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Malediven

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Flagge der Malediven
Flagge der Malediven
(Details)
Amtssprache Dhivehi
Hauptstadt Malé
Staatsform Präsidialrepublik
Präsident Maumoon Abdul Gayoom
Fläche 298 km²
Einwohnerzahl 339.330 (Stand Juli 2004)
Bevölkerungsdichte 1.138 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit am 26. Juli 1965
Währung 1 Rufiyaa = 100 Laari
Zeitzone UTC +5h
Nationalhymne Gavmii mi ekuverikan matii tibegen kuriime salaam
Kfz-Kennzeichen MV
Internet-TLD .mv
Vorwahl +960
Die Malediven im Indik und in der Welt
Die Malediven im Indik und in der Welt
Karte der Malediven
Karte der Malediven

Die Republik Malediven (Divehi Rajjeyge Jumhuriyya) ist ein Inselstaat im Südwesten der Südspitze Indiens im Indischen Ozean und besteht aus mehreren Atollen und ca. 1200 Inseln, wovon etwa 200 von Einheimischen bewohnt werden und 87 weitere ausschließlich für Touristen reserviert sind.

Geschichte

Die Besiedlung der Malediven nahm ihren Anfang im 5. Jahrhundert v. Chr., als sich buddhistische Fischer aus Indien und der Insel Ceylon (dem heutigen Sri Lanka) auf den Inseln niederließen. Im 12. Jahrhundert errichteten arabische Kaufleute ein Sultanat auf den Inseln und führten den Islam ein. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts versuchten die Portugiesen eine ständige Niederlassung auf den Inseln zu errichten, daraufhin kam es zu einem Guerillakrieg, in dem die Portugiesen scheiterten. Erst im 17. Jahrhundert schaffte es ein europäisches Land, die Inseln zu unterwerfen. Die Niederlande machten aus dem maledivischen Sultanat ein Protektorat, nachdem sie auch schon Ceylon besetzt hatten. Im Jahre 1754 kamen die Malediven unter französische Besatzung.

1932 erhielten die Malediven ihre erste Verfassung von Sultan Mohammed Shamsudeen III. 1942 errichtete das Vereinigte Königreich einen Militärflughafen auf der Insel Gan. 1953 wurde die Republik ausgerufen. Daraufhin übernahm ein Verwandter des Sultans das Präsidentenamt. Nach einer Volksabstimmung wurde jedoch wieder das Sultanat eingeführt und Mohammed Farid Didi wurde erneut Sultan. Drei Jahre später, 1956, erhielten die Malediven innere Autonomie, jedoch errichtete das Vereinigte Königreich weitere Militärflughäfen. 1963 verließ das Vereinigte Königreich die Inseln und die Malediven traten dem Colombo-Plan bei. Zwei Jahre später wurden die Malediven unabhängig. Per Verfassungsänderung wurde 1968 das Sultanat in eine Republik umgewandelt. Somit kam es zum Ende der über 250 Jahre langen Herrschaft der Didi. Amir Ibrahim Nasir wurde Staats- und Regierungschef. Ein Jahr später wurde die Republik unter dem Namen Malediven erneut ausgerufen. Ab 1972 begann die Zeit des Massentourismus auf den Inseln. Außerdem wurden in diesem Jahr die Ämter des Staatsoberhauptes und des Regierungschefs getrennt. Drei Jahre später wurde das Amt des Regierungschef wieder abgeschafft und der Präsident übernahm dieses Amt. 1976 verließen die Briten das Land endgültig, da ihre 30-jährige Nutzungszeit der Militärflughäfen abgelaufen war. 1982 traten die Malediven dem Commonwealth bei. In der Hauptstadt Malé fand 1989 eine internationale Konferenz wegen der Bedrohung der Inseln durch den steigenden Meeresspiegel statt. Am 26. Dezember 2004 wurden zahlreiche Siedlungen und Touristenresorts auf den Inseln durch eine Flutwelle in Folge eines Seebebens im Indischen Ozean stark beschädigt oder zerstört.

