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Marianengraben

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Der Marianengraben im Pazifik

Der bis zu 11.034 m tiefe Marianengraben, auch als Marianenrinne bezeichnet, ist eine Tiefseerinne (Tiefseegraben) im westlichen Pazifischen Ozean, der als tiefste Stelle des Weltmeeres gilt.

Geographie

1) West-Marianen-Rücken
2) Marianenbecken
3) Marianen-Inseln
4) Marianen Forearc-Becken
5) Marianengraben

Weit nördlich des Äquators verläuft der Marianengraben direkt östlich der zu den melanesischen Inseln gehörenden Inselkette der Marianen. Er liegt durchschnittlich rund 2.000 km östlich der Philippinen, nördlich und südlich der marianischen Insel Guam. Mit einer Tiefe von rund 11.000 m (an manchen Stellen) gilt er als tiefstgelegener Meeresgrund der Erde. In Richtung Norden mündet diese halbkreisförmige Tiefseerinne in den Boningraben, an den sich weiter nördlich der Japangraben anschließt. Im Norden liegen das Marshallbecken, im Süden die Karolinen, im Südwesten der Yapgraben und im Westen – hinter den Marianen – das Philippinenbecken. Dort liegt der halbmondförmige Marianengraben etwa zwischen 12° und 25° nördlicher Breite sowie 142° und 147° östlicher Länge. Der Graben selbst hat eine Länge von etwa 2.250 km.

Der Marianengraben ist Teil eines Systems, das aus dem West-Marianen-Rücken, dem Marianenbecken (Backarc-Becken), dem Marianen-Inselbogen, dem Marianen Forearc-Becken und dem Marianengraben (Subduktionszone) besteht.

Im Marianengraben befinden sich diese Meerestiefs:

Geologie

Querschnitt durch die Marianen-Subduktionszone

Der Marianengraben bildet den östlichen Teil der tief eingeschnittenen Nahtstelle von Philippinischer Platte im Westen und Pazifischer Platte im Osten. Hier subduziert eine ältere ozeanische Platte unter eine jüngere ozeanische Platte. Die Pazifische Platte ist im Bereich des Marianengrabens über hundertfünfzig Millionen Jahre alt und dementsprechend sehr schwer.


Erforschung des Marianengrabens

Das Forschungsschiff Trieste kurz vor seinem Tauchrekord

Bereits im Jahre 1951 wurde im Marianengraben von der Besatzung des englischen Vermessungsschiffes "Challenger II" eine Meerestiefe von 10.899 m mittels Echolotung (10.863 m per Drahtlotung) ermittelt; dieser Stelle gab man den Namen Challengertief.

Im Internationalen Geophysikalischen Jahr 1957 wurde das Witjastief 1 durch das gleichnamige sowjetische Forschungsschiff im Marianengraben entdeckt. Am 23. Januar 1960 erforschten der Schweizer Jacques Piccard und der US-Amerikaner Don Walsh die Rinne mit dem Tauchboot Trieste und stiegen dabei auf 10.916 m u. NN (Triestetief) ab – ein bis heute ungeschlagener Rekord.

Tiefste bisher bekannte Stelle des Weltmeeres

Zuerst galt das Galatheatief im Philippinengraben mit 10.540 m Meerestiefe als die tiefste Stelle der Ozeane. Seit 1957 gilt allerdings das Witjastief 1 im Marianengraben mit 11.034 m als tiefste Stelle des Weltmeeres; zahlreiche Quellen, nicht nur im Internet, geben 11.022 m als hiesige Tiefe an – der erste Wert bezieht sich vermutlich auf Echolotung und der zweite auf Drahtlotung.

Siehe auch

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