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Diskussion:Württemberg zur Zeit des Nationalsozialismus

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. November 2008 um 02:36 Uhr durch Wuselig (Diskussion | Beiträge) (schlimm, aber nicht einzigartig). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von Wuselig in Abschnitt Letzte Kämpfe am Kriegsende

Erster Eindruck...

Zu deiner Frage: Nein, es gibt m. W. keinen Artikel, der die wichtigsten antisemitischen Gesetze, Erlasse und Verordnungen subsumiert: Da wären mindestens 90 aufzuzählen. Neulich hatte ich ein Fachbuch dazu in Händen, das mehr als 350 aufzählte... Sehr empfehlenswert ist übrigens immer noch * Uwe Dietrich Adam: Judenpolitik im Dritten Reich - als TB leider vor kurzem verrammscht.
Du hast zwar wesentliche Gesetze aufgeführt (wie du aus deren Versionsgeschichte erkennen kannst, habe ich dazu gearbeitet), aber möglicherweise sind für "unbeleckte" Leser die weniger einschneidenden in ihrer Bedeutung für das tägliche Leben besser nachvollziehbar: Verbot des Schächtens, lokale Verbote der Schwimmbadbenutzung, Verbot der Haustierhaltung... Du hast das selbst schon an geeigneten Stellen so gemacht!
Dein Artikel weist in meinen Augen genau an den Stellen Schwächen auf, wo deine Darstellung sich nicht die landesspezifischen Besonderheiten beschränkt, sondern eher „Reichsweites“ in geraffter Form schildert. Zwei Beispiele: „Außerdem wurden kommunistische oder jüdische Richter, Staats- und Rechtsanwälte aus dem Prozesswesen entfernt“ (im Kontext: 1933) An anderer Stelle: „Weit mehr Personen, die in Württemberg von den Berufsbeschränkungen seit 1933 betroffen waren, fanden sich bei den jüdischen Ärzten und Rechtsanwälten.“ Das ist nicht gänzlich falsch, fördert aber durch die Verkürzung eher den Irrglauben, dass die Gesetze von 1933 die von Nazis erhoffte Wirkung hatten - u. a. Frontkämpferprivileg Die Fakten: * 1933 = 5.557 jüdische Ärzte / bis 1938 noch 3.152 --- * 1933 = 4.400 j. Rechtsanwälte / bis 1938 noch 2.900 --- * 1933 = 5.000 j. Beamte / bis 1935 noch 2.500

Weil du nach Wikilinks gefragt hast: Im Artikel Holocaust finde ich das Kapitel Judenverfolgung bis zum Weltkrieg als Übersicht geeignet. Wer sich allgemein informieren will, ist dort gut aufgehoben.

Allgemein Bekanntes wie „Die Zustimmung der Württemberger für Hitlers Person und Politik wuchs wegen der massiven Propaganda wie im übrigen Reichsgebiet stetig an...“ verleidet mir das Weiterlesen. Die Stärken (und diese überwiegen deutlich!) liegen bei solchen Sätzen: „Württemberg, das klassische Stammland des Liberalismus, war für die Nationalsozialisten kein einfaches politisches Terrain.“ – Da ist man wirklich gespannt auf die folgende Informationen, und die Erklärung für die Wahlergebnisse bescheren ein „Aha-Erlebnis“. Auch das folgende Kapitel „Machtergreifung“ und vieles mehr finde ich gelungen und gewinnbringend zu lesen.

Den Abschnitt „Verfolgung der Juden“ finde ich im ersten Teil redundant, teils regt sich bei mir Widerspruch („Diese tödliche Konsequenz war Anfang 1933 den meisten der Betroffenen jedoch noch unklar“ – Vermutlich war das weder einem Betroffenen, noch einem Zeitgenossen klar...) Dort würde ich später gerne eingehend Kritik anbringen. - Kann man noch mehr erfahren über die Deportation?/Zwangsumsiedung? aus ländlichem Gebiet? War das nur lokale Maßnahme (Ort "judenrein", Wohnungsnot - oder auch freiwilliges Verlassen, um andernorts in Großstadt unauffälliger zu leben?) - Bitte ein ref für 91 Tote bei Reichskristallnacht (reichsweit in älterer Literatur knapp 100 / neuerdings 400, wobei Selbstmorde überwiegen). Ganze Absätze (oft die einführenden) halte ich für „streichwürdig“ in den Kapiteln Alltag, Auswirkungen, Kriegsgefangene, Kriegsende. Heute belasse ich es jedoch bei solchen allgemeinen Hinweisen dazu. Mit freundlichen Grüßen --Holgerjan 13:15, 30. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

P.S. Kleinigkeiten, die mir noch auffielen: Mischlingslager ist mir als Begriff nicht geläufig, und der Wikilink zum Ort bringt nichts dazu / „verzweifeltes Zeichen von Widerstand“ „brutale Zerschlagung“ „schreckliche Ereignisse“ – derartige unnötigen Wertungen fallen im ansonsten angemessenen distanzierten Stil auf / „...November 1938 verließen viele jüdische Württemberger wenn möglich das Land, sofern sie nicht bereits verhaftet oder getötet worden waren = Stilblütenartig -Holgerjan

Besten Dank für die vielen Hinweise. Wegen des Wettbewerbs-Schlusses versuche ich, was mir in der Kürze der Zeit noch machbar erscheint, im Artikel zu berücksichtigen. Zu einem späteren Zeitpunkt gehe ich hier gerne ausführlicher auf die von Dir genannten Punkte ein. Viele Grüße, --Stolp 22:40, 30. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Wegen Deiner Hinterfragung der Zahl der in Württemberg während der Novemberpogrome 1938 ums Leben gekommenen jüdischen Mitbürger habe ich zwei Literaturstellen herausgesucht:
  • 1.) Paul Sauer: Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus. Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Ulm 1975, ISBN 3-920921-99-2 auf Seite 159 O-Ton: Insgesamt wurden 878 Juden verhaftet und in die Konzentrationsalger Welzheim und Dachau eingeliefert, wo sie oft monatelang festgehalten wurden. Die Zahl der der württembergischen Juden, die im Zusammenhang mit der Kristallnacht umgekommen sind, gibt dieser Bericht mit 13 an. Außerdem registriert er zwei Selbstmordversuche. Ende des O-Tons
  • 2.) Paul Sauer: Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus, In: Handbuch der Baden-Württembergischen Geschichte. Hrsg. v. Kommiss. f. geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Band 4: Die Länder seit 1918. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 3-608-91468-4 bzw. 978-3-608-91468-9, Seite 266 O-Ton: Insgesamt etwa 26.000 jüdische Männer wurden in verschiedene KZ verschleppt, allein aus Württemberg 878, etliche von ihnen schwer mißhandelt. Nach offiziellen Angaben wurden 91 Personen umgebracht, mindestens 13 württembergische Juden mußten als KZ-Häftlinge eines grausamen Todes sterben. Ende des O-Tons
Offenbar habe ich die Zahl der 91 Toten fälschlich auf Württemberg bezogen, aber es ist hier wohl ganz Deutschland gemeint. Das ist bei 2.) leider etwas unklar formuliert. Ich habe die Zahl der Toten im Artikel nun mit 13 angegeben, entsprechend den Angaben unter 1.) Vielen Dank also für den Hinweis. Beste Grüße, --Stolp 00:33, 1. Okt. 2008 (CEST)Beantworten
Die Information, dass es in Lauffen am Neckar ein sogenanntes Mischlingslager gegeben haben soll, habe ich aus folgender Karte entnommen:
Ehemalige Konzentrationslager in Baden-Württemberg.
Unabhängig davon steht an anderer Stelle noch etwas mehr dazu, was ich aber bisher noch nicht berücksichtigt habe.
Siehe dazu: Arbeitslager in Lauffen a. N.. Liest man dort nach, dann stellt sich heraus, dass es sich bei dem Begriff Mischlingslager anscheinend eher um eine Einzel-Bezeichnung eines bestimmten Lagers für osteuropäische Zwangsarbeiter in Lauffen als um einen feststehenden Lagertyp handelte. Insofern erscheint mir Dein Einwand hier berechtigt und ein Fehler in der Karte des Instituts für Friedenspädagokik Tübingen e.V. vorzuliegen. --Stolp 01:14, 1. Okt. 2008 (CEST)Beantworten

