Zum Inhalt springen

Emmental

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Januar 2005 um 13:07 Uhr durch 83.77.77.247 (Diskussion) (Weblinks: erw). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Als Emmental wird eine Schweizer Hügellandschaft, im Kanton Bern bezeichnet. Sie besteht aus den Einzugsgebieten der Emme und der Ilfis vom Hohgant bis Burgdorf, aus dem Amt Konolfingen und dem Unteremmental von Burgdorf bis zur solothurnischen Kantonsgrenze. Die grössten Ortschaften sind Burgdorf, Langnau und Huttwil.

Datei:Schaufelbühl-Egg.PNG
Blick von der Schaufelbühl-Egg bei Lützelflüh nach Süden, Gemälde von W. Gorgé

Das Landschaftsbild ist von Wiesen und Weiden geprägt. Viele Hügel sind noch weitgehend mit Nadelwald bedeckt.

Die zahlreichen Bauernbetriebe leben vor allem von der Viehzucht. Die Viehbestände bilden die Grundlage für die Produktion des bekannten Emmentaler Käses, der immer noch in zahlreichen Dorfkäsereien produziert wird.

Die Töpfereien des Emmentals gehören zu den bekanntesten der Schweiz. Die bekannte Langnauer Keramik wird seit dem 17. Jahrhundert in fast unveränderter Form produziert. Neben den Landwirtschafts- und Handwerksbetriebe siedelten sich, seit dem frühen 20. Jahrhundert, auch Industriebetriebe an. Dank der frühen Erschliessung der Täler mit einer der ersten vollelektrifizierten Eisenbahnen (seit 1899) der Welt und der reichlich vorhandenen Wasserkraft und billigen Arbeitskräften wuchs rasch eine bedeutende Maschinenindustrie.

Typisch für das Emmental sind die stattlichen Bauernhäuser mit riesigen auf den Seiten bis fast an den Boden reichenden Walmdächern.

Verglichen mit anderen Gegenden der Schweiz spielt der Tourismus eine eher bescheidene Rolle. Einige Bäder, ein ausgedehntes Netz an Wanderwegen und viele Landgasthöfe sorgen aber für recht viele Wochenendurlauber und Tagesgäste. Auch die vielen "Chilbine", eine Art Jahrmärkte, mit teilweise Jahrhunderte alter Tradition vermögen teilweise tausende von Gästen anzulocken.

Der Dichter Jeremias Gotthelf (1797 - 1854), der lange als Pfarrer im Emmental wirkte, beschrieb das Emmental so: "Eng begrenzt ist sein Horizont von waldigen Hügeln, an deren Fuss sich unzählige Täler ziehen, von rauschenden Bächen bewässert, die in stillem Murmeln ihre Geschiebe wälzen, bis sie den Schoss der Emme finden." Und über die Bewohner: "Seinem Lande ähnlich ist der Emmentaler. Weit ist sein Gesichtskreis nicht, aber das Nächste sieht er klug und scharf an; rasch ergreift er das Neue nicht... aber was er einmal ergriffen, das hält er fest mit wunderbarer zäher Kraft. Viel spricht er nicht, Lärm treibt er nicht; aber wo er einmal Hand anlegt, da lässt er nicht ab, bis alles in der Ordnung ist, und wenn er einmal losbricht, so wahre man seine Glieder!"

Sehenswürdigkeiten

  • Burgdorf, Altstadt, mit Gassen, Plätzen und zahlreichen historischen Gebäuden wie Schloss, Stadtkirche, Kornhaus und Wynigenbrücke
  • Dahlienschau in Waldhaus bei Lützelflüh - mit über 200 Dahlien- und über 100 Fuchsiensorten, originelles Bluemefesthüttli
  • Denkmäler - Lueg, Soldatendenkmal; Lützelflüh, Jeremias Gotthelf
  • Emmentaler Schaukäserei, Affoltern
  • Holzbogenbrücken - 20 Baudenkmäler im Emmental
  • Trubschachen, Stiftung Hasenlehn: Heimatmuseum mit Bauernhaus, Stöckli und Spycher
  • Langnau im Emmental, "Chüechlihuus" das Heimatmuseum des Oberemmentals
  • Lauperswil, Kirche mit Glasfenstern von 1518