Herbert Gerigk
Herbert Gerigk (1905 - 1997), deutscher Musikwissenschaftler und Nationalsozialist
1932 hablitierte Herbert Gerigk mit einer Arbeit über Giuseppe Verdi. Es war die erste bedeutende musikwissenschaftliche Gesamtdarstellung Verdis in Deutschland, erschienen in der Reihe „Die großen Meister der Musik“.
Gerigk wurde während der Nazi-Diktatur "Leiter der Hauptstelle Musik beim Beauftragten des Führers (Anm: Alfred Rosenberg) für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP". Er erlangte traurige Berühmtheit durch die Veröffentlichung des Lexikon der Juden in der Musik, einem antisemitischen Machwerk, welches er in Zusammenarbeit mit Dr. Theo Stengel, Referent der Reichsmusikkammer, herausgab.
Nach dem Krieg blieb Gerigk beinahe unbehelligt und konnte in Deutschland weiterhin publizieren.
Publikationen von Herbert Gerigk
Vor der Machtergreifung Hitlers (bis 1933)
- Musikgeschichte der Stadt Elbing (1929, Elbinger Jahrbuch; H. 8)
- Giuseppe Verdi. Reihe: Die großen Meister der Musik; Verlag: Potsdam, Akad. Vlgges. Athenaion 1932; Beschreibung: 160 S. m. 72 Abb., 189 Notenbeisp. u. Abb. a. 6 Taf. Ill. OLn. m. Gpr. u. OSU.
Nazi-Diktatur - Zweiter Weltkrieg (1933 - 1945)
- Meister der Musik und ihre Werke. Verlag: Verlag Rich. Bong Berlin 1936. Beschreibung: mit 15 Bildtafeln und 5 Abbildungen im Text sowie zahlreichen Notenbeispielen, 310 S.
- Puccini. Verlag: M. Hesse Berlin s.a.. Beschreibung: Schriftenreihe des Amtes Kulturgemeinde der NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude, 15 S.
- Lexikon der Juden in der Musik. Verfasser: Theo Stengel, Herbert Gerigk. Mit einem Titelverzeichnis jüdischer Werke, Verlag: Bernhard Hahnefeld / Berlin, 1943
Bemerkungen: berüchtigtes antisemitisch-nationalsozialistischs musikalischs Nachschlagewerk, welches Veranstalter von der versehentlichen Aufführung von Werken jüdischer und halbjüdischer Komponisten abhalten, alle jüdischen Musikausübenden erfassen, hauptsächlich aber fest in der deutschen Musiktradition stehende Größen wie etwa Felix Mendelssohn-Bartholdy und Gustav Mahler durch Lügen und bewußt falsche Quellenauslegung diffamieren und abwerten sollte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg (nach 1945)
- Fachwörterbuch der Musik; Verlag: München, Keyser, 1966 (Keysers Nachschlagewerke). 220 Notenbeispiele, 250 Illustrationen, 213 S.
- Neue Liebe zu alten Schriften. Vom Autogrammjäger zum Autographensammler; Verlag: Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt (DVA) 1974
Literatur über Herbert Gerigk
- Ausgemerzt! Das Lexikon der Juden in der Musik und seine mörderischen Folgen. Mit Faks. d. Lex.-Ausg. v. 1940 von Eva Weissweiler