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Négritude

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Négritude ist ein von Léopold Sédar Senghor, dem ersten Präsidenten Senegals entwickeltes Konzept, das er der francité entgegenstellt. Entgegen der eurozentristich behaupteten Kulturlosigkeit Afrikas sowie deren Exotisierung soll damit eine eigenständige, vielseitige und gleichberechtigte afrikanische Kultur und Lebensweise herausgestellt werden. Der Begriff stammt ursprünglich von dem Dichter Aimé Césaire. Senghor geht dabei von einer grundsätzlich anderen Denkweise der Schwarzafrikaner aus.

Im Rahmen seines Hauptwerk Peau noire - masques blancs von 1952 (dt. 1980: Schwarze Haut - weiße Masken) setzt sich Frantz Fanon intensiv mit der Négritude-Bewegung auseinander. In einem Dialog mit Jean-Paul Sartre über die Selbsterfahrung des schwarzen Subjekts innerhalb kolonialer Gesellschaftsformen ist die Négritude zentrales Thema.

Literatur

  • Udo Wolter: Das obskure Subjekt der Begierde. Frantz Fanon und die Fallstricke des Subjekts der Befreiung. 2001, ISBN 3-89771-005-6