Anmerkung seitens einer IP-Adresse

Der Artikel stützt sich im Wesentlichen nur auf einen Autor.--217.51.223.47 14:09, 2. Okt. 2008 (CEST)Beantworten

Was willst Du uns damit nun sagen? Der Autor, auf den sich dieser Artikel im Wesentlichen stützt, bin ich. Viele Grüße, --Stolp 17:22, 6. Okt. 2008 (CEST)Beantworten
Vermutlich meint die IP, dass sich nahezu alle Einzelnachweise auf Paul Sauer beziehen. Das ist mir nämlich auch aufgefallen; allerdings zuerst einmal wertfrei, da ich mich mit der Literatur in diesem Bereich nicht wirklich auskenne. ---ma 11:31, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Ah ja, danke, da hast Du natürlich recht. Das war recht naiv von mir, das falsch zu verstehen. Professor Paul Sauer ist der Verfasser einiger sehr grundlegender Werke über Württemberg in der NS-Zeit, von denen die drei genannten hier tatsächlich hauptsächlich verwendet wurden. Wenn mit der Festellung implizit die Frage nach irgendeiner unseriösen Tendenz verbunden sein sollte, so kann ich entwarnen. Für sein Werk Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus erhielt Sauer 1977 den Schillerpreis der Stadt Marbach. Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Stuttgart ernannte ihn 1991 zu ihrem Ehrenmitglied. Paul Sauer war von 1957 bis 1986 im Archivdienst des Landes Baden-Württemberg und danach Direktor des Stadtarchivs in Stuttgart. --Stolp 19:46, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Paul Sauer ist sicher eine sehr solide Quelle. --Zipferlak 21:33, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Ohne Zweifel. Trotzdem kann es problematisch sein, sich nahezu ausschließlich auf einen Autor zu beziehen. ---ma 14:07, 11. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Feedback beim neunten Schreibwettbewerb

Der Artikel nahm am neunten Schreibwettbewerb im September und Oktober 2008 teil. Dazu gab es diese Diskussion und diese Publikumswertung.

Hier findet sich noch ein Feedback des Juroren Marcus Cyron. Dieses Feedback habe ich heute erst gelesen. Es begründet, warum der Artikel nicht reüssieren konnte. Schade, dass mir die Dummheit mit dem Beleg der Opferzahlen in Ulm unterlaufen ist. Weil ich nichts besseres zur Hand hatte, habe ich in der Fußnote zwar auf die ganze Problematik hingewiesen, aber für den Schreibwettbewerb hat dies völlig contraproduktiv gewirkt. Hier muss ich natürlich versuchen, noch einen einwandfreien Beleg beizubringen. --Stolp 19:55, 28. Okt. 2008 (CET)Beantworten

Damit es für die Zukunft besser im Zugriff bleibt, kopiere ich nachfolgend die Orginaltexte der Diskussionsbeiträge aus dem 9. Schreibwettbewerb, die sich auf den Artikel beziehen, hierher (--Stolp 21:51, 28. Okt. 2008 (CET)) :Beantworten

Orginaltext der Diskussion beim 9. Schreibwettbewerb

Die Kandidatur hier ist deshalb so kurz vor Torschluss, weil ich es bis gestern gar nicht geplant hatte, den Artikel am Schreibwettbewerb teilnehmen zu lassen. Nach einer freundlichen Anregung auf meiner Diskussionsseite (ganz unten) gestern Vormittag durch SteMicha und einer weiteren Ermutigung (nach meinen anfänglichen Zweifeln) auf der Diskussionsseite von Rosenzweig habe ich es nun heute Abend doch noch gewagt, die Kandidatur einzutragen. --Stolp 18:18, 29. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

Wie schade, nun wird die Zeit knapp. Ein erster Hinweis nach dem Durchlesen: Der Artikel hat seine Stärken, wo er detailgetreu Informationen gibt, die auf Württemberg zutreffen. Überflüssig und zu streichen wären ganze Passagen, die allgemein zutreffen, andernorts (teils gut verlinkt) präziser beschrieben sind und nicht mehr direkt zum Lemma gehören. Dies fällt mir in der Einführung auf; gleichfalls auch bei der Aufzählung von antisemitischen Gesetzen. Morgen mehr... --Holgerjan 02:27, 30. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Hallo Holgerjan, besten Dank für das Durchlesen des Artikels, Dein Feedback und die kleinen Verbesserungen am Text. Was Du kritisierst, das ist auch für meine Begriffe ein generelles Dilemma in der Wikipedia: wie viel Redundanz verträgt das Projekt? Inzwischen bin ich der Meinung, dass Redundanz sowieso nie ganz zu vermeiden ist, weil jeder Artikel zwar auf andere Artikel verlinken kann, oft aber entsprechende, den eigenen Vorstellungen genügende Alternativen noch fehlen oder Zusammenhänge dann im Kontext weniger deutlich werden. Wegen der Gleichschaltung ist die Geschichte der deutschen Länder ohnehin viel stärker mit gesamtdeutschen Geschehnissen verwoben als vor 1933 oder nach 1945. Im Kapitel Wirtschaft zum Beispiel kann man den Beginn in Deiner Hinsicht kritisieren. Nur wollte ich nicht eine Liste des Rückgangs der Arbeitslosenzahlen bringen, ohne nochmals deutlich auf die eigentlich allgemein bekannten Hintergründe der vordergründigen Erfolge des Regimes zu verweisen. Gibt es übrigens einen Atikel, der eine vollständige und übersichtliche Link-Liste auf die Artikel der antisemitischen Gesetze in Wikipedia bringt? Was mir vorschwebt, wäre ein Artikel mit einer genauen Chronologie der Entrechtung und Verfolgung 1933 bis 1945. Den habe ich bisher nicht gefunden, vielleicht übersehen. Dann könnte ich gerne auf diesen Artikel verweisen und meine unvollständige Liste wieder herausnehmen. Mir ist klar, dass viele Anmerkungen und Ausführungen des Artikels Württemberg zur Zeit des Nationalsozialismus hier nicht spezifisch nur Württemberg betreffen, aber für Leser, die mit der Zeit des Nationalsozialismus weniger vertraut sind, eventuell nützlich sind. Wie Du schon bemerkt hast, ist es schade, dass die Zeit im Rahmen des Schreibwettbewerbs nun knapp wird. Deshalb neige ich in der momentanen Situation dazu, jetzt Kritik nur zu sammeln und den Artikel weitgehend in der bestehenden Form dem Urteil der Jury zu unterwerfen. Deshalb bitte ich darum, keine voreiligen Streichungen zum jetzigen Zeitpunkt durchzuführen. Ziel ist es für mich nicht, dass der Artikel im Wettbewerb weit vorne liegt, sondern möglichst viel Feedback für die jetzige Form zu bekommen, um dann in Ruhe und ohne Hektik an die Verbesserung des Artikels gehen zu können, wenn ich wieder mehr Zeit habe. Besten Dank nochmals und viele Grüße, --Stolp 10:01, 30. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Besten Dank für deine Nachricht: Ich kann mir also Zeit nehmen (viel Arbeit liegt noch unerledigt auf dem Tisch - und Buch-Leihfristen drängen...) Ich werde daher deinen Artikel auf meine Beobachtungsseite setzen und nach und nach Hinweise auf die Artikeldisku schreiben. Mit freundlichem Gruß --Holgerjan 11:36, 30. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Klar, lass Dir ruhig Zeit. Während des Monats Oktober kann ich übrigens selbst kaum reagieren, da ich sowohl beruflich eingespannt bin als auch eine Woche gar nicht online sein kann. Das macht aber für den Schreibwettberwerb nichts, wie mir Wuselig versichert hat, weil die Jury sowieso nur die Version von heute Abend in Betracht ziehen wird. Das heißt, du kannst in aller Ruhe, wenn Du möchtest, Deine Vorschläge nach und nach auf die Diskussionsseite zum Artikel schreiben. Vielen Dank und beste Grüße, --Stolp 13:00, 30. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
Vielleicht bei den Quellen benachbarte Seiten zusammenfassen, damit es etwas übersichtlicher wird. Die Buchkurzquelle ist übrigens mit <Name>, <Seite> völlig ausreichend (siehe zB hier). --ðuerýzo ?! 00:38, 1. Okt. 2008 (CEST)Beantworten

