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Hypertensive Krise

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Die hypertensive Krise (englisch: hypertensive urgency) ist eine plötzlich auftretende Fehlregulation des Blutdrucks im systemischen Kreislauf. Sie geht mit einem hohen Blutdruck einher, meist größer als 230/120 mmHg, und hat kurzfristig eine gute Prognose.[1] Sie ist eine Notarztindikation.

Begriffsdefinition und Differenzialdiagnose

Bei der hypertensiven Krise besteht kein Hinweis auf eine bedrohliche akute Organschädigung. Hierin unterscheidet sich die Erkrankung vom prognostisch kritischen hypertensiven Notfall (englisch: hypertensive emergency). [2]

Auslöser

Am häufigsten wird die hypertensive Krise ausgelöst, wenn blutdrucksenkende Mittel aus leichtsinniger Unachtsamkeit des Patienten nicht eingenommen worden sind. Emotionale Erregungszustände, Angststörungen oder Panikattacken sind weitere Ursachen der Blutdruckerhöhung. Seltenere Ursachen sind zunehmende Verengungen der Nierenarterien, akute Nierenerkrankungen oder ein DD-Genotyp des Angiotensin Converting Enzyme. Ebenso die Aufnahme tyraminreicher Nahrung (Wein, Bier, Käse, Sauerkraut) bei gleichzeitige Einnahme von Antidepressiva aus der Klasse der MAO-Hemmer sein. Durch die Hemmung der Monoaminooxidasen, werden biogene Amine, wie das sympathomimetisch wirkende Tyramin, schlechter abgebaut werden.

Im ärztlichen Rettungsdienst ist die klassischerweise nachmitternächtliche Hochdruckkrise bei Patienten anzutreffen, die im Sinne eines positiven Rückkopplungsmechanismus in einer zunehmend ängstlichen Erwartungshaltung bei wiederholten Blutdruckselbstmessungen einen permanent ansteigenden Blutdruck feststellen.

Symptome und Behandlungsstrategie

Die Betroffenen haben oft Kopfschmerzen, Schwindel oder Nasenbluten, können aber auch symptomfrei sein. Da die Beschwerden nicht lebensbedrohlich sind, reicht es (nach entsprechender Ausschlußdiagnostik) aus, den Blutdruck allmählich auf normale Werte abzusenken. Hierzu können Medikamente oral verabreicht und die Patienten zunächst engmaschig ambulant weiterbetreut werden.

Quellen

  1. Blumenfeld JD, Laragh JH. Management of Hypertensive Crises: The Scientific Basis for Treatment Decisions. Review. AJH 2001;14:1154-1167 PMID 11724216
  2. Herold Gerd: Innere Medizin, 2007, S. 268.