Hanne Hiob
Hanne Hiob, geborene Hanne Marianne Brecht, (* 12. März 1923 in München) ist eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Die Tochter von Bertolt Brecht und Marianne Zoff, die später den Künstlernamen „Hiob“ wählte, wuchs bei ihrer Mutter und Theo Lingen auf. Sie war Tanzelevin an der Wiener Staatsoper. Als Tänzerin und Schauspielerin arbeitete sie danach in Salzburg. In der Uraufführung von Brechts Die heilige Johanna der Schlachthöfe spielte sie 1959 unter Gustaf Gründgens in Hamburg die Titelrolle der Johanna. Sie hat an zahlreichen Theatern, unter anderem in München, Hamburg, Frankfurt, Wien und Berlin, als Schauspielerin mitgewirkt. Außerdem wirkte sie in Filmen und Fernsehspielen mit.
Sie hat 1976 ihre Bühnenlaufbahn beendet, ist aber seitdem aktiv bei Brechtlesungen und Straßentheaterprojekten, z. B. dem „Anachronistischen Zug oder Freiheit und Democracy“ (1979, 1980 und 1990). An der von juristischen Problemen begleiteten westdeutschen Erstaufführung des Herrburger Berichts (Text: Bertolt Brecht; Musik: Paul Dessau) am 11. Mai 1983 in Essen war sie maßgeblich beteiligt. Mit den Programmen Am Fleischerhaken hängt er, ach (Aussagen von Wehrmachtsdeserteuren) und den Nun lebet wohl und werdet Kämpfer … (letzte Briefe aus Konzentrationslagern) tourte sie ab 1989 durch ganz Deutschland.
Auszeichnungen
2003 wurde ihr die Medaille München leuchtet der Bayerischen Landeshauptstadt München verliehen. Mit dem Aachener Friedenspreis wurde sie 2005 ausgezeichnet, zusammen mit dem Priester und Friedensaktivisten Roy Bourgeois. Ihr wurde der Preis für ihr Lebenswerk in der Arbeit gegen Faschismus, Rassismus und Krieg verliehen.
Filme und Fernsehauftritte
Hanne Hiob hat in folgenden Filmen mitgespielt:
- Hundert Jahre Brecht (1997)
- Ende der Unschuld (1990/91)
- Die letzte Runde (1983)
- Regentropfen (1980/1981)
- Die Gewehre der Frau Carrar (1975) - Fernsehspiel
- Der Kommissar; Episode "Anonymer Anruf" (1970) - Fernsehserie
- Die Ermittlung (1966) - Fernsehspiel
- Haben (1964) - Fernsehspiel
- Nebeneinander (1964) - Fernsehspiel
- Wassa Schelesnowa (1963) - Fernsehspiel
- Es fing so harmlos an (1943/1944)
- Frau Luna (1941)
Sie hat Regie geführt in
- Flüchtlingsgespräche (2003)
Literatur
Hanne Hiob, Gerd Koller (Hrsg.): Wir verreisen … in die Vernichtung; Briefe 1937–1944; Berlin: Aufbau Taschenbuch Verlag, 1998; ISBN 3746613957
Einzelnachweise
Weblinks
- Hanne Hiob bei filmportal.de
- ein Foto aus "Hundert Jahre Brecht", filmportal.de
- Vorlage:IMDb Name
- Vorlage:PND
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hiob, Hanne |
ALTERNATIVNAMEN | Brecht, Hanne Marianne |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 12. März 1923 |
GEBURTSORT | München |