Orginaltext des Feedbacks von Marcus Cyron

Einleitung: OK, aber vielleicht etwas kurz in Anbetracht der Länge des Artikels; "Das Ergebnis der Politik Hitlers beendete auch die bisherige staatliche Ordnung im deutschen Südwesten. " - alles auf Hitler schieben ist etwas vereinfacht.

Die Kommunalverwaltung: auch die Parteiangaben der vor 1933-Bürgermeister sollten vermerkt werden Gefängnisse und Konzentrationslager: Fließtext wäre besser gewesen Die Verfolgung der politischen Gegner: Mehrere Miniabschnitte von ein bis zwei Sätzen

Fazit: Recht guter Artikel, etwas zu lang, etwas spröde, minimale technische Fehler wie 2x Links auf BKLs. Problematisch sind die indirekten Wertungen. Hitler war es, aber die Württemberger waren im Herzen alle Widerständler... - hier gibt es auch Bemerkungen die völlig unenzyklopädisch sind (im Herzen waren die Württemberger...). Und ein Beleg gibt Zahlen auf der Grundlage einer mehr als nur problematischen Qualle wieder. Das ist nicht einmal mit einer gebotenen Einschränkung akzeptabel. Das hat dem Artikel jede Chance auf eine bessere Platzierung genommen. Und er hätte Chancen auf eine vordere Platzierung in der Sektion gehabt. Zahlen kann man aber nicht mit rechter Literatur belegen.

Das Feedback bezieht sich auf die Wettbewerbsversion Württemberg zur Zeit des Nationalsozialismus vom 30.September 2008 und findet sich auf dieser Diskussionsseite (Version von 22:51, 27. Okt. 2008)

Hallo Marcus Cyron, falls du je hier vorbeischauen solltest, zunächst vielen Dank für all Dein Engagement beim Schreibwettbewerb. Bei so vielen zu bewertenden Beiträgen in der Sektion IV ist es geradezu bewundernswert, dass all dies von Dir und Enzian44 bewältigt wurde. Nun mein Kommentar zu Deinem Feedback. Die Einleitung habe ich wegen des Einwands von Holgerjan gekürzt. Ursprünglich war meine Einleitung etwas länger und klang so:
Württemberg hörte zur Zeit des Nationalsozialismus auf, eine politisch eigenständige Rolle zu spielen. Bereits 1933 war das Land im Zuge der Gleichschaltungspolitik de facto zu einer Provinz des Deutschen Reichs herabgesunken. Die alten Grenzen blieben unverändert, obwohl durch das Bestehen des NSDAP-Parteigaus Württemberg-Hohenzollern eine staatsrechtliche Vereinigung der Gebiete Württembergs und Hohenzollerns zu einem Reichsgau nahe lag, aber bis zum Ende der NS-Herrschaft nicht durchgeführt wurde. Die Zustimmung der Württemberger für Hitlers Person und Politik wuchs wegen der massiven Propaganda wie im übrigen Reichsgebiet stetig an und erreichte mit dem Anschluss Österreichs im Frühjahr 1938 und dem Sieg über Frankreich im Sommer 1940 ihren jeweiligen Höhepunkt. Viele „Volksgenossen“ übersahen oder akzeptierten, dass politische Gegner unnachgiebig verfolgt und einer willfährigen Justiz überantwortet wurden. Dem Regime missliebige Personen – allen voran die Juden - wurden wie überall im Reich diskriminiert, verschleppt, misshandelt und am Ende in Konzentrations- oder Vernichtungslagern ermordet. Die allgemeine Euphorie der Deutschen nach dem Sieg über Frankreich wich im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkriegs rasch großer Ernüchterung. Ab 1943 versanken die größeren Städte Württembergs wie Stuttgart, Heilbronn und Ulm im Luftkrieg zu Schutt und Asche. Das Ergebnis der Politik Hitlers beendete auch die bisherige staatliche Ordnung im deutschen Südwesten. Württemberg wurde im April 1945 von amerikanischen und französischen Truppen besetzt und danach aufgeteilt in die neu gebildeten Länder Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern.
Da war Holgerjan zu viel Bekanntes drin, das ihm das Weiterlesen verleitet hat (siehe seinen Diskussionsbeitrag weiter oben). Dabei wäre aus diesem Einleitungstext hervorgegangen, dass die Württemberger eben nicht alle im Herzen Widerständler waren, sondern genau das Gegenteil der Fall war. Das zeigt mir, dass meine Kürzung in der Hektik kurz vor Torschluss des Schreibwettbewerbs viel zu unüberlegt war. Übrigens frage ich mich, wo genau im ganzen Artikel-Text die Formulierung im Herzen steht? Aber in den Abschnitt Widerstand gehört, das nehme ich als Kritikpunkt gerne an, ein Hinweis-Satz, der klar herausstellt, dass Widerstand auch in Württemberg die absolute Ausnahme war!
Wegen der Parteizugehörigkeit der Bürgermeister vor 1933: Die meisten waren parteilos (wenn nicht sogar alle genannten, was ich überprüfen müßte), was einer alten Tradition in Württemberg entsprach, dass in der Kommunalpolitik die Persönlichkeitswahl im Vordergrund stand.
Dass der blöde Fehler mit dem Beleg der Opferzahlen in Ulm die Chancen auf eine gute Platzierung im Schreibwettbewerb zunichte machte, werde ich mir natürlich für die Zukunft eine Lehre sein lassen. Der Artikel kam eben zu knapp und unreflektiert in den Schreibwettbewerb. Besten Dank noch einmal an Dich und Enzian44. Viele Grüße, --Stolp 22:31, 28. Okt. 2008 (CET)Beantworten
noch eine Ergänzung von mir, da das bei Marcus nicht so deutlich wurde, mir aber sehr aufgefallen ist: Extrem viele Passivkonstruktionen verstärken neben den o.g. Formulierungen noch den Eindruck, daß den Württembergern der Nationalsozialismus sozusagen „zugestoßen“ ist. Schau mal kritisch über den Text, wie oft Du das Wort „wurde“ verwendest, und versuche, stattdessen Aktivkonstruktionen zu verwenden. Was während der Sitzung noch angemerkt wurde (und wozu ich keine abschließende Meinung habe), war der Punkt, daß vieles, was für Württemberg aufgezählt wurde, nicht württembergspezifisch war, sondern allgemein in Deutschland. --elya 22:46, 28. Okt. 2008 (CET)Beantworten
Hallo elya, besten Dank für Deinen Kommentar. In dieser sprachlichen Hinsicht werde ich nochmals kritisch draufschauen. Aber man darf schon mitnehmen, dass die Württemberger wirklich nicht an vorderster Front für den Sieg der Nazis in Deutschland verantwortlich gewesen sind, und so nahmen es die führenden Nazis in Berlin auch wahr. Wegen der Gleichschaltungspolitik der Nazis lässt sich meines Erachtens Landesgeschichte 1933 bis 1945 nur vor dem Hintergrund der großen Politik schildern. Aber wie auch immer. Ein ausführlicher Reviewprozess kann dem Artikel, wenn ich mal wieder mehr Zeit habe, nicht schaden. --Stolp 23:24, 28. Okt. 2008 (CET)Beantworten
Die Verwendund des Wortes "wurde" ist inzwischen von ursprünglich 230 mal im ganzen Text auf nun 113 mal reduziert. Nun meine ich, dass es o.k. sein sollte, zumindest in dieser Hinsicht. Nach und nach werden noch die weiteren Findings aus den Diskussionen zum Schreibwettbewerb in den Text einfließen, wobei ich denke, dass der Artikel in der jetzigen Form bereits Chancen haben müßte, eine KLA zu bestehen. Eventuell starte ich eine solche Kandidatur Ende nächster Woche. --Stolp 09:17, 2. Nov. 2008 (CET)Beantworten

