Höchst (Vorarlberg)
Höchst
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Bregenz | |
Kfz-Kennzeichen: | B | |
Fläche: | 20,16 km² | |
Koordinaten: | 47° 27′ N, 9° 38′ O | |
Höhe: | 403 m ü. A. | |
Einwohner: | 8.381 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 416 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6973 | |
Vorwahl: | 05578 | |
Gemeindekennziffer: | 8 02 17 | |
NUTS-Region | AT342 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Hauptstraße 15 6973 Höchst | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Werner Schneider | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2005) (27 Mitglieder) |
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Lage von Höchst im Bezirk Bregenz | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Höchst ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bregenz mit 7.962 Einwohnern.
Geografie
Höchst liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz südlich des Bodensees auf 403 Metern Höhe und ist somit die zweitwestlichste Gemeinde Österreichs. Durch die spezielle Lage im Rheindelta sowie die Nähe zum Bodensee sind klimatische und geografische Unterschiede zum restlichen Vorarlberg gegeben. Im Winter reguliert der Bodensee als Wärmespeicher die Temperaturen am Tag sowie in der Nacht ausgleichend. Im Winter sinken sie dadurch nicht so schnell und stark wie zum Beispiel im nur etwa 10 ½ Kilometer entfernten Dornbirn.
Der Ortskern der Gemeinde Höchst liegt im Süden der gesamten Fläche von 20,15 km², wovon 1,4 % bewaldet und 150 ha Streuwiesen unter Naturschutz gestellt sind. Dadurch sind die Häuser der Gemeinde von Hochwasser weniger betroffen als die Gemeinden Hard und Bregenz, die direkt am Bodensee bebaut sind. Bei einem Hochwasser wird in Höchst das im Norden gelegene Naturschutzgebiet sowie Teile der Landwirtschaftlichen Flächen überflutet (z. B. Hochwasser 1999).
Es existieren keine Katastralgemeinden in Höchst. Zusammen mit Fußach und Gaißau bildet Höchst das von allen Seiten mit Wasser umgebene Rheindelta, im Osten an den Rhein, im Süden an den Alten Rhein und im Westen und Norden an den Bodensee bzw. die Nachbargemeinden Gaißau und Fußach grenzend. Das Rheindeltagebiet ist ein äußerst wichtiges Vogelschutzgebiet in Europa und nach der Ramsar-Konvention entsprechend unter Naturschutz gestellt. Bis heute wurden hier über 330 Vogelarten und 70 Libellenarten beobachtet.
Auch ist eine Vielzahl von seltener Pflanzen- und Kleintierarten in Höchst beheimatet, wovon manche europaweit bedroht sind.
Geschichte
Erste urkundliche Nennung am 22. Juni 808 von Höchst: Cunradat schenkt dem Kloster St. Gallen aus Sorge um sein eigenes Seelenheil und das Schicksal seines Sohnes seinen Besitz zu „Hostadio“ (Höchst); er knüpft an die Schenkung allerdings die Bedingung, dass sein Sohn Albini sein Leben lang im Kloster versorgt wird und in den Orden eintreten darf, wenn er sich dessen als würdig erweist.
Im Jahre 881 eine urkundliche Erwähnung als „Hostetharro marcha“ (die Mark der Höchster). Die Höchster Mark umfasste Höchst, St. Margerethen, Fußach über Gaißau bis hinauf nach Walzenhausen und erstreckte sich weiter bis zur Grenze von Thal.
Auf der Durchreise nach Rom weilte Kaiser Otto II. (HRR) am 29. Oktober 980 in „Hochstedi“ (Höchst). Auf Bitten seiner Gattin Theophanu und des Abtes Immo verzichtete der Kaiser auf alle öffentlichen Abgaben und Ansprüche, die seine Beamten gegen Klosterbesitzungen gemacht hatten.
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich(Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Höchst seit der Gründung 1861.
