Zum Inhalt springen

Knut Kiesewetter

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. November 2008 um 21:43 Uhr durch Vanellus (Diskussion | Beiträge) (Alben: + 2). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Knut Kiesewetter (* 13. September 1941 in Stettin) ist ein deutscher Jazz-Sänger, Liedermacher, Posaunist, Gitarrist, Produzent und Schriftsteller.

Im Alter von drei Jahren zog Kiesewetter nach Garding auf der nordfriesischen Halbinsel Eiderstedt. Als 14-Jähriger begann Kiesewetter Posaune zu spielen und Jazz zu singen. Er wurde durch Jack Teagarden angeregt. Während er Musik studierte, nahm er als 19-Jähriger seine ersten Singles auf, wovon die zweite Single mit der Gruppe Die Tramps, Am Missouri ein großer Hit war. Dabei hatte er zuerst verschiedene Künstlernamen, bis er erfolgreich genug war, unter seinem eigentlichen Namen auftreten zu können. In den 1960er und 1970er Jahren war er elf Mal Sieger des Deutschen Jazzpolls, Sparte Sänger. Ebenso gewann er in dieser Zeit drei Mal den europaweiten Jazz Poll der französischen Jazzzeitschrift Blue Note. In seiner Musik vermischte er Stile wie Blues, Jazz, Rock, Soul, Gospel, Chanson und Folk. Auch sang er den Choral Willst du dein Herz mir schenken von Johann Sebastian Bach auf Schallplatte. Sein Spektrum im Jazz reichte von Oldtime Jazz bis zum Bebop. So spielte er auch mit Chet Baker, Dizzy Gillespie und Joe Zawinul zusammen. Er trat häufig mit seinen Geschwistern Sigrun und Hartmut Kiesewetter auf.

Ende der 1960er Jahre begann Kiesewetter, Schallplatten zu produzieren. Er entdeckte unter anderem Hannes Wader, Volker Lechtenbrink und Fiede Kay und wurde deren Produzent. 1971 zog er auf den Fresenhof nahe Husum. In der Folge wurde Kiesewetter mit seinen hochdeutsch, niederdeutsch und zum Teil auch nordfriesisch gesungenen, oft politisch inspirierten Liedern bekannt. Insgesamt veröffentlichte er rund 50 Alben, von denen Leeder vun mien Fresenhof eine Goldene Schallplatte erhielt.

Politisch engagierte sich Kiesewetter in den späten 1970er Jahren in der ersten Umweltschutz-Wählergemeinschaft Deutschlands, der Grünen Liste Nordfriesland. An der Hamburger Hochschule für Musik und darstellende Kunst lehrte Knut Kiesewetter in den 1980er Jahren Liederkomposition und Liedertexten.

Im Jahre 2000 wurde Kiesewetter von Wolfgang Ernst Fürst zu Ysenburg und Büdingen wegen seiner Verdienste um den deutschen Jazz zum Ritter geschlagen.

Seit 2006 ist Kiesewetter nicht mehr als Jazzmusiker aktiv.

Diskografie (Auswahl)

Alben

  • 1964: Songs und Balladen (mit Hartmut und Sigrun Kiesewetter)
  • 1964: Halleluja - Deutsche Spirituals (Polydor)
  • 1968: The Gospel Train
  • 1972: Das darf doch nicht wahr sein (Somerset)
  • 1972: Die besten Ostfriesenwitze vertellt vun Knut Kiesewetter
  • 1973: Ihr solltet mich nicht vergessen (BASF)
  • 1974: Keiner hat mich richtig lieb (Polydor)
  • 1976: Leeder vun mien Fresenhof (Polydor)
  • 1976: Vom Traum ein großer Mann zu sein
  • 1978: Wo büst du ween
  • 1980: Jazz Again (Polydor)
  • 1982: So sing ich nur für dich
  • 1987: Wiehnachtstied op uns Fresenhof
  • 1989: Wenn man nicht in ist (BMG Ariola)
  • 1991: Morgenlicht (Dino, Knut Kiesewetter und Familie)
  • 2005: Wiehnachtstied (4 CD)
  • 2007: 50 Years on Stage (4 CD)