„Jüdisches Altersheim“

Im Schloss von (Obersulm)-Eschenau gab es so eines auch, falls das von Interesse ist. Zwölf Bewohner dieses Zwangsaltersheims sind auf dem Jüdischen Friedhof in Affaltrach beerdigt.-- Rosenzweig δ 02:57, 3. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Ja, vielen Dank Rosenzweig, das ist von Interesse. An anderer Stelle, im Abschnitt Verfolgung der Juden, ist bereits eine Aufzählung mit weiteren Orten solcher Zwangsaltersheime: Dellmensingen, Eschenau, Herrlingen, Oberstotzingen, Tigerfeld und Weißenstein. Ich überlege, ob ich die Erwähnung von Dellmensingen deshalb bei den Konzentrationslagern herausnehmen kann, weil es es ja in besagtem Abschnitt schon steht, oder besser redundant alle Orte mit Zwangsaltersheimen bei den Konzentrationslagern nochmals auflisten sollte. --Stolp 00:51, 4. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Ah, war ja schon da. Jetzt, wo du's schreibst, sehe ich es auch ;-) -- Rosenzweig δ 01:04, 4. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Offenbar ging Eschenau an der weiter hinteren Stelle im Text, wo es schon immer genannt war, etwas unter. Deshalb habe ich mich für die Redundanz entschieden und bringe nun alle Zwangsaltersheime komplett auch an der Stelle, wo Du die Nennung von Eschenau zunächst vermisst hast. Besten Dank also nochmals für Deinen Hinweis. --Stolp 02:05, 4. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Review Zipferlak

Hallo Zipferlak, ich antworte zunächst hier jeweils direkt unter Deinen Anmerkungen. Manchmal sehe ich Handlungsbedarf, manchmal auch nicht. Auf die Schnelle versuche ich, hier auf alles zu antworten. Wo es mir sinnvoll erscheint, werde ich nach und nach Deine Punkte im Text berücksichtigen und dann hier zurückmelden. --Stolp 23:14, 8. Nov. 2008 (CET)Beantworten

