Ringbeutler
Ringbeutler | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||
| ||||||||||
Gattungen | ||||||||||
|
Die Ringbeutler (Pseudocheiridae) sind eine Familie der Beuteltierordnung der Diprotodontia. Ihren Namen verdanken sie dem zum Klettern verwendeten Ringelschwanz. Sie sind eng verwandt mit den Gleitbeutlern und wurden früher mit ihnen in eine Familie gestellt. Die Unterschiede zu diesen liegen vor allem in der unterschiedlichen Zahnstruktur. Die Familie der Ringbeutler umfasst 5 Gattungen mit 14 Arten.
Verbreitung
Ringbeutler kommen in einem Großteil von Australien und auf Neuguinea vor.
Beschreibung
Ringbeutler sind mittelgroße Beuteltiere, die großteils an das Baumleben angepasst sind. Dazu dienen der Greifschwanz und zwei „Daumen“ (zwei Zehen der Vordergliedmaßen sind, wie beim Koala, den anderen gegenübergestellt und ermöglichen einen sicheren Griff an den Ästen). Der Schwanz ist meist ebenso lang wie der Körper und an der Unterseite unbehaart. Der Kopf ist kurz, die Ohren sind klein und rund. Ihr Fell ist weich und wollig, an der Oberseite meist grau oder braun und an der Unterseite gelblich bis weiß. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 20 bis 48 cm und ein Gewicht von 0,7 bis 2 kg. Die Riesengleitbeutler haben eine Gleitmembran entwickelt, mit Hilfe derer sie Gleitflüge zwischen den Ästen unternehmen können.
Lebensweise
Die Ringbeutler sind nachtaktive Tiere. Mit Ausnahme des Felsen-Ringbeutlers, der felsiges Terrain bewohnt, sind alle Baumbewohner, die zum Teil kaum auf den Boden kommen. Den Tage verbringen sie in Baumhöhlen oder Blätternestern (oder im Fall des Felsen-Ringbeutlers in Höhlen oder Felsspalten) verborgen, um in der Nacht auf Nahrungssuche zu gehen.
Ernährung
Ringbeutler sind Pflanzenfresser, die sich vorwiegend von Blättern ernähren. Daneben nehmen sie gelegentlich auch Blüten und Früchte zu sich.
Fortpflanzung
Ringbeutler haben nach hinten geöffnete Beutel mit zwei oder vier Zitzen. Es kommen aber nur ein oder zwei Junge zur Welt, die bis zu 6 Monate im Beutel verbringen, sieben bis zehn Monate gestillt werden und im 2. Lebensjahr geschlechtsreif werden.
Ihre Lebenserwartung beträgt vier bis fünf Jahre, vom Riesengleitbeutler wird ein Alter von bis zu 15 Jahren berichtet.
Gefährdung
Die Abholzung der Wälder stellt sicher die größte Gefahr für die Ringbeutler dar. Zwei der 14 Arten werden von der IUCN als gefährdet eingestuft. Für viele nur auf Neuguinea lebende Arten fehlen jedoch zuverlässige Daten.
Gattungen und Arten
- Die eigentlichen Ringbeutler oder Ringelschwanzbeutler (Gattungen Pseudocheirus und Pseudochirops) umfassen elf Arten, die in Australien (außer den westlichen und nördlichen Landesteilen) und Neuguinea leben. Es sind baumbewohnende Kletterer, die auch gelegentlich auf den Boden kommen. Abbildung Gewöhnlicher Ringbeutler (Pseudocheirus peregrinus)
- Der Felsen-Ringbeutler (Petropseudes dahli) kommt im nordwestlichen Australien vor. Er ist die einzige Art, die nicht auf Bäumen, sondern im felsigen Geläden lebt. Er hat einen auffallend kurzen Schwanz, der auch nicht zum Greifen verwendet wird.
- Der Lemuren-Ringbeutler (Hemibelideus lemuroides) bewohnt tropische Regenwälder im Nordosten Queenslands. Bei ihm ist noch eine angedeutete Gleitmembran vorhanden, sodass er womöglich eine Übergangsstufe zwischen den eigentlichen Ringbeutlern und dem Riesengleitbeutler darstellt.
- Der Riesengleitbeutler (Petauroides volans) lebt im ganzen östlichen Australien. Er hat eine Gleitmembran entwickelt, mit der er bis zu 80 m lange Gleitflüge unternehmen kann. Von den Gleithörnchenbeutlern aus der Familie der Gleitbeutler unterscheidet er sich vor allem darin, dass sich seine Gleitmembran nur bis zu den Ellbögen erstreckt, während sie bei jenen bis zum Handgelenk bzw. Knöchel reicht. Auch strecken sie ihre Gliedmaßen nicht aus, sondern winkeln sie am Ellbogen ab. Ihre Gleitfähigkeiten sind generell nicht so gut entwickelt wie die der Gleitbeutler. Abbildung Riesengleitbeutler