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Luise von Savoyen

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Luise von Savoyen, Herzogin von Angoulême (* 1476; † 1531) war die Mutter des französischen Königs Franz I. und nahm auf dessen Politik wesentlichen Einfluss.

Luise war die Tochter von Philipp II. Graf von Bresse aus dem Haus Savoyen, der später Herzog von Savoyen wurde. Durch ihre Mutter Marguerite de Bourbon war sie eine Nichte von Pierre de Bourbon, seigneur de Beaujeu, später Herzog von Bourbon.

Im Alter von zwölf wurde sie mit Charles de Valois-Orléans, comte d'Angoulême, einem Urenkel von Karl V., verheiratet. Als der Graf 1496 starb, hatte Luise zwei Kinder, Margarete (* 1492) und Franz (* 1494). Die Thronbesteigung des kinderlosen Ludwig XII. machte Franz von Angoulême zum voraussichtlichen Nachfolger auf dem französischen Thron. Luise brachte ihre Kinder an den Hof und erhielt Amboise als Residenz. Sie lebte von nun in der Angst, dass Ludwig einen Sohn haben könnte; daher gab es eine geheime Rivalität zwischen ihr und der Königin Anne de Bretagne.

Schließlich wurde ihr Sohn nach dem Tod Ludwigs XII. am 1. Januar 1515 König. Von ihm erhielt Luise die Grafschaft Angoulême, die in den Rang eines Herzogtums erhoben wurde, dazu das Herzogtum Anjou und die Grafschaften Maine und Beaufort. Von 1515 bis zu ihrem Tod nahm sie wesentlichen Einfluss auf die Regierung.

In der kritischen Situation nach der Schlacht von Pavia (1525) zeigte sie sich der Notlage gewachsen und sorgte dafür, dass die Ordnung im Königreich aufrechterhalten wurde. Sie verfuhr sehr geschickt, um Heinrich VIII. von England vom kaiserlichen Bündnis zu trennen.

Andererseits setzte sie sich auch leidenschaftlich für ihre eigenen Interessen ein. Als ihre Nichte Suzanne de Bourbon 1521 starb und Charles III. de Bourbon rechtmäßig Anspruch auf die Herzogtümer Bourbon und Montpensier hatte, scheint sie wesentlichen Anteil daran gehabt zu haben, dass Franz diese für die Hauptlinie der Bourbonen einzog, wodurch Charles bis zum Verrat getrieben wurde.

Als Luise 1531 starb, gliederte Franz ihre Gebiete wieder in das Königreich ein, nämlich das Bourbonnais, Beaujolais, Auvergne, Marche, Angoumois, Maine und Anjou.