  • "Württemberg verlor zur Zeit des Nationalsozialismus seine politische Eigenständigkeit. Bereits 1933 war das Land im Zuge der Gleichschaltungspolitik faktisch zu einer Provinz des Deutschen Reichs herabgesunken." - Bitte differenzierter formulieren. Württemberg verlor ja schon 1871 die Souveränität, dann 1919 ein weiteres Stück Eigenständigkeit. Die Begriffe "politische Eigenständigkeit" und "Provinz" sind nicht treffend. --Zipferlak 12:18, 8. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Die süddeutschen Länder verloren 1871 ihre Souveränität nur bedingt. Man kann sich trefflich streiten, was das Deutsche Reich 1871 bis 1918 wirklich war, ein Bundesstaat oder ein Staatenbund? De jure war es ein Bundesstaat, aber de facto hat Bismarck mit dem Trick, den Norddeutschen Bund 1871 um die vier süüdeutschen Staaten zu erweitern und dem ganzen den die nationalen Gefühle beflügelnd Namen Deutsches Reich mit einem Kaiser an der Spitze zu geben, eigentlich die Tatsache verschleiert, dass es im Grunde nur ein Staatenbund war. Meine bayerische Oma in Straubing, geboren im Jahre 1902, hat jedenfalls stets betont, dass man mit dem deutschen Kaiser im Königrreich Bayern nie etwas zu tun hatte. Für Württemberg und Baden galt entsprechendes, wenngleich in Baden auf Grund der engen familiären Beziehung des Großherzogs Friedrich I. zum Schwager Kaiser Wilhelm I. in etwas abgeschwächter Form. 1919 dann gab es in der Tat einen Zentralisierungsschub, den insbesondere die Sozialdemokraten wollten. Aber gerade die Landesregierungen in Bayern, Württemberg und Baden wehrten sich mehr oder weniger gut gegen den angestrebten Zentralismus. Bezeichnend ist, dass die Staatsangehörigkeit der Bürger zu den Ländern bis 1934 bestehen blieb. Dass mit der Gleichschaltung die föderale politische Eigenständigkeit der Länder gänzlich verloren ging, das erscheint mir evident. Was den Begriff Provinz anbelangt, so meine ich das ja nicht im juristischen Sinne, sondern als ein de facto, wie es auch in dem Buchtitel Die Führer der Provinz anklingt (siehe Literaturliste). --Stolp 23:14, 8. Nov. 2008 (CET)Beantworten
O.k., das stimmt. Da überlege ich mir mal eine praktikable Möglichkeit. --Stolp 23:14, 8. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Den Kritikpunkt verstehe ich nicht. Solche Bemerkungen wie massive Propaganda sind für diejenigen (jungen) Leser gedacht, die vielleicht noch nicht die klare Vorstellung haben, wie das 1933 bis 1945 in Deutschland war. Denkst Du, dass es da eines expliziten Belegs bedarf? --Stolp 23:14, 8. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Ja, das denke ich. Und ich glaube, Du wirst ihn nicht finden. Denn Propaganda war sicher nicht der einzige Grund für die Zunahme der Zustimmung zu Hitler. --Zipferlak 00:47, 9. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Sowohl Baden als auch Württemberg haben eine lange liberale Tradition mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten, die im frühen 19. Jahrhundert begann. Es gibt ein Buch von Otto Borst mit dem Titel Südwestdeutschland. Die Wiege der deutschen Demokratie, erschienen im Silberburgverlag, Tübingen 1997. Darin befindet sich ein Aufsatz von Hartwig Brandt mit dem Titel Früher Liberalismus im konstitutionellen Gehäuse. Die Württembergische Verfassung von 1819. Der pensionierte Gymnasiallehrer für Geschichte, Benutzer Holgerjan, befand die Formulierung übrigens für gut. Schau mal weiter oben auf dieser Diskussionsseite. --Stolp 23:14, 8. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Naja, Holgerjan schrieb, dass die Formulierung Lust aufs Weiterlesen macht; zu ihrer Korrektheit hat er sich nicht geäußert. Der Wikipedia-Artikel Liberalismus gibt hier keine positiven Hinweise. --Zipferlak 00:47, 9. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Denk doch mal an so liberale Persönlichkeiten wie Ludwig Uhland, Friedrich Römer, Friedrich Payer, Conrad Haußmann oder Theodor Heuss, an die Wahlerfolge der Württembergischen Volkspartei im 19. Jahrhundert und wo die FDP bis heute alljährlich ihre Dreikönigstreffen veranstaltet. --Stolp 02:20, 9. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Dass der politische Liberalismus in Württemberg bereits 1933 fest verankert war, ist unstreitig - die Frage war ja, ob man Württemberg mit Fug und Recht als das "klassische Stammland des Liberalismus" bezeichnen kann. Ich habe diesbezüglich hier um eine Expertenmeinung gebeten. --Zipferlak 22:19, 9. Nov. 2008 (CET)Beantworten
O.k., dann warten wir das mal ab. Wenn sich kein Experte findet, könnte ich auch mit der Formulierung Württemberg, eines der Stammländer des Liberalismus in Deutschland, gut leben. --Stolp 22:44, 9. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Du hast es bereits modifiziert. Na gut, aus meiner Sicht ist es so nun auch o.k. erledigtErledigt --Stolp 01:59, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten
O.k, schau ich mir gerne an und suche die Belege heraus, oder lasse es nötigenfalls weg --Stolp 23:14, 8. Nov. 2008 (CET) erledigtErledigt --Stolp 01:25, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Cuhorst war als "wilder Nazirichter" in ganz Württemberg bekannt. Unter seinem Vorsitz wurden 120 der insgesamt 200 Todesurteile des Stuttgarter Sondergerichts ausgesprochen. Hättest Du das gerne im Text erwähnt oder lieber das Wort berüchtigt gestrichen? Solche Adjektive regen den Leser doch zum Nachdenken an. Du fragst Dich ja selber, was wohl gemeint sein könnte. Sobald Du Dich mit seiner Vita beschäftigtst, wirst Du verstehen, was gemeint ist. --Stolp 23:14, 8. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Formulierung vorschlagsweise im Artikel geändert. --Zipferlak 00:47, 9. Nov. 2008 (CET) erledigtErledigt --Stolp 01:25, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Naja, sorry, Du hast wohl recht. Manchmal geht mit der Gaul durch mit solchen Beschreibungen. Ich versuche, die genannten Beispiele lexikalisch zu versachlichen. --Stolp 23:14, 8. Nov. 2008 (CET) erledigtErledigt --Stolp 01:25, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Ich überlege es mir. Danke für den Hinweis. Vergasung ist wirklich ein schlimmes Wort. Eventuell wäre die Formulierung Ermordung in den Gaskammern besser. Reichskristallnacht ist zwar ein gängiger Begriff, bei dem wirklich jeder weiß, was gemeint ist, aber Dir wäre Reichspogromnacht oder Novemberpogrome lieber? --Stolp 23:14, 8. Nov. 2008 (CET) erledigtErledigt --Stolp 01:25, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten
  • Vorschlag zu Verfolgungen: Maßgeblich an der operativen Durchführung beteiligte Täter namentlich nennen, z.B. die Ärzte in Grafeneck. Wenn immer nur "das Regime" schuld ist, wirkt das unpersönlich. --Zipferlak 12:18, 8. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Guter Tipp. Ich versuche, hier die konkreten Täternamen zu bringen. --Stolp 23:14, 8. Nov. 2008 (CET) erledigtErledigt --Stolp 01:25, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Ballastexistenzen

Warum wurde der Begriff Balastexistenzen gelöscht? Der Begriff sollte sich doch wohl belegen lassen (sonst geht es natürlich nicht). Wenn aber von den Nationalsozialisten solch eine menschenverachtende Terminologie benutzt wurde, so sollte dies genannt werden, auch und gerade um damit aufzuzeigen, weshalb wir heute bei Begriffen so sehr auf PC achten. Das Weglassen hier empfinde ich als Täterschutz, nicht Opferschutz.--Wuselig 10:00, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Schon richtig, aber hier nicht Thema. Thema dieses Artikels ist nicht die Sprache des Nationalsozialismus, sondern die NS-Zeit in Württemberg. Die Ereignisse dieser Zeit können und sollten mit Hilfe der heute üblichen Termini beschrieben werden. --Zipferlak 10:07, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Dem steht nicht entgegen, dass man dann mit heutigen Worten aufzeigt mit welcher Wortwahl die Nationalsozialisten Akzeptanz in der Bevölkerung für ihre Verbrechen schaffen wollten. Mit der Benennung solcher Begriffe im Zusammenhang im Artikel machen wir uns die Begriffe ja nicht zu Eigen, sondern zeigen das Ausmaß der damaligen Politik auf. Und wenn mit dieser Wortwahl die in Württemberg begangenen Verbrechen als berechtigt dargestellt wurden, dann gehört dies hier in den Artikel.
Und Nein, "[d]ie Ereignisse dieser Zeit können [nicht (mein Einschub)] [...] mit Hilfe der heute üblichen Termini beschrieben werden."
Aber wenn wir die Tat zusammen mit der damaligen verwendeten Terminologie darstellen, kann es uns gelingen - in heutigen Worten - ein schwaches Bild der "Ereignisse" dieser Zeit zu vermitteln. --Wuselig 10:45, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Wie Wuselig korrekterweise anmerkt, diskreditiert der von den Nazis verwendete Begriff Ballastexistenzen aus heutiger Sicht lediglich die Täter, nicht die Opfer. Die explizit gedruckten Worte sogenannte Ballastexistenzen finden sich in dem Zusammenhang in Paul Sauers viel zitiertem Aufsatz im Handbuch der Baden-Württembergischen Geschichte, Stuttgart 2004, Seite 262 (Belegnummer 31 im Artikeltext). Wenn Zipferlak nun der Meinung ist, dass es der weiteren Versachlichung des Artikels dient, den Begriff hier wegzulassen, dann kann ich damit meinetwegen auch gut leben. Trotzdem vielen Dank an Wuselig für die Anmerkung zu dieser Streichung. --Stolp 22:26, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Ergänzungen

