Lviv
dt: Lemberg, russ.: Lwow, poln.: Lwów
Stadt in der Westukraine mit 830.000 Einwohnern.
Lviv liegt am Fluss Poltwa, etwa 80 km von der Grenze zu Polen entfernt. Es ist die wichtigste Stadt der ukrainischsprachigen Westukraine, manche Westukrainer, die sich gegenüber der weitgehend russischen Bevölkerung in der Ostukraine als die eigentlichen Ukrainer sehen, bezeichnen es sogar als die "heimliche Hauptstadt der Ukraine". Lviv/Lemberg ist seit langer Zeit vom Zusammenleben mehrerer Völker geprägt. Bis ins 20. Jahrhundert gab es neben Ukrainern einen großen Anteil an jüdischer und deutscher Bevölkerung, heute leben in Lviv neben Ukrainern v.a. Russen, Weißrussen und Polen.
Geschichte:
1250 errichtete Fürst Danilo Romanowitsch an der Stelle des heutigen Lviv eine Burg für seinen Sohn Lev. Von diesem Lev (russ.: Löwe) hat die Stadt ihren Namen. Auch im Wappen und in zahlreichen Steinskulpturen der Stadt taucht der Löwe immer wieder auf. In der frühen Neuzeit entwickelte sich der Ort bald zu einem wichtigen Handelsplatz. 1772 fiel die Stadt mit der polnischen Teilung an das Habsburgerreich und erlebte in der Folge einen kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung. Lemberg war Hauptstadt des Königreichs Galizien und Lodomerien und viertgrößte Stadt im Habsburgerreich. Die 1784 von Joseph II gegründete Universität ist die älteste in der Ukraine. Nach dem 1. Weltkrieg kam Lemberg an Polen, in den Jahren 1939 bis 1941 wurde es in die Sowjetukraine eingegliedert und kam 1945 unter sowjetische Herrschaft.