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Wolfgang Köhler (Psychologe)

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Wolfgang Köhler (* 21. Januar 1887 in Reval, Estland; † 11. Juni 1967 in Enfield, New Hampshire) gilt mit Max Wertheimer und Kurt Koffka als einer der Begründer der Gestaltpsychologie bzw. der Gestalttheorie.

Köhler studierte Philosophie, Naturwissenschaften und Psychologie an den Universitäten Tübingen, Bonn und Berlin. 1909 dissertierte er bei Carl Stumpf über Akustische Untersuchungen. 1914 bis 1920 leitete er die Anthropoidenstation der Preußischen Akademie der Wissenschaften auf Teneriffa, wo er seine berühmten Untersuchungen über das Problemlöseverhalten von Menschenaffen durchführte. 1920 bis 1935 lehrte er an der Universität Berlin, wo er 1922 bis 1935 Direktor des Psychologischen Institutes war. 1933 protestierte er öffentlich gegen die Rassenpolitik der Nationalsozialisten. 1935 verließ er Deutschland endgültig und nahm eine Professur am Swarthmore College, Pennsylvania, an. 1958 bis 1959 war Köhler Präsident der American Psychological Association. 1962 wurde ihm die Ehrenbürgerschaft der Freien Universität Berlin verliehen.

Die amerikanische Psychologin Mary Henle, eine seiner engsten Mitarbeiterinnen im amerikanischen Exil, gab 1971 die Selected Papers of Wolfgang Köhler heraus (Liveright: New York). Die Arbeiten von Wolfgang Köhler finden heute wieder verstärkt Beachtung, unter anderem in der Gehirnforschung.

Werke (Auswahl)

  • 1917: Intelligenzprüfungen an Anthropoiden.
  • 1920: Die physischen Gestalten in Ruhe und im stationären Zustand: eine naturphilosophische Untersuchung.
  • 1929: Gestalt Psychology (1933 in deutscher Übersetzung unter dem Titel Psychologische Probleme erschienen).
  • 1938: The place of value in a world of facts (1968 deutsch als Werte und Tatsachen erschienen).
  • 1969: The task of Gestalt Psychology (1971 deutsch als Die Aufgaben der Gestaltpsychologie erschienen).