Zum Inhalt springen

Operation Market Garden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. April 2005 um 23:05 Uhr durch 213.6.15.28 (Diskussion) (Operation Garden). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Schlachtbox

Die C-47 Transporter stehen in Großbritannien zum Abflug bereit

Operation Market-Garden war der alliierte Codename für einen zweigeteilten Kombinationsplan, der aus der Operation Market, der größten Luftlandeoperation des Zweiten Weltkriegs und der Operation Garden, dem Vorrücken der Bodentruppen durch den neu geschaffenen Korridor bestand.

Die Planung

Durch den unerwartet schnellen Erfolg der D-Day Operation und der anschließenden Schlacht um die Normandie fühlten sich die Alliierten bestärkt, einen ähnlichen Plan auch für das Niederrheingebiet auszuarbeiten. Hätte die Invasion erst begonnen, würde durch einen stetigen Vormarsch der alliierten Armeen General Dwight D. Eisenhower in der Lage sein alle drei Armeegruppen zu konrollieren; die 21. Armee unter Montgomery, die 12. Armee unter Generalleutnant Omar Bradley und die 6- Armee unter Generalleutnant Jacob Devers, die von Süden anrückte. Im August 1944 ersann Montgomery den Plan mit seiner 21. Armee und mit Unterstützung der 1. US-Armee über Nordfrankreich, Belgien und dann den Niederlanden von Nordosten her nach Deutschland einzumarschieren, da für einen schnellen gemeinsamen Vorstoß aller drei Armeen über die gesamte Frontlänge nicht genügend Nachschub in kurzer Zeit verfügbar war. Bradley sprach sich gegen Montgomerys Plan aus und wollte selbst die Führung der Truppen übernehmen, da die Amerikaner den Hauptanteil am Sieg in der Normandie hatten. Montgomery bestand aber auf seinem Plan und forderte primär Nachschub und Unterstützung für seine Armee an. Dies sollten die Amerikaner, speziell die 3. Armee unter Generalleutnant George S. Patton, als Serviceeinheit ausführen.

Eisenhower entschied sich dazu, den Landungsplan zu unterstützen und stellte die erst am 2. August 1944 gegründeten Alliierten Luftlandeeinheiten am 16. August zur Verfügung. Er sah sich auch dem Druck Washingtons ausgesetzt, bis zum Ende des Krieges eine erfolgreiche große Luftlandeoperation durchzuführen, wie es den Deutschen auf Kreta während des Unternehmens Merkur gelungen war.

Während des alliierten Vormarsches über Nordfrankreich nach Belgien begann die Nachschubsituation sich zunehmend zu verschlechtern und die Operation Market-Garden nahm mehr und mehr Gestalt an. Dazu kam der immer hartnäckiger werdende deutsche Widerstand, so dass die Armee zum Halten gezwungen war. Generalfeldmarschall Model, dem nun die deutsche Heeresgruppe B unterstand, war es in relativ kurzer Zeit gelungen seine Einheiten umzuorganisieren.

Operation Market

Hierzu war das Absetzen von dreieinhalb Divisionen der Ersten Alliierten Luftlandearmee unter Generalleutnant Lewis H. Brereton nahe Eindhoven, Nimwegen und Arnheim vorgesehen, um die strategisch wichtigen holländischen Brücken über die Flüsse Maas, Waal, den Niederrhein sowie mehrere Kanäle zu sichern. Sie bestand aus der 101. US-Luftlandedivision unter Generalmajor Maxwell Taylor, der 82. US-Luftlandedivision unter Brigadegeneral James M. Gavin, sowie der 1. britischen Luftlandedivision unter Generalmajor Urquart und der 1. polnischen Fallschirmjägerbrigade unter Generalmajor Stanislaw Sosabowski.

Durch die zu überbrückende Distanz von den englischen Flughäfen bis zur Landezone und die schon abnehmenden Stunden an Tageslicht waren drei Tage mit je einem Anflug geplant, da mehr Flüge zu größeren Ausfällen durch die Erschöpfung der Piloten und Besatzungen führen würden. Am vierten Tage waren Nachschubflüge eingeplant und für den fünften und sechsten Tag war angekündigt die 52. Division auf Landeplätzen nördlich von Arnheim einzufliegen.

