Eschhofen
Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde
Eschhofen ist ein Stadtteil der Kreisstadt Limburg im Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen. Er liegt zwei Kilometer östlich von der Kernstadt Limburg. Ortsvorsteher ist Bernd Stein.
Lage

Die Lahn fließt westlich an Eschhofen vorbei und bildet dort auch die Gemarkungsgrenze. Südlich und westlich des Orts verlaufen die A3 (über die Lahntalbrücke Limburg), die Bundesstraße 8 sowie die ICE-Strecke Frankfurt-Köln (über die Lahntalbrücke).
Der Ort selbst liegt etwa auf 110 Metern Höhe am Rand der Niederung der Emsbach-Mündung in die Lahn. Rundherum steigt das Gelände auf bis zu 137 Meter im Nordteil und 185 Meter im Südteil der Gemarkung an. Ein kleinerer Teil des Ennericher Waldes liegt im Norden auf Eschhofener Gemarkung, das gesamte Linterer Wäldchen ebenso im Süden.
Die Eschhofener Gemarkung verläuft schlauchtförmig von Südwest nach Nordost. Im Norden grenzt sie an Dehrn und weiter im Uhrzeigersinn an Ennerich, Lindenholzhausen, Linter, die Kernstadt Limburg und Limburg-Dietkirchen.
Geschichte

Die ältesten Funde aus der Bandkeramik-Kultur nahe Eschhofen werden auf 2500 v. Chr. datiert.

Das heutige Eschhofen besteht aus dem alten Ort gleichen Namens und dem früher nördlich benachbarten Mühlen, das unmittelbar in der Mündungsniederung des Emstals liegt. 1938 wurde Mühlen eingemeindet und ist heute im Ortsbild nicht mehr als eigenständige Siedlung zu erkennen. Dort steht die St.-Anna-Kapelle, die von Zeit zu Zeit noch genutzt wird. Frühere Siedlungen in der Gemarkung waren Mailstadt und Eppenau, die beide im Mittelalter wüst gefallen sind. Heute erinnern nur noch die Mailstädter Straße sowie der Flurname Eppenau an sie.
Eschhofen wurde 1279 erstmals erwähnt, Mühlen 1279. Als Entstehungszeitraum für Eschhofen wird etwa das Jahr 500 angenommen. Vermutlich spielte dabei eine fränkische Heerstraße eine Rolle, die bei Dietkirchen durch eine Furt die Lahn querte. Keimzelle des Orts war eine burgenartige Anlage, von der heute nur noch der Straßenname „Burgstraße“ geblieben ist. Nachdem im 13. Jahrhundert die Limburger Lahnbrücke errichtet wurde, verloren die Furt und damit die Streckenführung über Eschhofen sowie der Ort selbst an Bedeutung. Mühlen bildete sich um eine Mühle des Klosters Marienstatt.
Um 1700 wurde ein Gemeinschaftsgebäude errichtet, das als Schule, Backhaus und als Amtssitz des Bürgermeisters diente. Eschhofen gehörte lange Zeit zur Pfarrei Dietkirchen. Erst 1840 erhielt es eine selbstständige Pfarrei. Nachdem 1862 die Einsenbahnstrecke Gießen–Koblenz und 1875 Limburg–Frankfurt angelegt wurden, bekam Eschhofen einen Bahnhof.
Als in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs die Autobahnbrücke über die Lahn gesprengt wurde und die Trümmer den Fluss aufstauten, standen Teile des Orts für mehrere Wochen unter Wasser.
1974 wurde Eschhofen nach Limburg eingemeindet.
1982 wurde die Sporthalle eingeweiht und 1994 die Freiluft-Sportanlage.
Das Wappen und Ortsnamen

Zu sehen ist eine Esche. Von diesen Bäumen standen damals sehr viele in den Lahnauen die direkt an Eschhofen grenzen, daher auch der blaue Hintergrund der die Lahn darstellen soll. Auch wenn viele glauben, dass die Bäume dem Ort seinen Namen gaben, so liegt der Ursprung doch woanders. Um 500 n. Chr. erbaute der Freie Ascilo oder auch Eschilo genannt seinen Hof im heutigen Ortsgebiet. Aus Eschilishoven wurde dann im Laufe der Zeit Eschhofen.
Verkehr

Der Eschhöfer Bahnhof, an dem die Main-Lahn-Bahn und die Lahntalbahn halten, ist ein regional bedeutender Bahnhof, insbesondere für Pendler mit Ziel Rhein-Main-Gebiet. Am Bahnhof stehen rund 300 Parkplätze zur Verfügung. Durch den regen Zugverkehr sind die beiden Bahnübergänge in Eschhofen täglich rund acht Stunden geschlossen.
Öffentliche Einrichtungen
Kirchen

- Pfarrkirche (1891 eingeweiht)
- St.-Anna-Kapelle
Kirchengemeinden
- Katholische Gemeinde „St. Antonius“
- Evangelische Kirchengemeinde
Kindergärten
- Katholischer Kindergarten
- Ökumenischer Kindergarten
- beide zum Teil mit Ganztagsbetreuung.
Schulen
Grund- und Hauptschule (bis 10. Klasse Hauptschule) mit Begabtenförderung als Pilotprojekt des Hessischen Kultusministeriums, einzige Limburger Hauptschule außerhalb der Kernstadt.
Sportzentrum
Zwei Sportplätze (Hart- und Rasenplatz), Faustballplatz und Sporthalle, deren Erweiterung mit dem Bürgerhaus zum Sport- und Kulturzentrum derzeit im Bau ist.
Vereine

- VfL Eschhofen e.V. 01/20 (Fußball, Tischtennis)
- TV Eschhofen 1904 e.V. (Turnen, Prellball, Handball, Faustball, Leichtathletik, Gymnastik)
- FCE - Fastnachtsclub Eschhofen
- Freiwillige Feuerwehr Eschhofen, gegründet 1901
- Verschönerungsverein
- Arbeitskreis Heimatpflege
- Vogel- und Naturschutzgruppe
- Natur- und Wanderfreunde
- Mundharmonikagruppe
- Rassegeflügelzuchtverein
- VdK-Ortsgruppe
- KAB-Ortsgruppe
- Katholische Frauengemeinschaft
- Seniorenclub
- Katholischer Kirchenchor „St. Cäcilia“
- Männergesangverien „Fidelio“
Der „Eschhiwer Schäß“

Die Herkunft des Spitznamens ist nicht leicht erklärt, es gibt drei Geschichten darüber.
Eine Geschichte besagt, dass ein Herzog eine Apfelernte für sich beanspruchte und der Landmann diese auch im folgenden Jahr zustellen wollte. Diese Ernte war aber nicht gerade die beste gewesen und nur drei Äpfel waren übrig. Diese brachte der Landmann zum Herzog und gab sie ihm. Der Herzog fing sofort an die Äpfel zu essen und biss ein einen hinein. Der Bauer aber schälte den Apfel zuerst. Der Herzog fragte nach, warum er das denn machen würde. Ganz einfach, sagt der Landmann: „Einer dieser Äpfel ist in einen Kuhfladen gefallen, nur weiß ich jetzt nicht mehr, welcher es war und deshalb schäle ich meinen Apfel.“ Der Herzog war erbost und schimpfte den Landmann „Eschiwer Schäß“.