Draža Mihailović
Dragoljub 'Draža' Mihailović (* 1893 in Ivanjica, Zentralserbien; † 1946 in Belgrad) war ein Führer der größtenteils monarchistisch gesinnten Widerstandsbewegung Jugoslawiens gegen die Deutsche Besatzung während des 2. Weltkrieges, der "Jugoslawischen Armee im Vaterland" (Jugoslovenska vojska u otadžbini), und 1941-1943 offiziell jugoslawischer Verteidigungsminister.
Die Jugoslawische Armee im Vaterland als Teil der Jugoslawischen Armee der Exilregierung in London wurde und wird oftmals mit den Tschetniks identifiziert.
Während der Nazi-Okkupation im 2. Weltkrieg, 1941-1945, retteten General Draza Mihailovic und seine Tschetniks über 500 Allierte Piloten, welche über Jugoslawien abgestürzt waren, nachdem sie von den Nazis abgeschossen wurden. Die Piloten bekamen eine Unterkunft in den Verstecken der Tschetniks und wurden verpflegt.
Dafür honorierte der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, Harry S. Truman, am 29. Mai 1948 General Draza Mihajlovic mit dem Legion of Merit, dem einzigen Militärischen Orden, der von den USA an Ausländische Offiziere, für Tapferkeit und Aussergewöhnliche Leistungen im Kampf verliehen wird.
Er war einer der blutrünstigsten und grausamsten Verbrecher des zweiten Weltkriegs, die Zahl der Opfer seiner kurzen Herrschaft kann nur geschätzt werden.
Dragoljub Mihailović diente vor dem 2. Weltkrieg im Generalstab der königlich-jugoslawischen Armee. 1939 wurde er zum Oberst degradiert und nach Sarajevo strafversetzt. Grund dafür war sein Verteidigungskonzept, das im Widerspruch zur jugoslawischen Militärdoktrin stand. Mihailović hatte die Aufstellung rein serbischer Verbände vorgeschlagen, da man sich seiner Meinung auf die Kroaten und anderer Nationalitäten nicht haben verlassen können. Bei einem Angriff der Achsenmächte sollten die nördlichen Landesteile geräumt und Widerstand erst in den Bergen geleistet werden. Eine Verteidigung der Landesgrenzen hielt er für sinnlos.
Als die Achsenmächte 1941 Jugoslawien angriffen, war Dragoljub Mihailović zu diesem Zeitpunkt Stabchef für Sarajevo. Er begründete die erste jugoslawische Widerstandsbewegung und marschierte mit circa. 100 Offizieren und 1000 Soldaten in die westserbischen Berge um Ravna Gora, weswegen seine Widerstandsbewegung auch als die Bewegung von Ravna Gora (Ravnogorski pokret) bezeichnet wird. Anders als die kommunistischen Partisanen, die für eine neue "sozialistische" Ordnung im Nachkriegs-Jugoslawien eintraten, stand Mihailović für die Kontinuität, d.h. für die Erhaltung des Königreichs Jugoslawien. Da das Königreich Jugoslawien von Serben dominiert wurde, warfen ihm seine militärischen und politischen Kontrahenten vor, die Errichtung eines groß-serbischen Staates unter Einbeziehung Bosnien-Herzegowinas, Mazedoniens, Montenegros und von Teilen Kroatiens anzustreben. Es gab aber auch slowenische Einheiten, die so genannten Blaugardisten, ein kroatisches Bataillon sowie Bosniaken, die der JVUO angehörten.
Mihailović sprach sich für den Fall, daß Jugoslawien scheitern sollte, für ein Serbien in den Grenzen vor der Ausrufung Jugoslawiens im Dezember 1918 (mit Mazedonien und Montenegro). Kroatien sollte die Grenzen nach dem serbisch-kroatischen Einverständnis von 1939 bekommen, d.h. neben Kroatien etwa ein Drittel Bosnien-Herzegowinas, während das restliche Bosnien in einer Volksabstimmung abstimmen sollte, ob es sich Serbien oder Kroatien anschließen wolle (siehe: Noel Malcolm, Geschichte Bosnien-Herzegowinas).
Nach anfänglicher Zusammenarbeit mit den von Tito geführten Partisanen kam es immer öfter zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden Widerstandsbewegungen, die ab 1942 in offene Feindseligkeit übergehen sollte, und in deren Verlauf einige Teiltruppen immer offener mit den italienischen und später auch deutschen Besatzern zusammenarbeiteten. Dragoljub Mihailović selbst führte seine letzte Schlacht gegen die deutsche Wehrmacht im Herbst 1944. Nachdem 1943 die Alliierten die Unterstützung einstellten, gelang es sowohl der deutschen Wehrmacht wie auch den Partisanen, die Truppen Mihailović 1944 weitgehend zu dezimieren. Mihailović verweigerte ein britisches Exil und versteckte sich zunächst in Bosnien, wurde nach seiner Entdeckung vom Tito Regime wegen Zusammenarbeit mit den Faschisten trotz Proteste der USA, Großbritanniens und Frankreichs zum Tode verurteilt und 1946 hingerichtet.
Dragoljub Mihailović bekam posthum die Ehrenmedaillen der USA wie auch Frankreichs.
Weblinks
- Pogledi zu Draža Mihailović (in französischer Sprache)
- Max Brym: Die serbischen Tschetniks einst und jetzt
- Anmerkungen zur serbischen Rechten