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Martin Luther

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Martin Luther (* 10. November in Eisleben 1483; † 18. Februar 1546 in Eisleben) war ein Mönch, Theologe, Dichter und geistiger Vater der lutherischen Reformation.

Martin Luther
Martin Luther

Leben und Wirkung

Mit dem sprichwörtlich gewordenen Anschlag von 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg am 31. Oktober 1517 protestierte er gegen Missstände in der katholischen Kirche. Der damals gebräuchliche Ablasshandel war dabei nur ein Punkt. Luther glaubte, dass der Mensch allein durch seinen Glauben in den Himmel kommen könne. Dies stand im Widerspruch zur katholischen Kirche.

Mit seiner Bibelübersetzung (1521 Neues Testament und 1534 Altes Testament), mit der er theologische Inhalte auch dem einfachen Volk zugänglich machen wollte, setzte er Maßstäbe für die deutsche Sprache. Luthers Übersetzung war übrigens nicht die erste Übertragung der Bibel ins Deutsche. Bereits im 14. Jahrhundert war die Bibel aus der Vulgata ins Deutsche übersetzt und bis 1518 hochdeutsch vierzehnmal, niederdeutsch viermal gedruckt worden. Luthers Übersetzung zeichnet sich jedoch durch eine kräftige, bilderreiche Sprache aus. Er übersetzte nicht so sehr wörtlich, sondern er versuchte den Sinn der biblischen Aussagen auf Deutsch wiederzugeben.

In seinen Predigten und Schriften bemühte Luther sich stets um eine klare, kräftige Ausdrucksweise. Bekannt wurden viele, teilweise deftige Zitate, wie: "Wenn ich hier einen Furz lasse, dann riecht man das in Rom."

Die Bulle "Exsurge Domine" von Papst Leo X. vom 15. Juni 1520 verurteilt die 41 Schriften Luthers und am 3. Januar 1521 wurde er exkommuniziert.

Mit der Reformation begründete er die lutherische Kirche. Allerdings lag Luther nicht an einer Kirchenspaltung, vielmehr wollte er die katholische (= allgemeine) Kirche reformieren. Nachdem die katholischen Stände 1529 auf dem zweiten Reichstag zu Speyer die Aufhebung der bisherigen partiellen Duldung der Evangelischen durchsetzten, legten die evangelischen Stände (6 Fürsten und 14 Städte aus Oberdeutschland) Protest ein. Seit der Protestation von Speyer spricht man von Protestanten.

Luther heiratete 1525 die ehemalige Nonne Katharina von Bora, die im Zuge der Bauernkriege 1523 aus ihrem Kloster geflohen war und seitdem in Wittenberg lebte. Die Eheschliessung war für Luther eine logische Konsequenz seiner Lehren.

siehe auch:

Werke

Choräle

Luther schrieb verschiedene von Chorälen. Lieder in Deutscher Sprache wurden zu einer Säule der reformatorischen Gottesdienstordnungen. Folgende Kirchenlieder gehen, zumindest in Teilen auf ihn zurück.

Literatur

  • Heinrich Fausel, D. Martin Luther. Sein Leben und Werk 1483 bis 1521, 1522 bis 1546, (2 Bände), 1996 ISBN 3775124403 (aus Luther-Sicht)