Detmold
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Detmold hervorgehoben | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Detmold |
Landkreis: | Lippe |
Fläche: | 129,39 km² |
Einwohner: | 73.880 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 573 Einwohner/km² |
Höhe: | 134 m ü. NN |
Postleitzahl: | 32756, 32758, 32760 |
Vorwahl: | 05231/05232 |
Geografische Lage: | 51° 56' nördl. Breite 8° 53' östl. Länge |
Kfz-Kennzeichen: | LIP
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Amtlicher Gemeindeschlüssel: | 05 7 66 020 |
Adresse der Stadtverwaltung: | Marktplatz 5 32756 Detmold |
Website: | www.detmold.de |
E-Mail-Adresse: | info@detmold.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Rainer Heller (SPD) |
Arbeitslosenquote:: | 13,0 % (01.03.2005) |
Detmold ist eine Stadt in Ostwestfalen-Lippe, Nordrhein-Westfalen. Sie war bis 1947 Hauptstadt des Landes Lippe. Sie ist heute Sitz der Kreisverwaltung Lippe und der Bezirksregierung Detmold.
Geschichte
Mittelalter
Detmold wurde 783 als Theotmalli erstmals erwähnt.
1005 wird erstmalig ein Tietmelli- oder Theotmalli-Gau erwähnt.
1023 wird es erwähnt, als es seinen 799 geweihten Altarstein an das Kloster Abdinghof abgab.
1263 erfolgt die Stadtgründung durch den Edlen Herrn Bernhard III. zur Lippe mit dem Namen Detmelle am Werreübergang der alten Handelsstraße von Paderborn nach Lemgo, die junge Stadt erhielt Lippstädter Stadtrecht.
1265 trug ein wichtiges Ereignis zur Kulturweiterentwicklung Detmolds bei: Das Marktprivileg führte einen Jahrmarkt ein. Um 1300 wurde ein 2.Jahrmarkt, nämlich am Sonntag vor Martini (11. November) eingeführt.
Um 1305 hatte Detmold etwa 300 Einwohner und wurde von einer ein Meter dicken Bruchsteinmauer mit dem Hornschen, dem Lemgoer und dem Bruchtor umgeben.
1447 wurde Detmold nach den erheblichen Zerstörungen durch die Soester Fehde zu einer starken Festung ausgebaut.
Neuzeit
1547 suchte die Stadt ein Großbrand heim, der über 70 Häuser zerstörte. Um 1550 wird Detmold fester Sitz der Residenz des Grafen Simon III.. 1557 wird das Schloss als Renaissancebau mit reichem Giebelschmuck fertiggestellt.
1604 wurde der 1. Jahrmarkt, der damals im Juni stattfand, abgeschafft und der 2. auf den 30. November, dem Festtag des Apostels Andreas verlegt. Nun wurde aufgrund des Abschaffens des 1. Marktes der 2. auf 3 Tage verlängert. Ab dann wird dieser Markt Andreasmesse genannt.
Zwischen 1625 und 1637 wüteten in der Stadt mehrere Pestepedemien, die 900 Todesopfer forderten. Im 17. Jahrhundert entstand auch die heute noch gut erhaltene Adolfstraße mit kleinen, unregelmäßigen Fachwerkhäusern, die in der zweiten Hälfte des 17.Jahrhundert an der Innenseite der Stadtmauer angebaut wurden.
Friedrich Adolf legte ab 1701 planmäßig die Neustadt im Süden an und ließ dazu einen Kanal bauen. 1720 wurde die Erlaubnis erteilt, Wälle und Gräben zu beseitigen, doch erst ab 1780 durften Tore und Mauertürme abgetragen werden.
1809 führte Fürstin Pauline mit 26 Öllaternen die Straßenbeleuchtung ein. Nach Mauerdurchbrüchen wurde die Stadt im klassizistischen Stil erweitert. Seit 1818 wurde die Leopold- und die Hornsche Straße angelegt, 1825 das Landestheater erbaut.
1835 war die Stadt mit über 4000 Einwohnern größter Ort in Lippe, 1900 hatte Detmold 12.000 und 1950 über 30.000 Einwohner.
1912 entschied man sich aufgrund einiger Beschwerden aus Detmold und Umgebung, die Andreasmesse aufzuheben und stattdessen während dieser Tage einen Vergnügungspark einzurichten. Jedoch führte dies auch nicht zu einer Lösung und der veränderte Markt wurde 1913 wieder aufgehoben. Die Andreasmesse blieb beibehalten und lockt bis heute vom letzten Mittwoch im November bis zum darauffolgenden Sonntag jährlich viele Besucher an und ist allgemein beliebt.
