Konstantin Wecker
Konstantin Alexander Wecker (* 1. Juni 1947 in München) ist ein deutscher Musiker, Liedermacher, Komponist und Autor.
Er wurde bekannt als Pianist und Sänger, überzeugt jedoch auch als Komponist von Filmmusiken (z.B. Schtonk!) und Musicals. Seine manchmal melancholischen, oft aber auch anklagenden, manchmal bluesig angehauchten Lieder erreichen vor allem ein linksliberales Publikum; Kritiker sehen in einigen Texten jedoch auch oberflächliches Gutmenschentum.
1977 gelang ihm mit der Langspielplatte "Genug ist nicht genug" der Durchbruch. Die auf dieser LP erschienene Ballade vom erschlagenen Willy wurde Kult.
1976 gründete er das Team Musikon und siedelte 1980 mit den Musikern und Freunden in die Toskana über.
1980 heiratete er Caroline Seiser, von der er 1988 geschieden wurde.
Er arbeitete mit vielen bekannten deutschen und ausländischen Künstlern zusammen, darunter Joan Baez und Mercedes Sosa.
Zwischen 1986 und 1993 scharte er eine Band zum Teil aus der deutschen Jazz-Szene um das United Jazz and Rock Ensemble um sich, u. a. Wolfgang Dauner, Charlie Mariano, Johannes Faber, Frank Diez, Stephan Diez, Norbert Meyer, Wolfgang Haffner und Jo Barnikel aber auch die englischen Musiker Colin Hodgkinson und Pete York.
Am 13. Juni 1987 nimmt Wecker auf den Pressefest des SED-Zentralorgans "Neues Deutschland" in Ost-Berlin teil. 10.000 ostdeutsche Zuhörer sind trotz scharfer Sicherheitsvorkehrungen begeistert.
In den letzten Jahren ist er vermehrt Solo oder mit Jo Barnikel als Begleiter aufgetreten. Zudem trat er ab dem Jahr 2000 mit Hannes Wader gemeinsam auf. Diese Zusammenarbeit gipfelte 2002 in einem Konzert von Konstantin Wecker, Hannes Wader und Reinhard Mey aus Anlass des sechzigsten Geburtages von Hannes Wader in Bielefeld.
Inspiriert unter anderem durch Dichter wie Benn und Trakl begann Konstantin Wecker nach den ersten Erfolgen als Liedermacher, Kokain zu schnupfen. Die erste literarische Aufarbeitung dieses Themas findet sich in den "Ketzerbriefen eines Süchtigen" (1981).
In den 90er Jahren erlag Wecker der Droge erneut - nach eigener Aussage rauchte er von 1994 bis zu seiner Verhaftung am 29. November 1995 bis zu 7 Gramm Crack und Kokain und litt an Wahnvorstellungen. Die folgenden Gerichtsverhandlungen zogen sich über Jahre hin. Im April 2000 wurde er in 3. Instanz zu einem Jahr und acht Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.
1996 heiratete Wecker Annik Berlin, die er auf einem seiner Konzerte kennenlernte. 1997 und 1999 werden die Söhne Valentin und Tamino geboren.
Eine Reise führte ihn im Jahr 2003 in den Irak. Er ist Redner bei zahlreichen Kundgebungen der Friedensbewegung.
Werke
Diskografie
- Die sadopoetischen Gesänge des Konstantin Wecker, 1973
- Ich lebe immer am Strand, 1974
- Weckerleuchten, 1976
- Genug ist nicht genug, 1977
- Eine ganze Menge Leben, 1978
- live (in Hamburg), 1979
- Liederbuch Konstantin Wecker, 1979 (?)
- Das macht mir Mut, 1981
- Liebesflug, 1981
- Live in München, 1981
- Wecker, 1982
- Im Namen des Wahnsinns Live ´83, 1983
- Inwendig Warm, 1984
- Zeitlos (Sampler), 1986 (?)
