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Harka (Militär)

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Harka (Arabische Sprache الحركى wörtlich Bewegung) ursprünglich Feldzug des Sultans [1].

Die bei der Schlacht auf dem Lechfeld unterlegenen ungarischen Streitkräfte wurden als Harkas bezeichnet.

Da die französischen Armee in Algerien ihre Söldner als Harki bezeichnete, wurde das Wort in Algerien abwertend als Kollaborateur verwendet.

Als Söldner für Spanien

Im Rifkrieg war Harka die Bezeichnung für marokkanische Söldner welche unter spanischem oder französichem Kommando standen. Sie galten als kriegserfahren und schwer zu kommandieren, als Kanonnenfutter, sie bewiesen Leistung, Mut und Treue in schweren Kämpfen immer in der ersten Reihe. Wenn Abd el-Krims Truppen so bezeichnet wurden, wurde davon ausgegangen, dass es sich bei Krim um einen Sultan handeln würde. Der Einsatz von örtlich, in Nordafrika ausgehobenen Truppen durch die spanischen Streitkräfte reicht in das 1500 zurück als die spanischen Truppen Oran eroberten setzten sie Mogataces als Informanten und Führer ein welche 1754 als Compañía de Mogatace zusammengestellt wurden. Als Karl IV. (Spanien) Oran vor den heranrückenden osmanischen Truppen aufgab, wurden die Harkans nach Ceuta eingeschifft, wo sie am 12. Februar 1792 landeten.

Sie wurden gelegentlich in irregulären Einheiten übergangsweise zusammengestellt und durch das spanische Finanzministerium bezahlt oder in marokknische Truppen integriert, welche formal dem Sultan unterstellt waren. Ihre administrative Führung oblag Spaniern.

Struktur

Die Anzahl der Harkas überstieg selten 1.500, welche in Hundertschaften genannte Mías organisiert waren, 50 bildeten ein Jazmin und 25 ein Acherin. Alfons XIII. (Spanien) bezeichnete sie als die Besten der Armee. Zu den spanische Kommandanten gehörten Osvaldo Capaz Montes, Fernando Monzonís Mozas und Rafael Gallego Sainz.

Harka de Varela

1924 kommandierte Muñoz Grandes die Harka de Abdelmalek. Als Scherif Abdelmalek im Kampf getötet wurde, übernahm am 6. Oktober 1924 José Varela, welcher bis dahin Kampfbeobachter den Chemiewaffeneinsatz im Rifkrieg beobachtet hatte, das Kommando. Er machte aus ihnen eine Gruppe von 900 kriegserfahrenen Männern, welche sich in zwei Infanterie Tabores und einer berittenen Mía gliederten. Wegen ihrer unermüdlichen Dienste im Grenzregime, Hinterhalten und Überraschungsangriffen, wurden sie bekannt. Sie durften bei der Landung in Al-Hoceima als erste in die Lost verseuchte Heimat zurück. Sie nahmen im Sturm den Malmusi Bajo ein und befreiten den Caid Solimán welchen die Rif-Republik in Ajdir unter Hausarrest gestellt hatte. 1941 unter der Diktatur von Francisco Franco entstand Harka eine Hagiografie auf die Söldnertruppe in Form eines Kinofilmes [2].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Arnold Hottinger Islamische Welt: Der nahe Osten: Erfahrungen, Begegnungen, Analysen Ferdinand Schöningh, Paderborn 2004
  2. Sebastian Balfour Deadly Embrace: Morocco and the Road to the Spanish Civil War Oxford University Press, 2002, 349 S., S.195