Palmsonntag
Der Palmsonntag ist der Sonntag vor Ostern. Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche.
An diesem Tag wird des Einzugs Jesu in Jerusalem gedacht, als er auf einem Esel in die Stadt ritt und ihm mit Palmwedeln gehuldigt wurde.
Die Palme war von alters her das Symbol für die Unabhängigkeit Israels, von daher für die Römer eine besondere Provokation. Der Esel wiederum war nach dem Propheten Zacharia das Symbol des gewaltlosen Friedenskönigs und das Bekenntnis zur Niedrigkeit.
Aufgrund des Anlasses werden am Palmsonntag „Palmzweige“ (Palmkätzchen, Palmbuschen, in den südlichen Ländern auch echte Palmzweige) in der kirchlichen Prozession mitgetragen, mit Weihwasser gesegnet und in Wohnungen im Herrgottswinkel hinter ein Kruzifix gesteckt.
Im Mittelalter und besonders im Barock wurde bei Palmprozessionen oft ein Esel (später aus Holz) mit Christusfigur mitgeführt. In Thomatal im Lungau reitet heute noch der Pfarrer auf einem Esel in der Palmprozession mit. In Möttlingen bei Calw findet jährlich der Calwer Palmritt statt, eine von Eseln angeführte Reiterprozession, die mit einem evangelischen Open-Air-Gottesdienst abschließt.
Ein weiterer Brauch ist, das Familienmitglied, das am Palmsonntag als letztes morgens aufsteht, als Palmesel zu bezeichnen. Ein katholischer Brauch ist der Palmstock.