Hallo Zipferlak; kannst du mir mal erzählen, was an meinen Ergänzungen/Änderungen zur Landwirtschaft falsch sein soll ? Das ist alles solide referenziert. Und zwar nach Literatur von der Landeszentrale für Politische Bildung, und nicht durch rechtsradikale Literatur. Die bisherigen Aussagen des Artikels sind alle erhalten geblieben. Nur ein wenig umgestellt und in 1-2 Fällen wegen Redundanz in andere Sätze integriert. Gruß Boris Fernbacher 00:35, 12. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Wie kommst Du denn darauf, ich würde annehmen, Du würdest Dich bei rechtsradikaler Literatur bedienen ? Wenn dies so wäre, dann dürftest Du hier sicher nicht mitarbeiten. Ich bitte Dich aber, Deine Änderungen erst hier zur Diskussion zu stellen und Stolps Meinung dazu einzuholen. --Zipferlak 00:53, 12. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Okay; ich warte bis morgen oder übermorgen. Bis dahin kann es sich Stolp ja anschauen. Gruß Boris Fernbacher 01:02, 12. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Hallo zusammen, nun habe ich mir in der Mittagspause doch noch einen kurzen Timeslot freischaufeln können, um mal auf die Schnelle hier vorbeizuschauen. Die Gefahr, dass Wikipedia zur Sucht geraten kann, ist doch nicht ganz unbedenklich :-)
Ganz kurz zunächst besten Dank an Zipferlak fürs „Wacheschieben“ gestern Nacht und Ehrhardt gerade vor ein paar Minuten. Da wäre ja gestern beinahe ein Edit War entbrannt. Leider kann ich vor Freitag Abend kaum noch hier hereinschauen, und insofern wäre es meines Erachtens besser, wenn jetzt nicht in der laufenden KLA wie wild am Inhalt gedreht wird. Das sollte bitte in Ruhe geschehen nach Ablauf der KLA. Soweit ich das auf die Schnelle beurteilen kann, waren die Beiträge von Boris im Zusammenhang mit der Agrarentwicklung o.k., ebenso die Bearbeitungen im Kommunalbereich. Das kann beides meinetwegen herein. Trotzdem die Bitte: Rechtschreibfehler, stilistische Änderungen wegen ungeschickter bis unlexikalischer Wörter, die den Sinn nicht entstellen, neue Referenzierungen heraussuchen, das finde ich sehr hilfreich, wenn ihr das macht. Boris, ich Danke Dir für Dein Engagement, wenn es mir gestern auch zu ungestüm vorkam. Ich halte mich gerne an Punkt 2 der Wikipedia:Wikiquette und gehe von Deinen guten Absichten aus. Wenn wir dann ab jetzt auch wieder Punkt 1 der Wikiquette voll beherzigen, dann denke ich, kann der Artikel noch so manchen Schliff und mache hilfreiche Zutat abbekommen. Viele Grüße, --Stolp 11:41, 12. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Die Sache mit den Änderungen im Agrarbereich muss ich mir doch noch mal in Ruhe anschauen. Da sind glaube ich auch einige Wikilinks rausgefolgen, wo ich jetzt nicht auf die Schnelle sagen kann, ob das gut ist. Manches, was hinzukam, erschien mir nicht ganz verkehrt. --Stolp 11:49, 12. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Hallo Stolp; schön das die Wogen und Agressivitäten (auch meinerseits) um den Artikel sich etwas geglättet haben. Die Erweiterung zur Landwirtschaft ist eng an Boehlke angelehnt und meiner Meinung nach gut und sinnvoll. Dem ein oder anderen Leser könnte es sauer aufstoßen, dass dargestellt wird dass die Nazis die Landwirtschaft zumindest kurzfristig wirtschaftlich etwas "auf die Beine" bekommen haben. Klingt eventuell etwas nach "manches hat der Führer doch gar nicht so schlecht gemacht, z.B. Autobahnen". Aber der kurze Aufschwung in der Landwirtschaft ist nun mal historischer Fakt. Ist ja auch kein Kunststück, dass mit protektionistischen Maßnahmen und Staatsverschiuldung kurzfristig hinzubekommen. Der von mir erstellte Abschnitt ist allerdings sprachlich und von der Orthographie noch nicht ganz perfekt. Vielleicht auch etwas zu ausführlich/ausschweifend. Um Redundanzen zu vermeiden habe ich die ein oder andere Aussage welche schon vorher drin war umgestellt und manchmal auch in andere Sätze eingebaut. Von den bisherigen Aussagen im Abschnitt wurde aber nichts entfernt. An dem Abschnitt muss man noch etwas feilen. Ich werde ihn deshalb nicht gleich in den Artikel setzen. Zwecks besserer Nachvollziehbarkeit setze ich ihn mal hier auf die Seite. Gruß Boris Fernbacher 12:26, 12. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Landwirtschaft (Neue Version)

Die Erträge der in Bezug auf Produktivität und technischem Niveau ohnehin stets unter dem Reichsdurchschnitt liegenden Landwirtschaft sanken ab 1914, hauptsächlich wegen Raubbau, drastisch. Die meist kleinen bis winzigen Höfe wurden noch weitgehend in Handarbeit betrieben. Dies erforderte einen höheren Arbeitskräftebedarf als bei mechanisierten Betrieben, der aber kaum zu decken war. Die Landflucht verstärkte sich in Württemberg nach 1933 auf Grund der Nachfrage nach Arbeitskräften in der Industrie. Nach der Inflation waren viele Betriebe weitgehend der Betriebsmittel oder liquidierbarer Reserven beraubt, oft hoch verschuldet, und kaum mehr in der Lage ihre Funktionalität aus eigener Kraft wieder herzustellen. Die württembergische Landwirtschaft befand sich dann 1932 an einem absoluten Tiefpunkt. [1]

Nach Hitlers Machtübernahme sollten protektionistische Maßnahmen die Landwirtschaft fördern. 1932/33 wurde eine bis heute fortgesetzte Erzeugerschutzpolitik eingeleitet, in deren Verlauf sich ohne stärkere Preiserhöhung in den 1930er Jahren die Einkommenssituation der südwestdeutschen Landwirtschaft - allerdings immer noch unterhalb des Einkommensniveaus von 1927 - besserte. Das Gesetz zur Sicherung der Preise für inländisches Getreide vom 26.9.1933 verordnete feste Erzeugerpreise, und garantierte dem Landwirt stabile, von Weltmarkt und Nachfrage unabhängige, auskömmliche Preise. Dies half der Landwirtschaft sich etwas zu sanieren. An der Höhe der drückenden Schuldenlast der südwestdeutschen Landwirtschaft hat sich während der Hitler-Zeit wenig geändert.

