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Yungay Viejo

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Vorlage:Infobox Ort in Peru

Yungay Viejo bezeichnet den Ort, an dem sich die peruanische Stadt Yungay befand.

Das „alte“ Yungay („die Perle der Anden“) wurde am 31. Mai 1970 mitsamt dem Großteil seiner 19.000 Einwohner durch einen gewaltigen Bergsturz vollständig unter Massen von Schlamm und Geröll begraben. Das gleiche Schicksal erlitten die Nachbarorte Ranrahirca und Matacoto.

Hervorgerufen durch ein sehr schweres Erdbeben mit der Magnitude 7.8 auf der Richterskala lösten sich große Teile der vergletscherten Nordwestflanke des Huascarán-Massivs, der mit 6.768 m höchsten Erhebung Perus. Ungefähr 50 Millionen Kubikmeter Eis, Schlamm und Gestein donnerten mit verheerender Gewalt die Quebrada Llanganuco zu Tal, übersprangen einen 200 m hohen, vermeintlich schützenden Hügelkamm und ergossen sich über nahezu das gesamte Stadtgebiet. Lediglich der auf einem Hügel gelegene Friedhof blieb verschont. Hier überlebten 93 Menschen.

Friedhof

Die Gerölllawine legte nach Schätzungen des U.S. Geological Survey bis zu ihrem Stillstand ca. 14,5 km in 4 Minuten mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 220 km/h zurück. Unterschiedlichen Quellen zufolge verloren 12 - 20.000 Menschen ihr Leben.

Das Areal des zerstörten Yungay wurde bereits nach kurzer Zeit zu einer eindrucksvollen und vielbesuchten Gedenkstätte umgewandelt. Dazu wurde auf dem Friedhof eine Christus-Statue errichtet. Das unversehrte Portal der ansonsten zerstörten Kathedrale und ein mit Gestein ausgefülltes Autobuswrack zeugen von der gnadenlosen Wucht der Katastrophe.

Nach der Katastrophe von 1970 wurde ungefähr 2 km nördlich des „alten“ Yungay das heutige Yungay gegründet.

Siehe auch

Literatur

  • Lutz Bormann: Hohe Wege unterm Kreuz des Südens. In: Berge. Nr. 88, Januar / Februar 1998, Olympia-Verlag, Nürnberg, S. 8-26
  • Gerd Möller: Peru und Bolivien 3. Auflage. DuMont Buchverlag, Köln, 1996, ISBN 3-7701-2068-X
  • Alan Murphy: Peru Handbook. (englisch) Footprint Handbook, ISBN 0-8442-2187-2