die im oberen Siegelfeld stehende Umschrift lautet „GERICHT PRVNN“. [2]

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen Andere
1880 438 438
1890 428 427 1
1900 437 436 1
1910 402 402
1921 389 383 2 4
1930 372 358 13 1

[3]

Sehenswürdigkeiten

  • Turmuhr mit Pflugscharen als Schlagwerk

Persönlichkeiten

  • Konrad Longin (*1872, †18.8.1943 ), Heimatforscher

Literatur

  • Bruno Kaukal: Wappen und Siegel, (1992), Brunn S.38
  • Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens Band III (2001), Brunn S.350, 481
  • Gerald Frodl, Walfried Blaschka, :Neubistritz von A bis Z, (2008), Brunn S.42

Einzelnachweise

  1. H. Hadam: Geschichte der Stadt und ehemaligen Herrschaft Neuhaus , 1979
  2. Bruno Kaukal: Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden, (1992), Brunn S.40
  3. Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984