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Schlacht von Québec (1775)

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Die Schlacht bei Québec vom 31. Dezember 1775 zwischen Briten und Amerikanern fand während des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs bei Québec (Kanada) statt und beendete den Versuch der Amerikaner, den Krieg auf Kanada auszudehnen. Sie ist nicht zu verwechseln mit der teilweise ebenfalls als Schlacht bei Québec bezeichneten Schlacht auf der Abraham-Ebene von 1759.

Während die amerikanische Kontinentalarmee unter George Washington die britischen Streitkräfte in Boston blockierte, stieß eine amerikanische Armee unter Brigadegeneral Richard Montgomery, einem britischen Offizier außer Dienst, entlang des Lake Champlain nach Kanada vor. Eine zweite amerikanische Truppe unter General Benedict Arnold fiel von Maine her in Kanada ein. Ziel der Invasion war es, die dortige Bevölkerung zum Anschluss an die amerikanische Revolution zu bringen und den Briten die dortigen Militär- und Marinestützpunkte zu entziehen. Den Amerikanern gelang es gegen schwachen britischen Widerstand unter anderem, Montréal zu besetzen und die strategisch wichtigen Vorposten im Süden wie Fort Niagara zu isolieren. Ende Oktober 1775 erreichten Arnolds Soldaten den Sankt-Lorenz-Strom in der Nähe von Québec. Sie hatten allerdings aufgrund der mit ihrem schnellen Vormarsch verbundenen Strapazen erhebliche Verluste erlitten. Der britische Oberst Allen Maclean besetzte mit seinen Soldaten auf die Nachricht von Arnolds Ankunft hin die Befestigungen von Québec, wo sich ihm der kanadische Gouverneur Guy Carleton anschloss. Die Verteidiger zählten etwa 1.200 Mann, größtenteils kanadische Freiwillige und eine Handvoll Rekruten der britischen Armee ohne Kampferfahrung.

Am 13. November überquerte Arnold mit seiner Truppe den Sankt-Lorenz-Strom, postierte sich auf der Abraham-Ebene nahe der Stadt und forderte die Garnison von Québec auf, sich entweder zum Kampf zu stellen oder zu kapitulieren. Maclean und Carleton waren allerdings nicht so töricht, mit ihren unerfahrenen Soldaten auf den Schutz der Befestigungen der Stadt und ihrer schweren Artillerie zu verzichten, und taten keines von beidem. Daraufhin unternahm Arnold einen nächtlichen Überraschungsangriff, der abgeschlagen wurde.

Am 31. Dezember hatte Arnold seine Streitkräfte mit den mittlerweile eingetroffenen Truppen Montgomerys auf 1.200 Mann verstärkt und ließ während eines Schneesturms auf entgegengesetzte Seiten der Stadt zwei gleichzeitige Nachtangriffe unternehmen. Die britischen Verteidiger waren jedoch durch frühzeitige Täuschungsangriffe an anderen Stellen alarmiert worden und empfingen die Angreifer mit einem schweren Beschuss mit Kartätschen (Hagelgeschossen). Montgomerys Angriff wurde abgeschlagen, der Kommandeur getötet. Arnolds Soldaten gelang es, einen Teil der Stadtbefestigungen zu besetzen, doch wurde Arnold hierbei verwundet. Daraufhin führte Oberst Maclean mit den nach der Abwehr des Angriffs von Montgomery frei gewordenen Truppen einen Gegenangriff auf die in die Stadt eingedrungenen Amerikaner und zwang sie dazu, sich zu ergeben. Die Verluste der Briten und Kanadier betrugen lediglich 20 Mann, die der Amerikaner etwa 500. Nach der Schlacht gaben die Amerikaner die Belagerung Québecs auf, räumten ihre Eroberungen und zogen sich aus Kanada zurück. Während des weiteren Verlaufs des Unabhängigkeitskriegs gab es keine ernsthaften Versuche mehr, Kanada zu erobern. Die amerikanische Niederlage bei Québec war so ein entscheidender Faktor dafür, dass Kanada britisch blieb und kein Teil der USA wurde.