Königswiesen
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Königswiesen ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Freistadt im Mühlviertel mit rund 3200 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Pregarten.
Geografie
Königswiesen liegt auf 610 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 14,3 km und von West nach Ost 12,1 km. Die Gesamtfläche beträgt 73,39 km². 38,8 km² der Fläche sind bewaldet (52,8 %), und 32,1 km² (43,7 %) der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt. 0,3 km² (0,4 %) sind Baufläche und ebenfalls 0,3 km² (0,4 %) sind Gärten, weitere 0,2 km² sind Gewässer (0,2 %). Der Rest sind sonstige Flächen 1,7 km² (2,3 %).
Ortsteile
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Nachbargemeinden
Unterweißenbach | Arbesbach (NÖ) | |
Pierbach | ![]() |
Altmelon (NÖ) |
St. Thomas | Pabneukirchen | St. Georgen |
Geschichte
Ursprünglich Ostteil des Herzogtums Bayern, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung[1] | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | |
1869 | 2.663 | 1951 | 2.717 | |
1880 | 2.756 | 1961 | 2.707 | |
1890 | 2.692 | 1971 | 2.921 | |
1900 | 2.783 | 1981 | 3.057 | |
1910 | 2.771 | 1991 | 3.090 | |
1923 | 2.707 | 2001 | 3.123 | |
1934 | 2.727 | 2008 | 3.158 | |
1939 | 2.703 |
Entwicklung und Struktur
Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 2663 Menschen. In der Folgezeit stagnierte die Einwohnerzahl und blieb bis 1961 fast gleich. Seit 1961 wird ein Wachstum verzeichnet, insbesonders bis 1981. Danach schwächte sich das Wachstum ab. Im Jahr 1991 hatte die Gemeinde 3090 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 bereits 3123, was einem Anstieg von 1 % entspricht. Am 1. Jänner 2008 verzeichnete die Gemeinde 3158 Einwohner, den bisher höchsten Stand in der Geschichte.[1]
Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 17,7 %; 21,2 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 50,1 %.[2]
Von den 2460 Bewohnern Königswiesens, die 2001 über 15 Jahre alt waren, hatten 3,2 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen. Weitere 4,1 % hatten eine Matura absolviert, 43,7 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule besucht und 48,9 % aller Königswiesener hatten die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[3]
Herkunft und Sprache
Der deutsche Dialekt, der im Raum Königswiesen sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 99,4 % der Königswiesener gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 0,3 % sprachen hauptsächlich bosnisch, der Rest sprach andere Sprachen.
Der Anteil der Königswiesener mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 0,5 % weit unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 0,3 % der Königswiesener Bevölkerung eine Staatsbürgerschaft aus Bosnien-Herzegowina und 0,2 % entfielen auf Staatsbürger aus anderen Ländern. Insgesamt waren 2001 etwa 1,1 % der Königswiesener in einem anderen Land als in Österreich geboren.[4]
Politik
Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden alle sechs Jahre, zeitgleich mit der Landtagswahl statt. Seit dem Jahr 1945 erreichte die ÖVP immer die absolute Mehrheit. Zweitstärkste Partei wurde immer die SPÖ. Die FPÖ wurde bei den Wahlen meist die drittstärkste Partei. 2003 wurde die ÖVP mit 64,6 % stimmenstärkste Partei und regiert mit absoluter Mehrheit.[5]
Die Gemeinderatswahl 2003 mit einer Wahlbeteiligung von 84,9 % ergab folgendes Ergebnis:
Partei / politische Gruppierung | Stimmen- anteil |
Verän- derung |
Sitze im Gemeinderat | Verän- derung |
---|---|---|---|---|
ÖVP | 64,6 % | -1,8 % | 17 | 0 |
SPÖ | 28,9 % | +12,6 % | 7 | +3 |
FPÖ | 6,5 % | -5,4 % | 1 | -2 |
Bürgerliste | 0 % | -5,4 % | 0 | -1 |
Bürgermeister der Gemeinde ist Johann Holzmann von der ÖVP. Der Gemeinderat besteht aus 25 Mitgliedern.