Die Landezonen

Für die Landungen der Fallschirmeinheiten waren kompakte Landezonen vorgesehn, die jeweils etwa 10 km vom eigenlichen Ziel entfernt lagen. In einem schnellen Vorstoß sollte dann das Ziel eingenommen werden. Innerhalb der drei Tage musste jede der Divisionen einen Bereich von ca. 20 km Radius um das Ziel halten.

Eindhoven

Die erste und südlichste Landezone war für die 101. US-Luftlandedivision unter Generalmajor Maxwell Taylor nördlich von Eindhoven vorgesehen. Die Division sollte Brücken über die Aa, den Willemskanal, die Dommel bei St. Oedenrode und den Wilhelminakanal bei Son einnehmen und sich anschließend der Einnahme von Eindhoven zuzuwenden. Damit war für die 101. ein Bereich von fast 65 km von Eindhoven bis nach Grave zu kontrollieren. Auf Einspruch von Dempsey wurde es der 101. erlaubt bei Veghel zu halten. Allerdings entstand dadurch eine rund 20 km lange Lücke zum nächsten Verteidigungsbereich, der von der 82. US-Luftlandedivision gehalten werden sollten.

Nimwegen
Das zerbombte Nimwegen und im Hintergrund die Waalbrug

Auch die 82. US-Luftlandedivision hatte einen großen Bereich zu kontrollieren. Vorrangig waren die Groesbeek Höhen einzunehmen, ein bewaldeter Bezirk etwa 12 km östlich von Nimwegen. Die Brücken über die Maas, den Maas-Waal Kanal und vor allem die Straßenbrücke de Waalbrug im Zentrum von Nimwegen waren als die finalen Ziele der 82. vorgesehen.

Arnheim

Das Heideland westlich von Arnheim war als Landezone für die 1. Britische Luftlandedivision vorgesehen. Ihre Hauptziele waren die Straßenbrücke im Stadtzentrum, die heutige John Frost Brücke, die westlich über den Niederrhein führende Eisenbahnbrücke und eine Pontonbrücke, die gegen Ende der Operation abgebaut werden sollte.

Operation Garden

Durch den neu geschaffenen Korridor der Operation Market sollten Streitkräfte der 2. Britischen Armee, nämlich das 30. britische Korps unter Generalleutnant Brian G. Horrocks mit Flankenschutz durch das 8. und 12 Korps vom Maas-Schelde Kanal südlich von Eindhoven in zwei bis vier Tagen 160 km bis zur Linie Nunspeet - Epe - Ijssel vorstoßen. Diese Zeit war vorgesehen, da trotz des zu durchquerenden flachen Landes die sandige Erde, viele Plantagen, kleinere Wälder, Flüsse und Bäche den Vormarsch behindern würden.

Datei:Market-Garden Bodentruppen.png

War erst einmal Kontakt mit der ersten Luftlandeeinheit geschlossen, sollte diese unter das eigene Kommando gestellt werden. Mögliche zerstörte Brücken wären durch einen adäquaten zu bauenden Übergang durch die 43. Division zu ersetzen. Zur Absicherung waren die Panzereinheiten angewiesen das Flußufer abzusichern.

Zum Frontdurchbruch war die deutsche Kampfgruppe Walther zu überwinden. Sie lag mit zehn, vom Kampf geschwächten Batallionen und zehn Artilleriegeschützen unmittelbar vor der Durchbruchzone.

Ein Gelingen der Operationen hätte bei Umgehung des Westwalles zu einem alliierten Brückenkopf über den Rhein bei Arnheim geführt, noch bevor die sich zurückziehenden Deutschen eine adäquate Verteidigung hätten aufbauen können. Ein schneller Vorstoß der Alliierten in Richtung der wichtigen Industrieanlagen des Ruhrgebiets wäre dann möglich geworden. Dadurch wäre dem Deutschen Reich eine Fortsetzung des Krieges wirtschaftlich weitgehend unmöglich gemacht worden.

Für den 17. September waren von den Meteorologen mindestens zwei Schönwettertage angekündigt, so dass dieser Termin als erster Landungstag gewählt wurde.

Die Voraufklärung

Bedingt durch mangelnde Koordination zwischen SHAEF, der 21. Armee und der 1. Alliierten Luftlandearmee kam es zu tragischen Aufklärungs- und Übermittlungsfehlern. Die Alliierten hatten bei Arnheim lediglich mit ein paar Volkssturmmännern und Hitlerjungen als Gegner gerechnet, da reguläre deutsche Einheiten den Bereich längst Richtung Osten verlassen hatten.

