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Benutzer:A1000/wicklow überarbeitet

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Graf Gerhard (Gerd) der Mutige (oder auch der Streitbare) von Oldenburg (* 1430; † 1500) - sein Titel bei Gegnern des Heiligen Römischen Reiches war See- und Straßenräuber, da er sich an keine Verträge hielt und neben einträglichen Land- und Seeraub auch regelmäßig Nachbarn und Reisende überfiel.

Er war der dritte Sohn von Dietrich von Oldenburg (1390-1440) und Hedwig (* ca. 1398/1400; † 1436), Tochter von Gerhard VI. von Holstein-Rendsburg. Nach dem Tode seiner Frau wurde die Brüder am Hofe von Adolf VIII. (Holstein) (letzter seiner Linie). Die Erbschaft war wie folgt geregelt: der älteste Christian sollte auf Betrieben von seinem Onkel Adolf VIII. König von Dänemark werden (eigentlich war Adolf vorgesehen). Der Bruder Moritz sollte Geistlicher werden und Gerhard sollte Oldenburg bekommen. Was 1450 auch geschieht. Sogleich lässt der die 1423 von den Friesen zerstörte Burg Vry-Jade in Jade wieder aufbauen. 1454 errichtet einen Stützpunkt für seine Raubschiffe bei Dauens und beginnt im Mai und Juni mit seinen Kaperfahrten auf große Handelsschiffe (elf Schiffe fallen ihm zum Opfer).

Wie geplant wurde Christian 1448 König von Dänemark und verzichtete auf Oldenburg und Delmenhorst. Moritz aber heiratete Catherine von Hoya, die Tochter von Otto V. von Hoya und forderte mit Waffengewalt seinen Anteil am Erbe. Er hatte sich mit Gerhard III. von der Hoye dem Erzbischof von Bremen verbündet. Die beiden wurden am 1463 in der Schlacht auf der Borstelheide geschlagen. gerhard musste dennoch auf drängen des Adels, der der Geistlichkeit und der Bürgerschaft der Stadt Oldenburg seinen Bruder an der Macht beteiligen. Moritz starb aber bereits 1464 an der Pest und so wurde Gerhard Vormund seines Neffen Jokob (* 24. August 1463; † 1483). 1462 lässt Gerhard die Grenzfestung Neuenburg errichten, um seinen Zugriff auf die Friesische Wehde zu sichern.

1459 war Adolf VIII. gestorben und die drei Söhne des Dietrich von Oldenburg, sollten jeweils 40.000 rheinische Gulden für den verzicht auf Holstein erhalten. Das Geld konnte aber nicht so schnell beschafft werden, so nutze der Graf die 1465 und 1466 die Gelegenheit für Kriegszüge nach Holstein und versuchte seinen Bruder Christian dazu zu überreden ihn zum Stadthalter zu ernennen. Das wollte der lokale Adel aber verhindern und verbündete sich 1469 gegen ihn. Dafür ließ sich Gerhard 1470 von den Bauern in den westlichen Marschen huldigen. Nun griff der König von Dänemark ein und zwang seinen Bruder die Besetzen Schlösser wieder zu räumen und sich zurückzuziehen (das fehlende Geld sollte er weiter bekommen). Als die Friesen in Husum 1472 einen Aufstand wagten kam er ihnen zur Hilfe, wurde aber von einen dänischen Heer, dem Herzog von Mecklenburg, und den Städten Bremen und Hamburg geschlagen.

Seine ständigen Überfälle auf Kauffahrer machten Bremen und Hamburg zu seinen Feinden. Als er seinen Neffen Graf Jakob (der Sohn von Moritz) aus Delmenhorst vertrieb, rüstete der Erzbischof von Bremen Heinrich II. zum Krieg. 1473 zog er gegen Delmenhorst, konnte aber vom Grafen von Hoya zum Abzug überredet werden.

Der Graf plündert Bagband und Strackholt, Apen und Westerstede niedergebrannt Zusammen mit Theda von Ostfriesland belagerte er 1474 vergeblich Oldenburg. Edewecht, Zwischenahn und Rostrup werden verbrannt. 1475 erfolgte ein weiter Bremer Raubzug von bis nach Donnerschwee und Ohmstede aber die Truppen unter Hauptmann Erp Bicker wurden auf dem Rückweg mit ihrer Beute bei Moorriem von oldenburgern Bürgern und Ammerländer Bauern gestellt. Auf der Flucht ertranken viele in der Hunte. Das Ereignis geht als „Bremer Taufe" in die Geschichte ein. Im gleichen Jahr wird sein Sohn Alf bei einem Einfall in Ostfriesland gefangengenommen und ins Schloss Berum gebracht.

Gerhard hat nun die Ostfriesen, die Bremer, Hamburger, Grafen von Hoya sowie Budjadingen und Stadland zum Feind. Nur durch seine mächtigen Verbündeten, den König von Dänemark (sein Bruder Christian) und Albrecht Achilles von Brandenburg, einem Gegner der Hanse kann er sich halten. Außerdem hat er gute Kontakte zur Karl dem Kühnen, Herzog von Burgund. Er hilft ihm sogar bei der Belagerung von Neus (Juli 1474 bis Juni 1475). Eigentlich wollte er mit dem Burgunder Ostfriesland erobern aber darus wurde nichts.

Kaiser Friedrich III. beendet die Belagerung von Neus und zwingt die Parteien 1476 zum Frieden von Quakenbrück (Oktober 1476). Die Festungen Altena und Sandburg werden geschleift und Gerhard muß die Vormundschaft über Jakob aufgeben.

1480 wird die Piraterie und die Überfälle von Gerhard den Nachbarn zu viel. Sie rüsten zum Krieg und Hamburger schleifen die Burg Vry-Jade. 1481 kommt aber Gerdhards Sohn Alf frei, der Preis sind aber die Friesische Wehde und die Dörfer Zetel und Driefel, sowie 3000 Gulden Lösegeld. Zugleich bekommt Theda die Friedeburg von Gefolgsmann Hero Mauritz. Er kommt für 5000 Gulden Lösegeld aus Oldenburger Gefangenschaft.

Im Januar 1482 können die Verbündeten Delmenhorst erobern und im April die Westerburg. Gerhard und seine Söhne ergeben sich darauf hin. Graf Gerhard soll in ein Kloster gehen, geht aber lieber ins Ausland. Eine Rückkehr meherere Jahre später wird ihm verweigert. Er stribt später in den Pyrenäen auf einer Wallfahrt nach St. Jacob zu Compostella.

Familie

Graf Gerhard IV. von Oldenburg heiratete 1453 Adelheid von Tecklenburg, die Tochter von Otto VII. von Tecklenburg-Schwerin und Ermengard von Hoya. Das Paar hatte folgende Kinder:

Gerhards Bruder Graf Christian von Oldenburg wird 1448 zum dänischen König gewählt und später noch zum König von Norwegen und Schweden, Herzog von Schleswig und Graf, später Herzog von Holstein.

Siehe auch