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Arif Mirsojew

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Datei:Composer Arif Mirzoyev 2007.jpg
Arif Mirzoyev, 2007

Arif Mirsojew (aserbaidschanisch Arif Abdulla oğlu Mirzəyev; 10. April 1944 in Baku, Sowjetunion) ist ein sowjetischer, russischer, aserbaidschanischer Komponist, Organist und Pianist.

Arif Mirsojew gilt als Begründer der religiös-memorialen Orgel- und polyfonischen Musik wie auch der islamischen Opfermusik und als ein Meister der modernen musikalischen Polystilistik. Zweifach wurde er zum Staatspreis der Russischen Föderation (2000, 2002) im Bereich Kunst nominiert. Er ist ein Fachmann und Propagandist der Musik von J. S. Bach und Mitglied der Komponistenvereinigung Russlands und Aserbaidschans seit 1979, der Societas Bach Internationalis (Leipzig, 1994).

Leben

Arif Mirsojew wuchs in Baku in einer Intellektuellenfamilie mit alten musikalischen Traditionen auf. Seine musikalische und Komponistenausbildung schloss er am Staatskonservatorium Aserbaidschans bei Qara Qarayev ab und studierte Theorie und Geschichte der Orgelmusik am Moskauer Konservatorium (N. Malina, S. Dischur). Er arbeitete auch als Musikpädagoge. Arif Mirsojews Musik wurde von einer Reihe bekannter Interpreten gespielt (F. Badalbeli, N. Gavrilova, N. Gureeva, L. Dedova, N. Kogan, M. Makarova, A. Markov, A. Sevidov, A. Slobodiannik, A. Fiseiski, N. Yashvili).
Zur Zeit lebt Arif Mirsojew in Fulda.


Werk

  • Choral und klassische Fuge für Orgel Solo (1963)
  • Klavierzyklus „24 Präludien“ (1966–1989)
  • Streichquartett für zwei Geigen, Alt und Cello (1978)
  • Sonate für Geige und Klavier („Leipziger“, 1969)
  • Jazzkonzertino für zwei Flügel (1989)
  • Solo Orgelsynphonie in memoriam J. S. Bach (1984)
  • Islamische Trauermesse Januarpassionen (1992)
  • Sarabande für Prinzessin Diana, Orgel solo (1997)
  • New-Yorker Passionen für Kammerorchester (2001)
  • Zweite Orgelsymphonie Üzeyir Hacıbəyov (2008)

Künstlerisches Konzept

Die Basis Arif Mirsojews Künstlerkonzepts macht die Entdeckung der Polystilistik in der Musik der Neorenaissance des Orients und Okzidents aus, deren Kern die Wiedervereinigung der Tonmusik der Renaissance des Ostens (Mughamat), des europäischen Barock und der klassischen deutschen Polyphonie wie auch Musikstile verschiedener religiöser Richtungen ist – des Islams, der evangelischen und katholischen Musik.

Mirsojew ist auch Autor vieler Kammer-, Vokal- und Jazzstücke.

Uraufführungen

  • Großer Saal des Moskauer Konservatoriums (Moskau, UdSSR, 1985)
  • Katholische Stadtkirche (Kiew, Ukraine, 1986)
  • Konzertsaal Pjotr Iljitsch Tschaikowski (Moskau, UdSSR, 1987)
  • Niguliste (Tallinn, Estland, 1987)
  • Orgelsaal der Englischen Kirche (Königsberg / Kaliningrad, Russland, 1987)
  • Kathedrale des Hl. Matthias (Budapest, Ungarn, 1987)
  • Radio MDR, Leipzig, 1994
  • Haus der Orgel- und Kammermusik ("Deutsche Kirche"), Baku, Aserbaidschan, 1994
  • Kathedrale St Giles, Edinborough, UK, 1996
  • Westminster Abbey, London, UK, 1996
  • Römisch-katholische Kathedrale des unbefleckten Empfängnisses der Heiligen Jungfrau Maria, Moskau, Russland, 2002
  • Elisabethenkirche Fulda, 2007

In der russischen und europäischen Presse wird Arif Mirsojew „J. S. Bach des Orients“ genannt (A. Kotlarewski, Kurt Masur, Udo Zimmermann).