Fürstensitz und Regierungssitz
Bis 1918 blieb Detmold Sitz der Grafen, beziehungsweise ab 1789 der Fürsten. Dann wurde Detmold Landeshauptstadt des Freistaates Lippe und nach dem Anschluss an das Bundesland NRW Sitz der Bezirksregierung, seit 1972 auch Sitz der Kreisverwaltung Lippe.
Gemeindereform
Im Zuge der Gebietsreform 1970 wurden der Kernstadt 25 selbstständige Gemeinden eingegliedert, heute hat Detmold etwa 72.000 Einwohner.
Politik
Bürgermeisterwahl 2004
Name | Partei | 26. September 2004 | Stichwahl |
Rainer Heller | SPD | 48,38% | 61,10% |
Manfred Luckey | CDU | 37,29% | 38,90% |
Birgit Reher | Grüne | 8,15% | |
Thomas Trappmann | FDP | 6,18% | |
Wahlbeteiligung: |
56,3% | 43,85% |
Stadtratswahl 2004
Partei | Ergebnis | Sitze |
SPD | 37,16% | 17 |
CDU | 36,86% | 17 |
Grüne | 10,24% | 5 |
FWG | 07,59% | 3 |
FDP | 05,71% | 3 |
Detmolder Alternative | 02,44% | 1 |
Wahlbeteiligung | 56,29% |
Partnerstädte
Detmolds Partnerstädte sind Savonlinna (Finnland), Hasselt (Belgien), Zeitz (Deutschland) und Saint Omer (Frankreich).
Ortsteile
Barkhausen, Bentrup, Berlebeck, Brokhausen, Diestelbruch, Hohenloh (früher auch Hakedahl), Heidenoldendorf, Heiligenkirchen, Hiddesen, Herberhausen, Hornoldendorf, Jerxen-Orbke, Klüt, Loßbruch, Mosebeck/Altenkamp, Niederschönhagen, Nienhagen, Niewald, Oberschönhagen, Oettern-Bremke, Pivitsheide V.H. und V.L., Remmighausen, Schönemark, Spork-Eichholz und Valhausen
Sehenswürdigkeiten
- Westfälisches Freilichtmuseum Detmold
- Landestheater Detmold
- Hermannsdenkmal
- Art Kite Museum (seit März 2005 geschlossen)
- Adlerwarte Berlebeck
- Fürstliches Residenzschloss Detmold
Wirtschaft
Verkehr
Die Stadt liegt an der Bahnlinie Paderborn—Altenbeken—Detmold—Bielefeld und gehört dem Verkehrsverbund OstWestfalenLippe an. 1994 wurden Buslinien eingeführt.
In der Nähe der Stadt befinden sich die Bundesautobahnen A2 (Dortmund - Hannover) und A33 (Bielefeld - Paderborn).
Detmold ist Sitz des Deutschen Jugendherbergswerks.
Bildung und Forschung
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Folgende Persönlichkeiten wurden in Detmold geboren:
- Ludger Beerbaum (*1963), Springreiter
- Iris Berben (*1950), Schauspielerin
- Ferdinand Freiligrath (1810 bis [[1876]) Lyriker
- Johann Grabbe (1585 bis 1655), Komponist
- Christian Dietrich Grabbe (1801 bis 1836), Dramatiker
- Friedrich Adolf Lampe (1683 bis 1729), Theologe
- Frank-Walter Steinmeier (*1956), Politiker und Jurist
- Leopold Zunz (1794 bis 1886), Wissenschaftler
Ehrenbürger
- 2002 Giselher Klebe
- 1988 Baron Paul Meyers
- 1936 Dr. Alfred Meyer (wurde am 9. November 1945 vom Rat wieder aberkannt)
- 1936 Wilhelm Brückner (wurde am 9. November 1945 vom Rat wieder aberkannt)
- 1935 Wilhelm Teudt
- 1934 Dr. Ulrich Volkhausen
- 1919 Norbert Wittje
- 1917 Paul von Hindenburg
- 1916 Hermann Theopold
- 1913 Prof. Bernhard Winkelsesser
- 1909 Hans Hinrichs
- 1895 Otto Fürst von Bismarck
- 1895 Dietrich Grote
- 1890 Prof. Dr. Eduard Horrmann
- 1871 Ernst von Bandel
- 1837 Johann Wilhelm von Hoffmann
- 1759 Simon Henrich Wistinghausen
Weitere Persönlichkeiten
Folgende Persönlichkeiten sind keine gebürtigen Detmolder, haben aber in der Stadt gewirkt:
- Ernst von Bandel, Erbauer des Hermannsdenkmals
- Felix Fechenbach, Journalist und Dichter
- Giselher Klebe, Komponist