Seit Kriegsausbruch verschlechterte sich die Lage der Landwirtschaft rasant. Zur Behebung des Arbeitskräftemangels wurden bis Anfang 1941 über die Hälfte der ausländischen Zivilarbeiter und riegsgefangenen der Landwirtschaft zugewiesen. Für fremdländische Arbeiter wurden diskriminierende Maßnahmen, zum Beispiel Verbot von Kirchenbesuchen oder Zusammenkünften nach Feierabend, erlassen. [2]

Die Absolventen der Volksschulen wurden zur Erfüllung eines Landjahrs ermuntert. Im Jahre 1935 kamen in Württemberg 86 Jungen[3] und 192 Mädchen[3] dieser Aufforderung für die Dauer von sechs Monaten nach. Neben dem Landjahr organisierte die Hitlerjugend den sogenannten Landdienst. 1936 gab es in Württemberg 40 Landdienstlager der HJ mit rund 700 Mädchen und Jungen.[4] Weiteren Bedarf an Arbeitskräften in der Landwirtschaft deckte der Reichsarbeitsdienst.

Gemäß der Blut-und-Boden-Ideologie des NS-Regimes genoss die Landwirtschaft einen ideell hohen Stellenwert. Die württembergische Landwirtschaftskammer wurde 1933 dem württembergischen Wirtschaftsministerium direkt unterstellt und vom neuen NS-Landesbauernführer Alfred Arnold geleitet. Die Kammer wurde per Gesetz am 13. September 1933 dem Reichsnährstand angegliedert.

NS-Kulturpolitik

Der Absatz zur Kultur und NS-Kulturpolitik ist etwas zu vereinfachend in Schwarz-Weiß-Manier gehalten. Ich werde das mal etwas ergänzen. Auch ist es sinnvoll auf das relativ moderne Kulturschaffen in Württemberg, speziell in Stuttgart, in den 20er und frühen 30er Jahren zu verweisen. Wird von mir ergänzt. Gruß Boris Fernbacher 12:45, 12. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Überschriften

Es ist überflüssig und hat null zusätzlichen Informationswert, die einzelnen Überschriften immer mit dem Zusatz "NS-" zu versehen. Es ist bei einem Artikel über diese Zeit ja selbstverständlich, dass z.B. Bildungspolitik eindeutig NS-Bildungspolitik ist und Kulturpolitik halt NS-Kulturpolitik. Was sollte es denn anderes sein ? Im Artikel zur DDR schreibt man ja auch nicht DDR-Bildungspolitik. Der Zusatz bringt gar nichts. Ich habe das im Artikel entfernt. Gruß Boris Fernbacher 13:22, 12. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Wählerverhalten

Die bisherige Erklärungen des Wählerverhaltens durch den Artikel ist mangelhaft. Manches ist durch aus richtig beschrieben. Anderes ist wiederum falsch. Manche Faktoren werden gar nicht bzw. unverständlich erwähnt.

Bisheriger Artikeltext:

"Der Effekt, dass die NSDAP in Württemberg generell schlechter abschnitt als auf Reichsebene, hatte folgende Gründe:[8] Die allgemeine wirtschaftliche Lage in Württemberg war etwas besser als in Deutschland insgesamt. Die Bindung der katholischen Minderheit an die Zentrumspartei war in Württemberg besonders stark ausgeprägt. Hinzu kam die robuste Verbundenheit der protestantischen Landbevölkerung mit dem Württembergischen Bauern- und Weingärtnerbund. Außerdem fehlte der NS-Agitation angesichts der Koalition aus Zentrum und Konservativen in Württemberg eine zentrale Angriffsfläche, da es dort das den Nationalsozialisten verhasste System von Weimar in Regierungsverantwortung seit 1924 nicht mehr gab. So brachte der NSDAP in Württemberg erst das Jahr 1933 den endgültigen Durchbruch."

Dieser Erkärungversuch ist (Kleiner Seitenhieb: Wie manches in diesem Artikel) zu eindimensional. Die Realität war wie so oft etwas vielschichtiger und komplexer als es im Artikel dargelegt ist. Die Forschung erklärt das inzwischen mehrdimensionaler.

Ich werde diesen Abschnitt des Artikels deshalb ordentlich referenziert ausbauen/verbessern/berichtigen. Gruß Boris Fernbacher 14:46, 12. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Die von mir erweiterte/verbesserte Version sieht nun so aus:


Erklärungsversuche zum Wählerverhalten

Der unterschiedliche relative Erfolg bzw. Misserfolg der NSDAP in Württemberg und Baden überrascht, und wurde von der Forschung als unnatürlich und statistisch nicht erklärbar bewertet. [5] Eine protestantisch, mittelständisch und landwirtschaftlich geprägte Landesstruktur galt in der Wahlforschung eigentlich als Garant für einen hohen Stimmenanteil für die NSDAP. Trotzdem war die NSDAP in Württemberg im Gegensatz zum katholisch und stärker industrialisierten Baden relativ erfolglos.

Die Forschung versucht das schwache Abschneiden der NSDAP durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren zu erklären:

  • Zentrale ökonomische Krisenkennziffern wie Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung und Wohnungsnot lagen in Württemberg deutlich niedriger als in Baden oder im Reich
  • Eine traditionelle Skepsis und Abneigung der protestantischen Württemberger gegen politische Großorganisationen und neue Ideen bzw. Entwicklungen
  • Die im Vergleich zum Reich höhere Kirchenbindung
  • Das kompakte katholische Wählersegment in peripherer Diasporalage, [6] welches eine höhere Bindung an das Zentum bewirkte
  • Die Rolle des in Württemberg, und besonders im schwäbischen Raum, starken Pietismus mit seinem der Politik abgeneigten, antisäkularen und trotzdem sozialen Grundzug
  • Die Tatsache, dass Württemberg seit 1924 von Koalitionen aus Zentrum und protestantisch-konservativen Parteien relativ stabil regiert wurde, und damit das im Reich erfolgreich von Feinden der Republik propagierte Argument des "korrupten Parteiensystems von Weimar" hier wenig erfolgreich war
  • Der Erfolg des Württembergischer Bauern- und Weingärtnerbund, der bis 1933 als milieurepräsentierende Kraft des protestantisch-ländlichen Raumes seine Wähler überaus erfolgreich an sich binden konnte. Er stellte damit eine Anomalie im politischen Gefüge des Reiches dar. Dabei benutzte er auch speziell nationalsozialistische Themen (Antisemitismus), Stilformen, und Strukturen (Führerprinzip), und machte es der NSDAP dazu zusätzlich schwierig sich erfolgreich als neue Kraft zu positionieren. [7] [8]

So brachte der NSDAP in Württemberg erst das Jahr 1933 den endgültigen Durchbruch. Die nachfolgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Wahlergebnisse der NSDAP in Württemberg und auf Reichsebene. Da die NSDAP im Jahre 1924 verboten war, sind für dieses Jahr die württembergischen Wahlergebnisse für den Völkisch-Sozialen Block bzw. der Nationalsozialistischen Freiheitspartei bei der Reichstagswahl am 4. Mai 1924 und der Nationalsozialistischen Freiheitsbewegung (NSFB) bei der Reichstagswahl am 7. Dezember 1924 aufgeführt.

