Baureihe 74
Die Deutsche Reichsbahn hat die von den Länderbahnen übernommenen Personenzug-Tenderlokomotiven mit einer führenden Laufachse und drei Kuppelachsen in der Baureihe 74 zusammengefasst.
Baureihe 74.0-3
Baureihe 74.01-3 preussische T 11 | |
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Anzahl | 480 |
Nummerierung | 74 001 - 74 358 74 361 - 74 364 |
Hersteller | Union |
Indienststellung | 1903 - 1910 |
Ausmusterung | bis 1951 DB bis 1965 DR |
Achsformel | 1'C |
Dienstmasse | XXX,X t |
Achslast | 16,0 Mp ~156,9 kN |
Länge über Puffer | 11.190 mm |
Ø Treibrad | 1.500 mm |
Ø vorderes Laufrad | 1.000 mm |
Höchstgeschwindigkeit | 80 km/h |
Kesseldruck | 12 kp/cm² 117,3 kN/cm² |
Kolbenhub | 630 mm |
Zylinderdurchmesser | 480 mm |
Rostfläche | 1,73 m² |
Verdampfungsheizfläche | 116,40 m² |
Überhitzerheizfläche | k.A. m² |
Leistung | 520 PSi |
Lokreibungslast | 47,4 Mp 464,8 kN |
Lokdienstlast | 62,6 Mp 613,9 kN |
Bremsbauart | k.A |
Die aus der Baureihe preussische T 11 hervorgegangene Lokomotive war als Ersatz für die Fahrzeuge auf der Berliner Stadtbahn gedacht. Zu diesem Zweck wurden von der Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung zwischen 1903 und 1910 471 Fahrzeuge dieser Art beschaft. Neun weitere gingen an die Lübeck-Büchener Eisenbahn.
Die Reichsbahn übernahm aus Preussen 358 Exemplare (Betriebsnummern 74 001 bis 74 358) und aus Lübeck vier Fahrzeuge, die die Betriebsnummern 74 361 - 74 364 erhielten. Zu Beginn der 1920er Jahre wurden viele dieser zweizylindrigen Nassdampfmaschinen auf Heißdampfbetrieb umgebaut und daher mit einem Überhitzer ausgestattet.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges waren noch 120 Exemplare dieser Maschinen vorhanden. Sie waren etwa zu gleichen Teilen im Gebiet der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn der DDR vorhanden.
Baureihe 74.4-13
Baureihe 74.4-13 preussische T 12 | |
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kein Bild vorhanden | |
Anzahl | 1.014 |
Nummerierung | 74 401 - 74 1300 74 1301 - 74 1310 74 1311 - 74 1321 |
Hersteller | Union |
Indienststellung | 1902 - 1921 |
Ausmusterung | bis 1968 |
Achsformel | 1'C |
Dienstmasse | XXX,X t |
Achslast | 17,7 Mp ~173,6 kN |
Länge über Puffer | 11.800/12.100 mm |
Ø Treibrad | 1.500 mm |
Ø vorderes Laufrad | 1.000 mm |
Höchstgeschwindigkeit | 80 km/h |
Kesseldruck | 12 kp/cm² 117,3 kN/cm² |
Kolbenhub | 630 mm |
Zylinderdurchmesser | 540 mm |
Rostfläche | 1,69 m² |
Verdampfungsheizfläche | 105,37 m² |
Überhitzerheizfläche | 33,40 m² |
Leistung | 870/910. PSi |
Lokreibungslast | 51,5 Mp 505,0 kN |
Lokdienstlast | 67,2 Mp 659,0 kN |
Bremsbauart | k.A |
Die Baureihe preussische T 12 wurde von der Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung in großer Stückzahl angeschafft. Obwohl sie bereits 1902 in eine Versuchsausführung zur Verfügung stand, begann die Serienproduktion erst 1905. Neben der Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung erwarben auch andere Bahnen Loks dieses Typs. Die Fahrzeuge waren teilweise mit einer stromlinienförmigen Verkleidung versehen.
Die Reichsbahn übernahm 900 Exemplare aus Preussen, hinzu kamen 11 Stück von der Lübeck-Büchener Eisenbahn und 10 von der Saarbahn. Die Exemplare aus dem Saarland erhielten die Betriebsnummern 74 1301 - 74 1310, die Maschinen aus Lübeck die Betriebsnummern 74 1311 - 74 1321. Die Betriebsnummern 74 1316 - 74 1321 wiesen noch die Stromlinienverkleidung auf, welche 1948 entfernt wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Ausmusterung, die 1968 beendet war.
Literatur
- Klaus-Detlev Holzborn: Unsere Dampflokomotiven. Band II. Tenderlokomotiven BR 60 - 96. Albis Verlag Düsseldorf, 1967