Ihre Aufklärung hatte das jüngst zur Auffrischung dorthin verlegte 2. SS-Panzerkorps unter SS-Obergruppenführer Wilhelm Bittrich übersehen, da viele der Meinung waren, dass dieses sich eher nach Osten zurückziehen, als in der Region um Arnheim bleiben würde. Das Korps war zwar weit von seiner Sollstärke entfernt, war aber den relativ leicht ausgerüsteten britischen und polnischen Fallschirmjägern dennoch weit überlegen.

Obwohl die niederländische Widerstandsbewegung den Alliierten in letzter Minute noch Fotos von den zurückkehrenden Panzern zuspielte, wurden diese in der folgenen Phase nicht mit berücksichtigt.

Die Situation der deutschen Gegner

Deutschland hatte keinen Gegenplan zur Operation Market-Garden. Zwar wurde am Maas-Schelde Kanal mit einem Durchbruch gerechnet, aber wegen mangelnder Aufklärungsarbeit war weder ein Termin, noch die möglicherweise beteiligten Einheiten und deren Stärke bekannt. Der deutsche Verteidigungsplan zog zwei Möglichkeiten in Betracht. Erstens eine alliierte Küstenlandung der 4. Britischen Armee, die tatsächlich nicht existierte, an der niederländischen Küste, um von dort aus die Reste der deutschen 15. Armee anzugreifen, oder zweitens einen alliierten Durchbruch nach Wesel, um von dort aus weiter zur Ruhr vorzurücken. Daher wurde auch mit einer Fallschirmlandung im Norden des Ruhrgebiets gerechnet, damit die anderen Operationen unterstützt werden konnten.

Model bezog mit seinem Stab das Hartenstein Hotel, östlich der britischen Landezone bei Arnheim. SS-Obergruppenführer Wilhelm Bittrich hatte sein Hauptquartier in Doetinchem, rund 25 km östlich von Arnheim. Seine Truppen waren im ganzen Areal zwischen Arnheim und Deventer verteilt. Die SS-Kampfgruppe Hohenstauffen, die das Überbleibsel der ehemaligen SS-Panzerdivision Hohenstauffen bildete, war mit ihren Panzern auf dem Weg nach Siegen, um dort die Fahrzeuge überholen zu lassen. Die letzten Panzer sollten am 17. September abziehen. Die SS-Kampfgruppe Frundsberg war mit ihren Panzern nach Aachen abkommandiert worden. Damit mehr Reserveeinheiten zum Schutz des Ruhrgebiets abkommandiert würden, war SS-Brigadeführer Heinz Harmel von Bittrich nach Berlin geschickt worden, um diese Bitte im SS-Hauptquartier zu unterbreiten. Währenddessen wurden alle Truppen auf ein Abrücken nach Osten vorbereitet. Die Luftlandungen der Alliierten würden die Deutschen fast vollkommen unerwartet überraschen.

Die Landung

Vorbereitungsaktionen

Kurz vor Mitternacht am Samstag, dem 16. September 1944 bombardierten zur Vorbereitung der Operation 200 britische Lancaster und 23 Mosquitos vier deutsche Flugfelder im Norden der Niederlande. Am nächsten Morgen flogen 822 fliegende Festungen der 8. US-Air Force Luftangriffe auf die 117 bekannten deutschen Flak-Stellungen, die entlang der Einflugschneisen für die Truppentransporter der Fallschirmdivisionen lagen. Weiterhin bombardierten sie Flugfelder in Eindhoven, Deelen und Ede. Als Reserveflugeinheiten waren noch 54 Lancaster mitgeflogen. Zusätzlich attackierten 85 Lancaster und 5 Mosquitos die Insel Walcheren im Süden der Niederlande.

Deutsche Gegenwehr gab es so gut wie nicht. Nur zwei Lancaster, zwei B-17 und drei Mosquitos waren als Verlust zu verzeichnen.

Zur Unterstützung der Operation rief die niederländische Exilregierung aus London alle Transportarbeiter im Heimatland zu einem Streik auf.

