Zum Inhalt springen

Flexible Response

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. März 2005 um 23:28 Uhr durch Florian.Keßler (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Das Konzept der Flexible Respose war seit 1967 bis Ende des Kalten Krieges geltende NATO-Verteidigungsstrategie gegenüber dem Warschauer Pakt. Sie löste das Konzept der Massiven Vergeltung (Massive Retaliation) ab, das mit Modifikationen seit 1954 gegolten hatte. Vor allem Deutschland hatte auf einer Änderung der NATO-Strategie bestanden, weil das Konzept der massiven Vergeltung den Großeinsatz von Nuklearwaffen auf deutschen Territorium vorsah.

Das neue Konzept trug der erheblichen konventionellen Unterlegenheit der NATO-Streitkräfte gegenüber denen des Warschauer Pakts Rechnung, die die NATO durch Nuklearwaffen ausgleichen wollte. Die abgestufte, nicht vorhersehbare Reaktion sah folgende Schritte vor, die in ihrer zeitlichen Abfolge nicht festgelegt waren und teilweise gleichzeitig erfolgen konnten:

  • Die Direktverteidigung, bei der auf eine Aggression auf der gleichen Stufe geantwortet werden sollte und den Einsatz taktischer Nuklearwaffen einschließen konnte
  • Die vorbedachte Eskalation, bei der sofort eine höhere Eskalationsstufe gewählt werden konnte, gegebenenfalls unter räumlicher Ausweitung des Konflikts
  • Die allgemeine nukleare Eskalation mit dem gesamten Nuklearpotenzial im Falle des Versagens der ersten zwei Stufen

Diese Schritte schlossen die Möglichkeit eines nuklearen Erstschlags ein. Der Warschauer Pakt forderte in dieser Zeit immer wieder einen vertraglich geregelten Verzicht auf den nuklearen Erstschlag, was jedoch angesichts seiner konventionellen Überlegenheit für die NATO nicht annehmbar war.