Kalbe (Milde)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | Gradzahl-Fehler: NS: Breitengrad: DMS-Formatfehler EW: Längengrad: DMS-Formatfehler | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Altmarkkreis Salzwedel | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Arendsee-Kalbe | |
Höhe: | 29 m ü. NHN | |
Fläche: | 30,44 km2 | |
Einwohner: | 2716 (31. Dez. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 89 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 39624 | |
Vorwahl: | 039080 | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 81 240 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schulstraße 11 39624 Kalbe/Milde | |
Website: | www.vg-arendsee- kalbe.de | |
Bürgermeister: | Dr. Helmut Bender (CDU) | |
Lage der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel | ||
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Kalbe (Milde) ist eine Stadt im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geografie
Kalbe liegt zentral in der Altmark am Flüsschen Milde ca. 6 km östlich der B 71.
Gemeindegliederung
Als Ortsteile der Gemeinde sind ausgewiesen:
- Bühne
- Vahrholz
Geschichte

Bereits am Ende der letzten Eiszeit hinterließen spätpaläolithische und mesolithische Jäger und Sammler zahlreiche Steinartefakte, sowie Knochen- und Geweihspitzen im Moor von Kalbe.
Die Burg Calbe wurde im 9. und 10. Jahrhundert erbaut. Sie war durch drei Wassergräben und vier Vorburgen und Verschanzungen vor Angreifern gut geschützt. Trotzdem erfolgten durch kriegerische Auseinandersetzungen oder Brände immer wieder Zerstörungen der Burganlage, 1479 wurde sie letztmals erneuert.
Erstmals wurde Kalbe (Milde) im Jahr 983 urkundlich erwähnt. In der Chronik des Bischofs und Geschichtsschreibers Thietmar von Merseburg wurde der Ort bei der Schilderung der Zerstörung des Laurentiusklosters durch aufständische Slawen genannt.
Die Nicolaikirche wurde um 1170 als romanische Basilika aus Feldsteinen an der höchsten Stelle der Stadt errichtet, um 1575 erweitert und 1755 im barocken Stil umgebaut.
Kalbe (Milde) gehörte bis 1952 zum Landkreis Salzwedel, wurde aber im Zuge der Verwaltungsreform in der DDR zu einer Kreisstadt im neu gegründeten Bezirk Magdeburg. Zur Unterscheidung von Calbe (Saale) wird Kalbe seitdem mit einem "K" geschrieben. Der Kreis Kalbe wurde Ende 1987 bereits wieder aufgelöst und die Stadt dem Kreis Gardelegen zugeteilt.
Gedenkstätten
- Grabstätten auf dem Ortsfriedhof für eine namentlich bekannte Frau aus der Ukraine sowie drei Polen, darunter ein zehnjähriger Junge, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und hier Opfer von Zwangsarbeit wurden
Wappen
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Gold, vorn am Spalt ein roter Adler mit goldener Bewehrung, hinten aus dem Schildrand hervorbrechend ein rotes Kalb.“
Das Wappen geht auf ein Siegel aus dem 17. Jahrhundert mit der Umschrift SIGILLVM OPIDI CALBENSIS zurück. Es zeigte bereits den halben brandenburgischen Adler mit einer Rose darunter, die Teil des Wappens der Familie von Alvensleben, der einstigen Besitzer der Burg, war, doch entfiel die Rose später wieder. Während der Adler auf die Zugehörigkeit des Ortes zu Brandenburg hinweist, ist das Kalb eine Anspielung auf den Namen der Stadt.
Verkehr
Der Bahnhof von Kalbe war jahrzehntelang der Betriebsmittelpunkt des rund 127 km umfassenden Streckennetzes der Altmärkischen Eisenbahn-AG und ihrer Vorgänger-Gesellschaften.
In der Nähe von Kalbe betrieb die Deutsche Marine von 1943 bis 1945 einen riesigen Längstwellensender zur Übermittlung von Befehlen an getauchte U-Boote. Die Antenne dieses Senders, der mit einer Sendeleistung von 1000 Kilowatt der damals stärkste Sender der Welt gewesen sein dürfte, bestand aus einer Schirmantenne, die an 15 abgespannten, geerdeten Gittermasten von 170 Metern Höhe und an drei gegen Erde isolierten Rohrmasten von 204 Meter Höhe aufgehängt war. Nach 1945 diente die Anlage anfangs als Kriegsgefangenenlager, bevor sie 1946 demontiert wurde. Das Fundament von Mast Nummer 8 ist noch erhalten. Nach Demontage wurde der Längstwellensender als erster Sender dieser Art in der Sowjetunion in der Nähe von Nishni Nowgorod in der Siedlung Druschny wieder aufgebaut. Er ist bis heute (2007) in Betrieb.

Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Friedrich Danneil (1783–1868), Prähistoriker und Pädagoge
- Ludolf Hermann Müller (1882–1959), Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen