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Lawrence Weiner

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Der 1991 von Lawrence Weiner umgestaltete Flakturm im Esterházypark in Wien: Zerschmettert in Stücke (im Frieden der Nacht) / Smashed to pieces (in the still of the night)

Lawrence Weiner (* 10. Februar 1942 in der Bronx, New York; lebt in Amsterdam und New York) ist ein US-amerikanischer bildender Künstler. Weiner gilt, neben Sol LeWitt, Dennis Oppenheim und Joseph Kosuth, als einer der bedeutendsten Vertreter der in den 1960er-Jahren aus dem Minimalismus entstandenen Konzeptkunst.

Weiners frühe Arbeiten umfassten Experimente mit geformeten Leinwänden und aus Teppichen ausgeschnittenen Quadraten. Seit 1960 wurde er in Einzelausstellungen präsentiert. 1968, nachdem LeWitt im Jahr zuvor seine „Paragraphs on Conceptual Art“ formuliert hatte, schuf Weiner seine „Declaration of Intent“ (Erstveröffentlichung in: January 5-31, 1969, Ausstellungskatalog, New York: Seth Siegelaub, 1969):

  1. Der Künstler kann das Werk herstellen. (The artist may construct the piece)
  2. Das Werk kann angefertigt werden. (The piece may be fabricated)
  3. Das Werk braucht nicht ausgeführt zu werden. (The piece need not be built)
    Jede Möglichkeit ist gleichwertig und entspricht der Absicht des Künstlers, die Entscheidung über die Ausführung liegt beim Empfänger zum Zeitpunkt des Empfangs. (Each being equal and consistent with the intent of the artist the decision as to condition rests with the receiver upon the occasion of receivership)

Weiners 1968 erschienenes erstes Buch „Statements“ (herausgegeben von der Louis Kellner Foundation und Seth Siegelaub), ein 64-seitiges Taschenbuch in dem er mehrere Projekte beschrieb, gilt als eines der bedeutendsten Werke dieser Zeit zur Konzeptkunst. Im selben Jahr war er an dem, ebenfalls von Seth Siegelaub herausgegebenen, Xeroxbook und 1969/1970 an „When attitudes become form“ von Harald Szeemann in der Kunsthalle Bern beteiligt.

Seit den frühen 1970er-Jahren wurden Wand-Installationen Weiners bevorzugtes Medium. Daneben befasst er sich mit Videokunst, Filmkunst, Büchern, Tonbandaufnahmen, Skulpturen, Performances, Grafik und verschiedenen weiteren Formen von Installationen.

Werke Weiners befinden sich u.a. im British Museum in London, in der Kunstsammlung im Ständehaus in Düsseldorf, im Dortmunder Museum am Ostwall und im Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig in Wien, an der Außenwand des Neuen Museum Weserburg Bremen. Im Jahre 1995 wurde ihm von der Gesellschaft für Moderne Kunst der Wolfgang-Hahn-Preis verliehen.

2007 nahm Weiner am Symposium Personal Structures Time-Space-Existence teil, ein Projekt initiiert durch den Künstler Rene Rietmeyer.

Literatur

  • Benjamin H.D. Buchloh (Hrsg.): Lawrence Weiner: Posters November 1965-April 1986, Halifax/Toronto: The Press of the Novia Scotia College of Art & Design/Art Metropole, 1986
  • Dieter Schwarz (Hrsg.): Lawrence Weiner: Books 1968-1989, Köln/Villeurbanne: Verlag der Buchhandlung Walther König/Le Nouveau Musée, 1989
  • Bartomeu Mari & Alice Weiner (Hrsg.): Show & Tell: The Films and Videos of Lawrence Weiner, Gent: Imschoot, 1992
  • Alexander Alberro et al.: Lawrence Weiner, London: Phaidon, 1998
  • Lawrence Weiner · 5 Elements 2 Times; Dokumente unserer Zeit – Band XXIII, Mit einem Text von Martin van der Koelen und einem Gespräch mit Heinz Gappmayr, Dorothea van der Koelen und Lawrence Weiner (deutsch, engl.) 80 S., ca. 60 Abb., davon 24 farbig, Mainz 1999, ISBN 3-926663-23-5
  • Gerti Fietzek & Gregor Stemmrich (Hrsg.): Gefragt und Gesagt: Schriften & Interviews von Lawrence Weiner 1968-2003, Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz, 2004.