Die nächste Gemeinderatswahl wird turnusmäßig im September 2009 abgehalten.
Königswiesen ist Mitglied des Verbandes für Regional- und Tourismusentwicklung Mühlviertler Alm.
Wappen

Das Gemeindewappen ist geteilt von Silber und Schwarz; oben ein naturfarbener (brauner), wachsender Hase. Das Wappen symbolisiert das 1554 beschriebene Burgrecht der freien Hasenjagd. Die Farben Weiß-Schwarz deuten auf die Wallseer, die im 15. Jahrhundert die Pfandherrschaft über Königswiesen inne hatten. Die Gemeindefarben sind: Schwarz-Weiß-Grün.
Der Zeitpunkt der Verleihung des Gemeindewappens ist nicht bekannt. Der erste Nachweis ist ein Siegelabdruck auf einem Akt im Jahr 1677. Das Siegel hatte die Umschrift: SIGILL . DES . MARCKT . KINIGSBISN. Die Genehmigung der Gemeindefarben erfolgte am 6. Oktober 1980.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche Königswiesen


Die Kirche von Königswiesen ist eine Marienkirche, die auf das 12. Jahrhundert zurückgeht. Sie ist mit einem Schlingrippengewölbe ausgestattet, das - eine kunstgeschichtliche Rarität - nur einige Male auf der Welt existiert. U.a. in Freistadt in Oberösterreich, in der St. Annenkirche in Sachsen und in der Pfarrkirche Leoben-Göss. Das Schlingrippengewölbe gilt als höchster Ausdruck der Baukunst der Spätgotik und wurde in Königswiesen unter höchstem planerischen Aufwand 1520 zur Abstützung der Dachkonstruktion eingesetzt. Der Bau des Gewölbes soll 7 bis 9 Jahre gedauert haben, da jede der einzelnen Rippen mit individuell bearbeiteten Steinen - wie für die Matrix eines Mosaiks - bearbeitet werden musste. Die Konstruktion wird der Bauhütte des Freistädter Steinmetzmeisters Mathes Klayndl zugeschrieben. Die Besonderheit dieser Rippenarchitektur besteht in ihrer ornamentalen Form - die Rippen "schlängeln" sich richtiggehend über das Gewölbe, bilden asymmetrische Flächen und stützen auf höchst ausgeklügelte Weise die Gewölbebögen ab.
Bauwerke
- Pfarre Mönchdorf: Alte Kirche aus dem 15. Jahrhundert
Naturdenkmäler
- Klammleiten: Ein tiefes, enges Tal mit alter Mühle
Museen
- Museum für Heimat und Gewerbe ("Heimathaus Königswiesen"): Das Heimathaus widmet sich dem Thema Handwerk. U. a. wird das Handwerk der Schmiede, Sattler, Schuster und Weber in den Museumsräumen präsentiert. Weiters ist ein im Originalzustand erhaltener Bäckereibetrieb aus dem Jahre 1898 zu sehen.
- Zündapp-Motorradmuseum: Im Innenhof des Heimathauses wird im Zündapp-Motorradmuseum die Geschichte der Firma Zündapp gezeigt. Das Herzstück der Ausstellung bildet eine umfangreiche Sammlung alter Motorräder.
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistik Austria: Einwohnerzahl und Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (download als pdf)
- ↑ Volkszählung 2001: Demografische Daten (download als pdf)
- ↑ Volkszählung 2001: Wohnbevölkerung (download als pdf)
- ↑ Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Volkszählung_2001. - ↑ Gemeinderatswahlen Prozentanteile: Gemeindewahl Königswiesen (abgerufen am 29. Oktober 2008)
- ↑ Land Oberösterreich, Landesgeschichte: Wappen der Gemeinde Königswiesen (abgerufen am 29. Oktober 2008)