P-47 Thunderbolt
P-38 Lightning

Der Anflug

Der 17. September war ein schöner sonniger Tag. Die Flugzeuge mit den Lastenseglern im Schlepptau starteten gegen 9:30 Uhr von Großbritannien aus. Danach folgten die C-47 Dakotas mit den an Bord befindlichen Fallschirmtruppen. Die 101. US-Luftlandedivision flog die südliche Route in die Niederlande, während die 82. US-Luftlandedivision und die 1. Britische Luftlandedivision die Nordroute flogen. Die beiden Flugzeugkolonnen erstreckten sich in der Länge über 150 km und in der Breite über fast 5 km. Insgesamt waren 1.051 Truppentransporter und 516 Schleppgleiterkombinationen unterwegs.

Als Geleitschutz flogen auf der Nordroute 371 Spitfire, Tempest und Mosquitos mit. Auf der Südroute schützten 548 Thunderbolts, Lightnings und Mustangs die Flugeuge.

Zur Sicherheit wurden die deutschen Flak-Stellungen noch einmal von 212 Thunderbolts beschossen. Gleichzeitig bombardierten 48 Mitchells und 24 Bostons militärische Einrichtungen bei Nimwegen, Deelen, Ede und Kleve.

Auch an diesem Tag gab es kaum deutsche Gegenwehr, nur im Raum Eindhoven gab es einige Angriffe von deutschen Jagdflugzeugen. Während des Anflugs verloren die Alliierten 68 Truppentransporter und 71 Schleppgleiterkombinationen. Die Royal Air Force meldete zwei und die US-Air Force 18 Jägerverluste.

Market-Landungen

Die Landung aus einem Flugzeug betrachtet

Kurz nach Mittag landeten die ersten Gleiter der 1. Britischen Luftlandedivision, gefolgt von der Divisionsartillerie und den abspringenden Truppen. Es gab nur einige Gleiterverluste. Dass zwei Gleiter mit je einem Panzerabwehrgeschütz nicht ihr Ziel erreichten war wohl der schwerste Verlust.

In der Absprungzone Eindhoven landete das 501. Fallschirminfanterieregiment der 101. US-Luftlandedivision genau in ihrer Landezone südlich von Veghel. Das 1. Batallion verfehlte den Landepunkt und kam bei Heeswijk auf der falschen Seite des Willemskanals und der Aa herunter. Das 502. und 506. Regiment landeten mit dem Divisionshauptquartier nördlich des Sonschen Waldes.

Die 82. US-Luftlandedivision verlor bei ihrer Landung nur zwei Dakotas. Das 504. Fallschirminfanterieregiment landete nördlich von Grave, allerdings verfehlte eine Kompanie des zweiten Batallions das Ziel und landete westlich der Brücke über die Maas. Die 505. und 508. Fallschirminfanterie kamen direkt bei den Groesbeek Höhen herunter. Hier landete auch das 376. Fallschirmartilleriebatallion, die erste Artillerielandung, die jemals in einer Kampfsituation durchgeführt wurde. Das britische Hauptquartier landete gegen 13:30 Uhr ebenfalls bei Groesbeek.

Die 82. US-Luftlandedivision über der Landezone bei Grave

Bei Arnheim vollendeten die Briten ihre Landungen. Die 1. britische Fallschirmbrigade konnte ihre Landezone gegen 13:53 Uhr westlich von Arnheim erreichen.

Insgesamt wurden während der Operation Garden 20.000 Soldaten, 511 Fahrzeuge, 330 Kisten für die Artillerie und 590 Tonnen Nachschub erfolgreich in die Niederlande gebracht. Brereton flog mit der ersten Welle wieder zurück nach England in das Hauptquartier, um die zweite Welle auf den Weg zu bringen. Wenn diese erfolgreich durchgeführt worden war, war Breretons eigenes Eingreifen nicht mehr möglich. Eine Koordination der Landstreitkräfte der Operation Garden mit den gelandeten Einheiten der Operation Market war nun unmöglich. Auch ein Notfallplan existierte nicht.

Garden Offensive

Um 14:00 Uhr eröffneten 408 Geschütze des 30. Korps nördlich von Lommel das Feuer auf die gegenüber liegenden Deutschen der Kampfgruppe Walther am Schelde-Maas Kanal. Die ehemalige Brücke hatten die Belgier schon 1940 gesprengt, aber die Deutschen hatten direkt daneben eine hölzerne Pontonbrücke erbaut, die von einem 88mm-Geschütz in einem kleinen Haus am Ufer bewacht wurde. Als die alliierten Panzer vorrückten setzte von deutscher Seite ein Gegenfeuer ein, dass die ersten Panzer, die in Zweierreihe vorrückten außer Gefecht setzte. Zur Unterstützung rief Lieutenant Colonel Vandeleur, der den Vorstoß leitete, die Luftunterstützung eine Typhoon Staffel herbei, die die deutschen Stellungen kurz darauf heftig beschossen. Danach war deren Widerstand gebrochen und dem Vormarsch des 30. Korps stand nichts mehr im Weg. Die Brücke ist heute unter dem Namen Joe's Bridge bekannt.

