DR-Baureihe 39
Die Deutsche Reichsbahn hat die von der KPEV übernommenen Schlepptender-Personenzuglokomotiven mit einer führenden Laufachse, vier Kuppelachsen und einer nachlaufenden Laufachse der Baureihe preußische P 10 in der Baureihe 39 eingeordnet.
Baureihe 39 preußische P 10 | |
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Technische Daten | |
Bauart | 1'D1' h3 |
Länge über Puffer | 22.980 mm |
Ø Treibrad | 1.750 mm |
Ø vorderes Laufrad | 1.000 mm |
Ø hinteres Laufrad | 1.100 mm |
Leistung | 1.620 PSi |
Höchstgeschwindigkeit | 110 km/h |
Kesselüberdruck | 137,3 N/cm² |
Zylinderdurchmesser | 520 mm |
Kolbenhub | 660 mm |
Rostfläche | 4,07 m² |
Verdampfungsheizfläche | 218,16 m² |
Überhitzerfläche | 82,00 m² |
Achslast | 190,2 kN |
Lokreibungslast | 742,4 kN |
Lokdienstlast | 1.082,7 kN |
Die Fahrzeuge der Gattung P 10 repräsentieren die letzte in Preussen entwickelte Personenzuglokomotive, die auch für den Einsatz vor schweren Schnellzügen in den Mittelgebirgen eingesetzt werden sollten . Die Planungen durch die Firma Borsig unter der Leitung von Oberingenieur August Meister begannen bereits 1919, die Lieferung verzögerte sich allerdings bis 1922. Die vierfach gekuppelte Maschine (s. Achsfolge )war die stärkste Lok der Deutschen Länderbahnen und besaß große Windleitbleche. Bis 1927 wurden insgesamt 260 Fahrzeuge hergestellt und auf der Main-Weser-Bahn, auf der Eifelbahn, bis zur Ablösung durch Diesellokomotiven der Baureihe 221 auf der Schwarzwaldbahn und der Gäubahn sowie in Sachsen eingesetzt. Die Deutsche Bundesbahn stattet viele der bei ihr verbliebenen Exemplare mit Witte-Blechen und Tendern der Bauart 2'2' T 34 aus. Die letzten drei in Stuttgart beheimateten Fahrzeuge wurden 1967 aus dem Verkehr gezogen.
Die Fahrzeuge waren ursprünglich mit einem Tender der Bauart pr 2'2' T 31,5, die der Deutschen Bundesbahn mit einem der Bauart 2'2' T 34 ausgestattet.
Das DB Museum besitzt die 39 230, welche derzeit im Deutschen Dampflokomotiv-Museum zu besichtigen ist.
Bei der Deutschen Reichsbahn in der DDR waren die sächsischen P 10 unentbehrlich und wurden daher in das Rekonstruktionsprogramm einbezogen. Die 85 Rekoloks wurden unter der Baureihe 22 eingegliedert.
Literatur
- Wenzel Die Baureihe 39 EK Verlag Freiburg