G20
Die Gruppe der Zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) ist ein aus 19 Staaten und der Europäischen Union bestehender informeller Zusammenschluss.
Die G-20 wurde auf dem Treffen der G7-Finanzminister im Jahr 1999 offiziell ins Leben gerufen. Das erste Treffen fand im Dezember 1999 in Berlin statt. Sie soll als ein neues Forum für die Kooperation und Konsultation in Fragen des internationalen Finanzsystems dienen. Die Gruppe ging aus der G33 hervor, die wiederum im gleichen Jahr aus der G22 entstanden war, die im April 1998 in Washington, D.C. ihr erstes Treffen abgehalten und auf dem Gipfel der APEC Länder im November 1997 in Vancouver vom damaligen US-Präsidenten Bill Clinton and anderen Staatschefs angekündigt worden war. Sie wurde auch als Willard Group bezeichnet.
An den Treffen der G-20 nehmen die Finanzminister und Zentralbankchefs der G-7 und 12 weiterer Staaten, sowie die EU-Präsidentschaft (wenn diese zu diesem Zeitpunkt nicht von einem G-7-Staat geführt wird), der Präsident der Europäischen Zentralbank, der Geschäftsführende Direktor (Managing Director) des Internationalen Währungsfonds, der Vorsitzende des Internationalen Währungs- und Finanzausschusses (IMFC), der Präsident der Weltbank und der Vorsitzende des Development Committees teil.
Mitgliedstaaten

Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei, Vereinigtes Königreich, USA sowie die Europäische Union (Rotationsprinzip)
Wirtschaftliche Bedeutung
In der Gruppe der Zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer leben rund 63 % der Weltbevölkerung, die 2004 laut World Development Report 2006 der Weltbank auf sich rund 81 % des Welt-Bruttonationaleinkommens (BNE) vereinigen (jeweils in US-$ gerechnet, nicht in Kaufkraftparitäten).
Land | Bevölkerung Mio. | in % | BNE Mrd $ | in % |
---|---|---|---|---|
Welt | 6.345,1 | 100,0 | 39.833,6 | 100,0 |
USA | 293,5 | 4,6 | 12.150,9 | 30,5 |
Japan | 127,8 | 2,0 | 4.749,9 | 11,9 |
Deutschland | 82,6 | 1,3 | 2.489,0 | 6,2 |
Vereinigtes Königreich | 59,4 | 0,9 | 2.016,4 | 5,1 |
Frankreich | 60,0 | 0,9 | 1.858,7 | 4,7 |
China | 1.296,5 | 20,4 | 1.676,8 | 4,2 |
Italien | 57,6 | 0,9 | 1.503,6 | 3,8 |
Kanada | 31,9 | 0,5 | 905,6 | 2,3 |
Mexiko | 103,8 | 1,6 | 703,1 | 1,8 |
Indien | 1.079,7 | 17,0 | 674,6 | 1,7 |
Südkorea | 48,1 | 0,8 | 673,0 | 1,7 |
Brasilien | 178,7 | 2,8 | 552,1 | 1,4 |
Australien | 20,1 | 0,3 | 541,2 | 1,4 |
Russland | 142,8 | 2,3 | 487,3 | 1,2 |
Türkei | 71,7 | 1,1 | 658,8 | 0,7 |
Indonesien | 217,6 | 3,4 | 248,0 | 0,6 |
Saudi-Arabien | 23,2 | 0,4 | 242,2 | 0,6 |
Südafrika | 45,6 | 0,7 | 165,3 | 0,4 |
Argentinien | 38,2 | 0,6 | 142,3 | 0,4 |
G-20 | 3.978,8 | 62,7 | 32.048,7 | 80,5 |
Stand: 2004
Tagungsort der G-20-Gipfel
- 1999: Berlin, Deutschland
- 2000: Montreal, Kanada
- 2001: Ottawa, Kanada
- 2002: Delhi, Indien
- 2003: Morelia, Mexiko
- 2004: Berlin, Deutschland
- 2005: Peking, China
- 2006: Melbourne, Australien
- 2007: Kapstadt, Südafrika
Anfang November 2008 wird das reguläre Treffen der G-20-Finanzminister in Brasilien stattfinden. Für Mitte November 2008 wurden von der US-amerikanischen Regierung außerdem die Staats- und Regierungschefs der G-20-Länder zu einem außerordentlichen Gipfel in Washington eingeladen, bei dem über die Zukunft des internationalen Finanzsystems nach der Finanzkrise 2007/2008 diskutiert werden soll.