- Jetzt eine Insel finden, 1986
- Wieder dahoam, 1986
- live (in Wien und Graz), 1987
- Ganz schön Wecker, 1988
- Stilles Glück, trautes Heim, 1989
- Konzert 90, 1990
- Classics, 1991
- Uferlos, 1993
- Uferlos in Salzburg Live, 1994
- Wenn Du fort bist, 1994
- Gamsig, 1996
- Das pralle Leben, 1997
- Brecht, 1998
- live ´98, 1998
- Liebeslieder, 1999
- Meisterstücke (Sampler), 2001
- Vaterland, 2001
- Vaterland live, 2002
- Am Flussufer, 2005
mit anderen Künstlern
- Mey, Wader, Wecker - Das Konzert, 2003
- Wecker, Wader - Was für eine Nacht, 2001
Musicals
- Hundertwasser - Das Musical, 2004
- Pinocchio, 2003
- Das Dschungelbuch, 2002
- Tamino Pinguin, 2001
- Petterson und Findus - Das Musical, 2001
- Schwejk it easy, 2001
- Minna Musical, 2000
- Jim Knopf und die Wilde 13, 2000
- Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer - Das Musical, 1999
- Dakota Pink, 1998
Filmmusiken
- Die weiße Rose (Regie: Michael Verhoeven)
- 1982: Gutenbach (Regie: Michael Verhoeven)
- Peppermint Frieden (Regie: Marianne Rosenbaum)
- Schwestern oder die Balance des Glücks (Regie: Margarethe von Trotta)
- Schtonk! (Regie: Helmut Dietl)
Bücher
- Der Klang der ungespielten Töne, 2004, ISBN 3550084668
- Schon Schweigen ist Betrug, 2004, ISBN 3930378000
- Tobe, zürne, misch Dich ein!, 2003, ISBN 3359014782
- Ich singe, weil ich ein Lied hab, 2003, ISBN 3888087309
- Es gibt kein Leben ohne Tod, 1999, ISBN 3462028170
- Liebeslieder, 1999, ISBN 3629007988
- Schmerzvoll lebendig, 1998, ISBN 3462026895
- Uferlos, 1993, ISBN 3426602024
- Sage nein!, 1993, ISBN 3462022601
- Stilles Glück, trautes Heim, 1990, ISBN 3431030890
- Das macht mir Mut, 1989, ISBN 3894870710
- Wieder dahoam. Wo München mir gehört, 1987, ISBN 3891022115
- Jetzt eine Insel finden. Vorläufige Gedichte und Lieder, 1986, ISBN 3431028349
- Lieder und Gedichte, 1985, ISBN 3431023452
- Im Namen des Wahnsinns, 1984, ISBN 3431025951
- Und die Seele nach außen kehren / Uns ist kein Einzelnes bestimmt. Ketzerbriefe eines Süchtigen / Neun Elegien., 1983, ISBN 3431024084
- Ich will noch eine ganze Menge Leben, 1981, ISBN 3499147971
- Man muss den Flüssen trauen. Unordentliche Elegien, 1981, ISBN 3431022529
Spielfilme
als Darsteller in deutschen Sexfilmen:
- Krankenschwestern-Report 3, 1972
- Hochzeitsnacht-Report, 1972
- Liebesmarkt – Matratzen-Horchdienst, 1973, als Tom
- Geilermanns Töchter – Wenn Mädchen mündig werden, 1973, als Stefan
- Unterm Dirndl wird gejodelt, 1973, als Florian
- Der Ostfriesen-Report: O mei, haben die Ostfriesen Riesen, 1973, 80 min., als Hinnerk
- Sie und er im Rausch der Wollust, 1973
- Liebe in drei Dimensionen, 1973, 93 min., als Rudi
Als Musiker und Darsteller:
- Beim Jodeln juckt die Lederhose, 1974, Komponist und Sänger:Vroni, druck´ di her
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Wecker, Konstantin Alexander |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musiker, Liedermacher, Komponist und Autor |
GEBURTSDATUM | 1. Juni 1947 |
GEBURTSORT | München |