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Deutscher Krieg

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Der deutsch-deutsche Krieg, auch "Bruderkrieg" oder einfach "Deutscher Krieg" genannt, wurde 1866 um die Vorherrschaft in Deutschland ausgetragen.

Vorgeschichte

Die Ursachen für den Krieg waren vielfältig: Der Ausgang des Deutsch-Dänischen Krieges brachte die Provinzen Holstein und Lauenburg in Österreichischen Besitz. Dadurch wuchs aus preußischer Sicht die Bedrohung, dass Österreich seinen Einfluss in Norddeutschland ausbauen könnte. Die Bedingungen für einen Krieg standen 1866 zudem sehr günstig, denn Österreich befand sich in einer schweren Finanzkrise, Frankreich erklärte seine Neutralität für den Fall eines deutschen Bruderkrieges und Italien konnte Bismarck sogar für seine Pläne gewinnen, da Venetien zu Österreich-Ungarn gehörte, von Italien im Zuge der Nationalstaatsbewegungen als zu ihm gehörig angesehen wurde.

Neben Italien waren Preußens Verbündete Oldenburg, Thüringen, Mecklenburg sowie einige deutsche Kleinstaaten.

Auf Österreichs Seite standen Sachsen, Bayern, Baden, Württemberg, Hannover, Kurhessen und ebenfalls einige deutsche Kleinstaaten.

Verlauf

Preußische Truppen aus Minden und Hamburg schlagen die Armee Hannovers bei Langensalza. Noch heute erinnert ein Denkmal im Zentrum Mindens an diesen Sieg. Die preußischen Verbündeten greifen Kassel und Frankfurt an, während der rechte Flügel der preußischen Elbarmee überraschend vor den Toren Nürnbergs auftaucht. Die entscheidende Schlacht gewinnt schließlich die schlesische Armee Preußens bei Königgrätz in Böhmen unter General Helmuth Graf von Moltke.

Ausgang und Folgen

Um einer französischen oder russischen Intervention zuvorzukommen, drängte Bismarck den preußischen König dazu, den Sieg nicht voll auszunutzen, sondern einen frühen Frieden zu schließen. Dies geschieht im "Vorfrieden von Nikolsburg" und wird später im "Friede von Prag" mit Preußen und im "Friede von Wien" mit Italien bestätigt.

Italien gewinnt Venetien, Preußen erhält alle gegnerischen Staaten nördlich des Mains außer Sachsen und Hessen-Darmstadt. Dadurch erlangt Preußen endlich eine Verbindung zwischen seinen westlichen Rheinprovinzen und dem östlich der Elbe gelegenen Kernland.

Der Deutsche Bund löst sich auf, der Norddeutsche Bund wird gegründet. Nach französischen Gebietsforderungen verbünden sich die süddeutschen Staaten mit Preußen in Defensivbündnissen - die Basis für den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71.

Zudem erzielt Bismarck einen großen innenpolitischen Erfolg, indem sein Militärhaushalt auf Grund der Euphoriewelle nachträglich vom preußischen Parlament gebilligt wird (Indemnitätsvorlage).