Staat

Im Januar 1998 trat eine neue Verfassung in Kraft. Regierungsform blieb die Präsidialrepublik. Der Staatspräsident und Regierungschef hat die uneingeschränkte Macht über die Exekutive. Er wird von einem Einkammerparlament, der Majilis, auf 5 Jahre gewählt, das aus 50 Mitgliedern besteht, von denen 42 gewählt sind und 8 vom Präsidenten eingesetzt. Nach der Wahl muss sich der Präsident noch einer Volksabstimmung stellen.

Auf den Malediven gibt es keine Parteien, obwohl deren Bildung erlaubt ist. Außerdem gibt es Grundrechte wie die freie Entfaltung der Persönlichkeit und die Redefreiheit innerhalb der islamischen Regeln. Am 13. August 2004 kam es zu Demonstrationen für die Meinungsfreiheit, woraufhin eine Ausgangssperre verhängt und Demonstranten inhaftiert wurden.

Die Staatsoberhäupter der Malediven

Regierungszeit Name Lebensdaten
1932-1953 Sultan Mohammed Shamsudeen III. k.A.
1954-1968 Sultan Mohammed Farid Didi k.A. -1969
1968-1978 Amir Ibrahim Nasir 1926-
1978- Maumoon Abdul Gayoom 1937-

Verwaltung

Die 26 Atolle der Malediven mit insgesamt 1192 Inseln sind in 20 Distrikte unterteilt. Verwaltet werden sie von den Atollchefs, die vom Präsidenten ernannt werden. Der Bezirk um die Hauptstadt Malé steht unter direkter Verwaltung der Regierung.

Wirtschaft

  • Bruttosozialprodukt 1997 : 321,55 Mio. Dollar
  • Bruttosozialprodukt 1997 / Einwohner : 1.180 Dollar
  • Bruttosozialprodukt 1997 / km² : 1.079.027 Dollar

Klima

Die Malediven haben durch ihre Lage im meist ruhigen indischen Ozean ein sehr konstant heißes, tropisches Klima. Die Temperaturen fallen selbst nachts selten unter 25 Grad. Das Wetter ist geprägt von zwei Monsunen: den Südwest-Monsun von Mai bis Oktober und den Nordost-Monsun von November bis April. Der Südwest-Monsun bringt normalerweise im Juni und Juli Wind und intensivere Niederschläge. Als beste Reisezeit gelten die Monate November bis April.


Klimatabelle der Malediven
Monat JAN FEB MRZ APR MAI JUN JUL AUG SEP OKT NOV DEZ
Sonnenstunden/Tag 8 9 8 7 6 6 6 6 6 5 6 8
Temp. mittags in °C 29 29 30 31 31 30 31 30 30 30 29 29
Temp. nachts in °C 26 26 27 27 27 26 26 26 26 26 26 26
Wassertemp. in °C 27 27 28 29 29 28 28 27 27 28 28 27
Tage mit Regen 4 4 7 8 12 10 10 12 12 15 12 12
Mitgliedstaaten der
Vereinten Nationen:

Afghanistan | Ägypten 1 | Armenien | Aserbaidschan | Bahrain | Bangladesch | Bhutan | Brunei | China, Volksrepublik | Georgien | Indien | Indonesien 2 | Irak | Iran | Israel | Japan | Jemen 3 | Jordanien | Kambodscha | Kasachstan 4 | Katar | Kirgisistan | Kuwait | Laos | Libanon | Malaysia | Malediven | Mongolei | Myanmar | Nepal | Nordkorea | Oman | Osttimor | Pakistan | Philippinen | Russland 4 | Saudi-Arabien | Singapur | Sri Lanka | Südkorea | Syrien | Tadschikistan | Thailand | Türkei 4 | Turkmenistan | Usbekistan | Vereinigte Arabische Emirate | Vietnam | Zypern

Abhängige Gebiete:

Akrotiri und Dekelia | Britisches Territorium im Indischen Ozean | Hongkong | Kokosinseln | Macau | Weihnachtsinsel

Umstrittene Gebiete:

Abchasien | China, Republik (Taiwan) | Nordzypern | Palästina | Südossetien

1 
Liegt größtenteils in Afrika.
2 
Liegt zum Teil auch in Ozeanien.
3 
Liegt zum Teil auch in Afrika.
4 
Liegt zum Teil auch in Europa.

minnan:Maldives