Tyrrhenischer Laubfrosch
Tyrrhenischer Laubfrosch | ||||||||||||
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![]() Tyrrhenischer Laubfrosch (Hyla sarda) | ||||||||||||
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Der Tyrrhenische Laubfrosch, Hyla sarda DE BETTA, 1857 lebt auf den Mittelmeerinseln Elba, Capraia, Korsika und Sardinien. Bis 1982 wurde die Art noch als Unterart Hyla arborea sarda angesprochen.
Verbreitung, Ausbreitung
Eine Inselpopulation, wie die von Hyla sarda, entsteht entweder durch menschliche Einbürgerung oder durch massive geologische Veränderungen. Dass Amphibien auf Treibgut selbständig im offenen Meer liegende Inseln erreichen können ist nahezu unmöglich, da der Kontakt mit Salzwasser über längere Zeit für diese Artengruppe im Normalfall tödlich ist (Ausnahmen: Rana cancrivora, Bufo viridis). Vermutlich ist Hyla sarda über ehemalige Landbrücken von der Apenninschen Halbinsel aus in die T(h)yrrhenis (Synonym) vorgedrungen.
Wann die Besiedelung der Tyrrhenis durch die Amphibien tatsächlich stattgefunden hat, ist zeitlich schwer nachvollziehbar. In diesem Zusammnenhang werden in geologischen Fachkreisen mehrere Modelle diskutiert. Demnach bestanden verschiedene Landbrücken bis ins frühe Quartär, wobei eine Landbrücke über Sizilien bis nach Afrika reichte. Als gesichert gilt, dass Sardinien und Korsika nach dem Zusammenbruch der Landbrücken gemeinsam um ca. 45° nach links gegen Italien rotiert haben, wobei die Rotation Korsikas etwas früher zum Stillstand kam. Während dieser Zeit war die Herpetofauna auf den Tyrrhenischen Inseln bereits existent.
Hyla sarda ist ein äüßerst anpassungsfähiger Froschlurch, der die verschiedenartigsten Lebensräume besiedelt. Auf den Mittelmeerinseln bewohnt der kleine Laubfrosch sowohl die Schilfzonen von Teichen und Bewässerungskanälen als auch die Galeriewälder entlang der Bäche und Flüsse. Auch im Siedlungsbereich findet man ihn gelegentlich. Diese Vorkommen sind eng an die Existenz von erreichbaren Wasserstellen (z.B. Zisternen, Brunnen) gebunden.
Literatur
Hotz, H. (1972): Paarungsruf und systematischer Status des tyrrhenischen Laubfroschs aus dem Hyla arborea-Komplex. Salamandra 19 (1/2), 21-28.
Meijer, R.M. (1963): Herpetologische belevenissen op Corsica in 1961 en 1962. Lacerta, 21 (8) , 59-62, Utrecht.
Mertens, R. (1955): Die Amphibien und Reptilien der Insel Elba. Senckenberg. Biol. 36 (5/6), 287-296, Frankfurt /M.
Mertens, R. (1957): Die Amphibien und Reptilien Korsikas.. Senckenberg. Biol. 38 (3/4), 175-192, Frankfurt /M.