Fluch des Pharao
Der Fluch des Pharao ist eine Bezeichnung für einen verbreiteten Aberglauben. Der bekannteste so genannte 'Fluch des Pharao' bezieht sich auf den ägyptischen Pharao Tutanchamun.
Tontafel
Als der englische Archäologe Howard Carter am 26. November 1922 das Grab von Tutanchamun öffnete, soll er neben vielen Schätzen und Beigaben auch eine Tontafel gefunden haben, auf der geschrieben stand:
"Der Tod soll den mit seinen Schwingen erschlagen, der die Ruhe des Pharao stört!"
Kritiker halten die Tontafel für eine Erfindung. Es gibt keinerlei Bilder, obwohl jeder gefundene Gegenstand fotographiert wurde. Es sind auch keine Notizen über eine solche Tafel gemacht worden. Auch werden solche Funde gewöhnlich mitgenommen. Die Tafel wurde nie gefunden.
Opfer des Fluches
Tatsächlich starben viele an der Ausgrabung Beteiligte und frühe Besucher der Grabes gehäuft auf mehr oder weniger mysteriöse Weise:
- Lord Carnavon, Gönner von Howard Carter, war bei der Graböffnung dabei. Sechs Wochen, am 5. April, später starb er an einer Lungenentzündung.
- Le Fleur, Literaturprofessor aus Kanada, besuchte das Grab 1924. Er stirbt zwei Tage später.
- George Gould, Millionär aus den USA, besuchte die Grabstätte. Er starb noch am gleichen Tag.
- Douglas Reed, Röntgenologe, wollte die Mumie des Pharaos röntgen und brach dabei zusammen. Er starb später an einer Lungenstauung und einem unbekanntem Fieber. Nach einer anderen Theorie starb er noch am Fundort.
- Richard Bethel, Carters Sektretär, war bei den Ausgrabungen anwesend und wurde tot in seiner Wohnung aufgefunden. Die Todesursache ist unbekannt.
- Lady Almina Carnovon, Witwe vom Lord Carnavon, starb 1929 auf mysteriöser Art und Weise.
- A.C. Mace, Konservator des New Yorker Metropolitan-Museums, war bei der Ausgrabung anwesend und stirbt plötzlich und unerwartet.
- Dr. Evelyn White, Ärztin, war bei der Ausgrabung dabei und erhängte sich um 1943 selbst, da sie (nach eigenen Angaben) "vom Fluch verfolgt" wurde.
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Die Mehrheit der Besucher und der anderen Personen, die mit der Mumie Kontakt hatten, starb viel später auf natürliche Art und Weise. Howard Carter selbst hatte seit der Ausgrabung Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen und weitere gesundheitliche Probleme, die er bis zu seinem Tod (1939) hatte.
Aspergillus Flavus
Seit 1973 glaubt man, einige Todesfälle auf den Schimmelpilz Aspergillus Flavus oder auf andere in der Grabkammer konservierte heute ausgestorbene oder seltene Bakterien, Pilze oder Viren zurückführen zu können, gegen welche der neuzeitliche Mensch keine oder nur geringe Abwehrkräfte verfügt. Insbesondere Lungenerkrankungen oder Blutvergiftungen führte man darauf zurück.
Auch anderen Pharaonengräbern und weiteren Gräber außerhalb Ägyptens werden Flüche zugeschrieben.
Ergänzung:
Im Grab des Tutanchamun sind tatsächlich keinerlei Texte gefunden worden, die einen solchen Fluch aussprachen.
Wenn Philip Vandenberg auch schreibt: "Die Obduktion... hatte tragische Folgen: Alfred Lucas erlag bald darauf einem Herzinfarkt. Wenig später starb Prof. Derry... an Kreislaufversagen."
Tatsächlich aber starb Alfred Lucas 1945, Prof. Derry 1961 im Alter von 87 Jahren...