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Hermannstadt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Hermannstadt auf der Rumänien-Karte
Sibiu

Sibiu (dt. Hermannstadt, ung. Nagyszeben) ist eine rumänische Stadt im Bezirk Sibiu in Siebenbürgen und liegt am Zibin, Nebenfluss des Olt.

Bevölkerung

Die Einwohnerzahl betrug im Jahr 2002 etwa 170.000. Am Stichtag 31. Dezember 2003 wohnten in Sibiu 1.464 Deutsche evangelischer Konfession und damit hochgerechnet etwa 2.000 Deutsche insgesamt in der Stadt. Das durchschnittliche jährliche Bevölkerungswachstum beträgt -1,5 %. 7,3 % der Menschen sind erwerbslos. 14,1 % der Bevölkerung sind unter 15 Jahren, 4,1 % sind über 75 Jahre alt.

Geschichte

Sibiu wurde im 12. Jahrhundert durch deutsche Siedler gegründet und war eine der wichtigsten deutschen Städte in Siebenbürgen. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1191 unter dem Namen Cibiniensem. 1241 wurde die Stadt durch die Tataren zerstört. Im 14. Jahrhundert entwickelte sich Sibiu zu einem wichtigen Handelszentrum. Neben Luxemburg wurde sie am 26. Mai 2004 von den 25 EU-Kulturministern für das Jahr 2007 zur Kulturhauptstadt Europas ernannt. Am 17. September 2004 wurde die Altstadt von Sibiu zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.

Politik

Klaus Johannis, der erste deutsche Bürgermeister einer rumänischen Großstadt seit 70 Jahren, wurde bei der Kommunalwahl am 20. Juni 2004 wiedergewählt. Er erhielt 90 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Persönlichkeiten

Geboren in Hermannstadt:

Zeitweise gewirkt in Hermannstadt:

Wirtschaft

Unter anderem sind in Sibiu folgende Unternehmen vertreten:

  • Die Firma Continental mit einem Produktionsstandort: Am 22. Juli 2004 wurde eine neue Fabrik für Türsteuergeräte in Betrieb genommen, die Grundsteinlegung erfolgte im September 2003. Es entstehen insgesamt 216 Arbeitsplätze, davon 135 Entwicklungs-Ingenieure.
  • Die Firma Wienerberger als weltgrößter Ziegelhersteller mit der Übernahme und Optimierung eines Ziegelwerks: Im März 2004 gab man bekannt, das man dafür 9 Millionen in den Standort investieren will.
  • Greiner-Gruppe, Verpackungsspezialist aus Österreich
  • Bramac-Gruppe, der österreichische Hersteller von Dachsteinen eröffnete am 15. September 2004 nach siebenmonatiger Bauzeit ein Produktionsstätte in der Stadt. Auch der Firmensitz wurde von Braşov nach Sibiu verlegt.

Sehenswürdigkeiten

  • Brukenthal-Palast, eines der wichtigsten Denkmäler des Barock in Rumänien, erbaut 1778 bis 1788.
  • Erlenpark, ein historischer botanischer Garten aus dem Jahr 1856, der sich im Wiedeaufbau befindet.
  • Evangelische Stadtpfarrkirche, es ist das markanteste und durch den Turm das höchste Gebäude der Stadt, eine Besteigung durch Touristen ist möglich.
  • Das Standbild des Hl. Nepomuk
  • Die historische Altstadt (seit dem 17. September 2004 UNESCO-Weltkulturerbe) mit
    • dem alten Rathaus
    • die Pempflinger Stiege
    • die Lügenbrücke, einer architektonischen Besonderheit. Der Sage nach soll sie einstürzen, sobald ein Lügner sie betritt.
    • das Luxemburg Haus
    • den Kleinen und den Großen Ring
    • den Huet-Platz.

Momentan finden an vielen Gebäuden umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt.

Museum

  • Franz Binder Museum
  • Museum der Geschichte, im ehemaligen Rathaus (bürgerlich-gotische Architektur)
  • Museum der Naturgeschichte, seit 1895 bestehend

Einrichtungen für Sport, Kultur und Bildung

  • Thalia-Saal, Konzertsaal für 400 bis 500 Zuhörer
  • Transilvania-Mehrzweckhalle, für bis zu 3.000 Zuschauer
  • Stadion, es fasst bis zu 35.000 Zuschauer und befindet sich in der Renovierung
  • Lucian Blaga Universität, die Einrichtung wird von der ortsansässigen Wirtschaft sehr geschätzt und gilt daher als Standortvorteil.
  • Deutsches Kulturzentrum, Eröffnung am 2. Oktober 2004. Träger sind der rumänische Kulturverein, das deutsche Auswärtigen Amt, die Robert Bosch Stiftung und das deutsche Institut für Auslandsbeziehungen (ifa).

Städtepartnerschaft

Siehe auch