Wahltag NSDAP
Landtagswahl-
ergebnis
NSDAP
Reichstagswahlergebnis
in Württemberg
NSDAP
Reichstagswahlergebnis
im ganzen Reich
4. Mai 1924 3,98 % 4,23 % 6,55 %
7. Dezember 1924 keine Landtagswahl 2,16  % 3,00 %
20. Mai 1928 1,81 % 1,89 % 2,63 %
14. September 1930 keine Landtagswahl 9,38 % 18,33 %
24. April 1932 26,4 % keine Reichstagswahl keine Reichstagswahl
31. Juli 1932 keine Landtagswahl 30,53 % 37,36 %
6. November 1932 keine Landtagswahl 26,46 % 33,09 %
5. März 1933 keine Landtagswahl 42,00 % 43,91 %

Bei der Landtagswahl vom 24. April 1932 überstieg der Stimmenanteil der Republikgegner (NSDAP, DNVP, WBWB und KPD) erstmals die absolute Mehrheit. Die NSDAP wurde mit 23 Sitzen stärkste politische Kraft im Land, aber auch die mit den Nationalsozialisten verfeindete KPD hatte zulegen können.


Ich denke das ist weitaus detaillierter und differenzierter dargestellt als vorher. Gruß Boris Fernbacher 15:28, 12. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Willi A. Boelcke: Sozialgeschichte Baden-Württembergs 1800-1989, Kohlhammer, Stuttgart, 1989, Seite 320, 321 und 322
  2. Willi A. Boelcke: Sozialgeschichte Baden-Württembergs 1800-1989, Kohlhammer, Stuttgart, 1989, Seite 322, 324 und 325
  3. a b Paul Sauer, Ulm 1975, Seite 287
  4. Paul Sauer, Ulm 1975, Seite 288
  5. Jürgen W. Falter und Hartmut Bömermann: Die unterschiedlichen Wahlerfolge der NSDAP in Baden und Württemberg, in: Dieter Oberndörfer und Karl Schmitt: Parteien und regionale politische Traditionen in der Bundesrepublik Deutschland, Duncker und Humblot, Berlin, 1991, Seite 283 und 284
  6. Anm.: Mit Diasporalage sind relativ homgene katholische Gebiete innerhalb des primär protestantischen Württembergs gemeint, welche aufgrund ihres realen bzw. gefühlten Status als religiös-kultureller Minderheit eher geneigt waren sich einer grundlegend katholisch orientierten Partei wie dem Zentrum anzuschließen als kleinräumig überwiegend konfessionell gemischte Gebiete im restlichen Reich.
  7. Reinhold Weber und Hans-Georg Wehling: Baden-Württemberg - Gesellschaft, Geschichte, Politik, Landeszentrale für Politische Bildung Baden-Württemberg, Kohlhammer, 2006, Seite 74-76
  8. Reinhold Weber: Kleine Geschichte der Länder Baden und Württemberg 1918–1945. DRW Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2008


Wirtschaftstabellen

Ich habe mal die Wirtschaftstabelle ausgetauscht. Um es gemein und polemisch zu sagen (ihr kennt mich ja als fiesen und zynischen Menschen): "Who needs Kukucksuhren, Korsagen and Handharmonicas ?" Allgemein gesagt: Eine Tabelle über sehr spezielle Branchen (Kukucksuhren, Feuerlöscher, Korsagen and Handharmonicas) ist wenig aussagekrätig in Bezug auf die Gesamtökonomie. Da ist eine Tabelle aufgeschlüsselt nach Textilindustrie, Maschinenbau, Fahrzeugindustrie, Feinmechanik und Optik, Lederindustrie, Elektroindustrie, Nahrungs und Genussmittelbranche doch sinnvoller und viel aussagekräftiger. Allerdings bringt ein einzelnes Wirtschaftsdatum von 1936 (wie von mir eingestellt) auch keinen wirklichen Erkenntnisgewinn. Wir brauchen hier Vergleichsdaten von 1933 bis 1945. Wirklich sinnvoll für den Artikel wären Daten und Interpretationen zur Wirtschaftsentwicklung nach Branchen zwischen 1933 und 1945 in Württemberg. Da sollte mal jemand nach suchen. Die fundamentale Frage für den Artikel ist: "Wo war die wirtschaftliche Entwicklung in Württemberg genauso wie im Reich, etwas anders, oder ganz anders als im restlichen Deutschland ?" und "Wo, wann, und in wie weit gab es Auf- oder Abwärtstendenzen der Wirtschaft in Württemberg im Vergleich zum Reich" ? Noch besser wäre natürlich eine differenziertere Betrachtung nach Branchen. Wäre für die Exzellenz-Kandidatur wichtig. Und jetzt werde ich noch gemeiner: Solange die allgemeine Wirtschaftsentwicklung nicht ordentlich beschrieben ist, möchte ich auch nicht Einzelinformationen über ein paar Zwangsarbeiter hier oder dort lesen. Ein statistisch relativ undedeutender Einsatz von Zwangsarbeitern (z.B 5-10 % - genaue Zahlen kenne ich nicht) darf nicht in einem Wirtschaftsabschnitt zum Hauptthema hochgepuscht werden. Gruß Boris Fernbacher 18:15, 12. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Die von Dir so läppisch abgetanen Spezialindustrien sind Industrien in denen (Baden-)Württemberg auch in der Nachkriegszeit bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts -teilweisese bis heute - Weltmarktführerschaft hatte. Ich denke also, dass hier wirklich differenzierter darauf eingegangen werden sollte. Hinter den gelöschten Kategorien verbergen sich recht interessante Unternehmen die für die Wirtschaftsgeschichte des betrachteten Zeitraums nicht uninteressant sind: Nur als Beispiele: Aesculap-Werke, Junghans, Hohner, die Trikotagenindustrie auf der Schwäbischen Alb (als ein Beispiel Trikotwarenfabrik Gebrüder Mayer).--Wuselig 20:14, 12. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Fragen zur Kulturpolitik

Letzte Kämpfe am Kriegsende

SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Max Simon mit dem XIII. SS-Armeekorps und der 17. SS-Panzergrenadier-Division „Götz von Berlichingen“, damals vor allem aus Volksdeutschen aus der UdSSR bestehend, gehörte zur Heeresgruppe G, die in Württemberg noch einmal Krieg führen wollte, nachdem auf der linken Rheinseite der Krieg bereits verloren war. Der stramme Nationalsozialist Simon gilt als einer der ärgsten Durchhaltegenerale. Wehrmacht und Waffen-SS versuchten, aus Städten und Ortschaften heraus Widerstand zu leisten, Panzer, LKWs oder Sprit waren praktisch nicht mehr vorhanden, die Mobilität der deutschen Truppen gering. Wenn amerikanische Truppen beschossen wurden, antworteten sie mit Bomben und Granaten. Infolgedessen kam es zu hohen Verlusten unter der Zivilbevölkerung, mehrere hundert Ortschaften wurden zerstört, tausende von Kirchen, Schulgebäuden, etc. Klaus-Dietmar Henke beschreibt diese Kämpfe in „Die amerikanische Besetzung Deutschlands“ auf 10-15 Seiten (ISBN 3-486-54141-2). Sollte nicht vielleicht dieser Aspekt einer rücksichtslosen und sinnlosen Kriegsführung, die es so sonst fast nirgends in Deutschland gegeben hat, im entsprechenden Abschnitt des Artikels erwähnt werden? Giro Diskussion 23:55, 12. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Beschrieben werden sollte es auf jeden Fall. Es aber als unvergleichlich in Deutschland darzustellen sollte man sich hüten. Frag mal die Menschen am Niederrhein. --Wuselig 01:36, 13. Nov. 2008 (CET)Beantworten