Die Panzerdivision unter Generalmajor A. H. Adair erreichte gegen 19:30 das Städtchen Valkenswaard. Das 12. Korps unter Generalleutnant N. M. Ritchie attackierte zusammen mit der 15. und 53. Division weiter nördlich die deutsche Kampfgruppe Chill und erreichte dabei nur langsame Fortschritte.

Unterdessen hatte die 101. US-Luftlandedivision die meisten Straßen- und Eisenbahnbrücken im Raum Heeswijk - Veghel unter Kontrolle. Doch bei Son wurde direkt vor ihren Augen die Straßenbrücke über den Wilhelminakanal von den Deutschen gesprengt. Ein Vorstoß des 2. Batallions der 502. Fallschirminfanterie gegen eine andere Brücke wurde zurückgeworfen.

Die 508. und 505. Fallschirminfantrieregimente hatten beiderseits von Groesbeek ihre Verteidigungsstellungen aufgebaut, während die 504. die Brücke über die Maas bei Grave einnahm. Als die beiden anderen Regimenter zum Maas-Waal Kanal vorrückten, sprengten deutsche Kommandos zwei der drei Brücken, doch die südliche Brücke bei Heumen fiel in die Hände der Amerikaner. Ein Vorrauskommando der 508. sollte in Nimwegen die Lage an der Waalbrug erkunden, wurde aber von der deutschen Kampfgruppe Henke daran gehindert.

Als General Model von den alliierten Landungen erfuhr wechselte er seinen Aufenthaltsort und verlegte die Kommandostelle aus dem Hotel Hartenstein nach Terborg, etwa 30 km weiter östlich und übernahm persönlich das Kommando über das 2. SS-Panzercorps. Entgegen der Meinung von Bittrich beide Brücken zu sprengen war Model der Meinung, dass sie dringend für eine deutsche Gegenoffensive gebraucht würden.

In Berlin wurde auch Adolf Hitler von den alliierten Landungen unterrichtet. Er beschloß, dass deren Bekämpfung die absolute Priorität hatte und deligierte die gesamten Luftwaffeneinheiten an der Frontlinie, die aus ca. 300 Kampfflugzeugen bestanden, an Model. Auch alle Einheiten der Reserve und Ausbildung des Wehrkreis VI, der der niederländischen Grenze am nächsten lag, sowie alle Einheiten, die gerade im Überführungsstatus bei Wesel lagen oder die Stadt verlassen wollten, etwa 3.000 Soldaten, wurden Model zugeteilt. Die Panzerkräfte des niederländischen Kommandos der Reichswehr unter General Friedrich Christansen versprachen Verstärkung unter Generalleutnant Hans von Tettau zu senden.

General Kurt Student wurde angewiesen, die Verteidigung von Eindhoven zu übernehmen. Die Kampfgruppe Chill sollte gegen das 12. und 30. Korps eingesetzt werden. Zusätzlich hatte das Oberkommando West versprochen die 59. Infanteriedivision und die 107. Panzerbrigade in Marsch zu setzen, damit diese bei Eindhoven die 101. US-Luftlandedivision bekämpfen sollte. Die Kräfte des Wehrkreis VI unter General Kurt Feldt sollten mit Hilfe des 2. Fallschirmkorps aus Köln die Groesbeek Höhen von der 82. US-Luftlandedivision zurückerobern. Die SS-Kampfgruppe Frundsberg hatte den Auftrag die Brücke von Arnheim vor jeglicher Überquerung zu schützen und die SS-Kampfgruppe Hohenstauffen sollte die Briten westlich von Arnheim aufhalten.

Eine amerikanische Panzerbekämpfungsgruppe geht in Deckung. (Niederlande, Anfang November 1944)


Literatur

  • Karel Margry, Operation Market-garden Then and Now, After the Battle, 2002,
  • Diverse, Battlefront: Operation Market Garden: The Bridges at Eindhoven, Nijmegen and Arnhem, Pen & Sword, 2000, ISBN 1873162839