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Setterich

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Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde

Pfarrkirche an der B57 in Setterich

Setterich ist ein östlicher Stadtteil von Baesweiler im nordrhein-westfälischen Kreis Aachen. Im Jahre 2005 ist er mit rund 7.800 Einwohnern nach dem Hauptort Baesweiler der deutlich größte Stadtteil. Einen größeren Bevölkerungszuwachs hatte der Ort nach dem Zweiten Weltkrieg wegen des Steinkohlebergbaus. Zahlreiche Bergleute der Grube Emil Mayrisch im benachbarten Siersdorf wurden hier angesiedelt.

In der Zeit vor dem ersten Weltkrieg bildete Setterich zusammen mit Siersdorf und dem Ort Schaufenberg (heute zu Alsdorf gehörig) die Bürgermeisterei Setterich. Bis 1935 gehörte Setterich als selbständige Gemeinde zum Kreis Jülich, wechselte dann in den Kreis Geilenkirchen. Die Verwaltung befand sich lange Jahre in Immendorf, erst 1961 wurde Setterich zu einer Kommune mit eigener Verwaltung. Diese Selbständigkeit währte aber nur bis zur kommunalen Gebietsreform zum 1. Januar 1972. Seitdem ist Setterich ein Stadtteil der Stadt Baesweiler und gehört zum Landkreis Aachen.

Von 1961 bis zur Eingemeindung nach Baesweiler lautete die Postleitzahl „5112 Setterich /über Alsdorf (Kr. Aachen)“.

Von der Wasserburg in Setterich existiert nur noch das um 1640 errichtete Torhaus. Die restlichen Gebäude wurden um 1820 abgebrochen, und heute befindet sich auf dem Gelände ein Wohn- und Pflegeheim für Senioren mit dem Torhaus als Zufahrt.

Settericher Windmühle

Auf freiem Feld südöstlich von Baesweiler (Richtung Siersdorf) befindet sich der gemauerte Stumpf der Windmühle, welche 1570 von Johann von Reuschenberg errichtet wurde. Die Wahl des Standorts wurde durch die günstigen Westwinde bestimmt. Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde die Windmühle am 3. Februar 1579 in einem Pachtvertrag zwischen Heinrich von Reuschenberg und Theodor Nobis, dem Pächter des „Kleinen Hofes“ in Siersdorf. Die Deutung der Windmühlenruine als Wachturm des Deutschordens ist widerlegt, da das Grundstück immer zu Setterich gehörte und nie der Ordenskommende Siersdorf unterstand.

Bildung

In Setterich gibt es vier Kindergärten, eine Hauptschule, eine Realschule und zwei Grundschulen. Die Hauptschule wird zum Ende des Schuljahres 2010/2011 wegen zu geringer Schülerzahlen geschlossen.

Religion

Bis zur Ansiedlung zahlreicher Bergleute ab dem Jahr 1954 war der Ort weitestgehend römisch-katholisch. Die jüdische Minderheit, etwa 40 von ungefähr 1200 Einwohnern, welche ein eigenes Bethaus besaß, wurde zur Zeit des Nationalsozialismus verschleppt und ermordet, falls ihr nicht vorher die Flucht aus Deutschland gelang.

Durch den Bergbau erfolgte zunächst der Zuzug von evangelischen Christen, später folgten auch Muslime, überwiegend aus der Türkei und Marokko.

Heute befinden sich im Ort

  • die katholische Kirche St. Andreas, die nach Kriegszerstörung 1961 neu errichtet wurde
  • die evangelische Gnadenkirche, 1958 eingeweiht
  • zwei Moscheevereine, davon einer, der von marokkanischen Muslimen besucht wird und einer, der von türkischen Muslimen aufgesucht wird.

Verkehr

Setterich liegt an der B 57 („Hauptstraße“), welche auch durch Alt-Baesweiler verläuft (dort „Aachener Straße“). Eine Umgehungsstraße soll in den kommenden Jahren errichtet werden. Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Aldenhoven an der A 44 sowie Weisweiler (ab Ende 2006 Eschweiler-Ost) an der A 4.

Die nächsten DB-Bahnhöfe sind „Übach-Palenberg“ und „Geilenkirchen“ an der Strecke Aachen–Mönchengladbach sowie „Eschweiler Hbf“ an der Strecke Aachen–Köln. Der nächste Euregiobahn-Haltepunkt ist „Alsdorf-Annapark“.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verkehrte durch das heutige Stadtgebiet die Geilenkirchener Kreisbahn auf der Strecke Alsdorf–Baesweiler–Setterich–Puffendorf–Immendorf–Geilenkirchen. Die Strecke wurde 1953 stillgelegt.

Mehrere AVV-Buslinien verbinden Setterich mit sämtlichen Baesweiler Stadtteilen sowie mit Alsdorf, Siersdorf, Schleiden, Aldenhoven, Gereonsweiler, Geilenkirchen und Linnich.

Sport

In Setterich gibt es drei Fußballplätze, davon zwei mit Anlagen für Leichtathletik, und drei Schulturnhallen, die außerhalb der Schulzeit für den Vereinssport genutzt werden. Außerdem gibt es noch einen Platz des Bogenschützenvereins und den Luftgewehrschießstand der Schützenbruderschaft St. Sebastianus.

Überregional bekannt ist der Judoverein „JJJC Samurai Setterich“ mit Jörg und Frank Heynen mehrfache Bronzemedaillengewinner bei Weltmeisterschaften der Masters-Klasse stellte. Weitere große Sportvereine sind der Handballverein „BSC Setterich“ und der Fußballverein "SC 07/86 Setterich".

Settericher Personen

  • Gerd-Günter Voß (*1950), Soziologe
  • Frans Joseph Alois Schleiden, Schriftsteller und Pfarrer, (*Setterich 7. März 1896 - †Kerkrade (NL) 12. Juli 1955)
  • Geschichtsverein Setterich: Ausführliche Beschreibung der Ortsgeschichte [1]