Nach dem Anschluss von Österreich an das Deutsche Reich wurden auf Grundlage der §§ 4 und 5 der Deutschen Gemeindeverordnung ex 1935 die Gemeinden Höchst (2400 Ew.), Fussach (600 Ew.) und Gaissau (500 Ew.) per 30. September 1938 zur neuen Gemeinde mit Namen Rheinau vereinigt. Dieser Zusammenschluss blieb bis nach dem Krieg erhalten.
Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Wappen
Das Höchster Wappen wurde 1960 von der Vorarlberger Landesregierung verliehen und zeigt einen roten Sparren im silbernen Schild.
Volkszählung | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2006 |
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Einwohner | 5.041 | 5.893 | 6.423 | 7.096 | 7.599 |
Am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde 7.512 Einwohnern (inkl. Zweitwohnsitze). Der Ausländeranteil lag 2002 bei 14,6 Prozent.
Politik
Der Gemeinderat besteht aus 27 Mitgliedern. Die Zusammensetzung nach der Wahl 2005 ist ÖVP 16 Sitze, SPÖ 2 Sitze, FPÖ 3 Sitze. Die verbleibenden 6 Sitze kommen auf die Parteiunabhängige Liste „Höchste Zeit“. Bürgermeister ist Ing. Werner Schneider.
Die Gemeindeeinnahmen aus Steuern und sonstigen Abgaben lagen 2001 bei 7.164.322 €, die gemeindlichen Ausgaben bei 17.280.537 €. Der Schuldenstand betrug 2001 16.919.374 €.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Pfarrkirche St. Johann (1908–1910)
Unmittelbar nach der Jahrhundertwende wurden die meisten Kirchen in Vorarlberg von Schweizer Architekten gebaut – hier von Albert Rimli. Diese Architekten vertraten meist eine Spielart des Historizismus. Die moderneren, wie Rimli, versuchten eine Weiterführung barocker Ideen und kamen manchmal zu erstaunlichen Neuformulierungen. Das Interessante an dieser Kirche ist die Verbindung von Barock und Jugendstil. Mit 81 Metern hat die Kirche den höchsten Kirchturm in Vorarlberg, der seit dem Jahre 2005 sieben Glocken aus der Hand der Glockengießerei Bachert (D) beherbergt (gis0–cis1–e1–fis1–a1–h1–cis2). Jeden Samstag um 17:00 Uhr erklingt mit dem Einläuten des Sonntags das Vollgeläute. Freitags kündet die grosse gis0-Glocke um 15:00 Uhr die Todesstunde des Herrn.
Wirtschaft und Infrastruktur
Am Ort gab es im Jahr 2003 154 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 4.144 Beschäftigten und 273 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 2.811. Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der Gesamtfläche liegt bei 52,1 %.
Verkehr
Die stark befahrene Schweizer Straße B202 führt von Bregenz über Höchst zur Schweizer Grenze.
Ansässige Unternehmen
Die größten Arbeitgeber in Höchst sind die beiden Möbelbeschlägehersteller Blum und Grass.
Bildung
Im Ort gibt es (Stand Januar 2003) 880 Schüler, die 2 Volksschulen (Unterdorf und Kirchdorf) und 1 Hauptschule besuchen. In Höchst gibt es zudem 3 Kindergärten.
Vereine
In Höchst gibt es über 70 Vereine. Die zwei berühmtesten sind wohl der FC Höchst, dessen Kampfmannschaft seit dieser Saison wieder in der Regionalliga West spielt, sowie der RC Mazda Hagspiel Höchst der im Radball auch schon internationale Erfolge feiern konnte.
Söhne und Töchter der Stadt
- Dr. Emil Schneider (* 1883 in Höchst; † 1961), Unterrichtsminister der Republik Österreich (1922–1926)
- Klaus Ströbele (* 1903 in Höchst; † 1988) Architekt der Moderne
- Julius Blum (* 1924 in Höchst; † 2006), Unternehmer und Gründer der Julius Blum GmbH
- Dr. Herbert Sausgruber (* 24. Juli 1946 in Bregenz), Landeshauptmann von Vorarlberg; lebt in Höchst
Weblinks
- Commons: Höchst (Vorarlberg) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- 80217 – Höchst (Vorarlberg). Gemeindedaten der Statistik Austria