Ouvertüre 1812
Die Ouvertüre 1812 ist eine Auftragskomposition von Peter Tschaikowski, die den Sieg Russlands in den napoleonischen Kriegen 1812 darstellen soll. Uraufgeführt wurde sie mit großem Erfolg in der Kathedrale Christ der Retter (?) in Moskau am 20. August 1882.
Das Stück wird mit feierlichen Klängen eingeleitet, die an die Gottesdienste in russischen Kirchen nach der Kriegserklärung erinnern sollen. Diese Szene wurde in Krieg und Frieden von Tolstoi beschrieben.
Ein Thema der marschierenden Armeen folgt, ausgeführt durch die Hörner. Die französische Marseillaise spiegelt die anfänglichen französischen Siege im Krieg und die Besetzung von Moskau im September 1812 wieder. Das russische Volkstanzthema gedenkt der Schlacht, die Napoleons Nachhut schlägt. Der Rückzug von Moskau im Oktober 1812 wird durch ein langes Diminuendo (Leiserwerden) ausgedrückt. Die folgenden Kanonenschüsse sollen die militärischen Angriffe der russischen Artillerie auf die französischen Flanken darstellen. Mit Glockengeläut und der musikalischen Darstellung eines Feuerwerks wird schließlich der Sieg und die Befreiung von der französischen Besatzung gefeiert. Unter den Kanonen und Hörnern hört man die alte russische Nationalhymne: Gott erhalte den Zar. Die russische Hymne wird im Kontrapunkt zur vorher gehörten Marseillaise geführt.
Wertung
Tschaikowski hat die Ouvertüre nach eigener Aussage ohne innere Überzeugung und 'Herzblut' geschrieben. Es ist aber bis heute ein in populären Konzerten gerne gespieltes und bejubeltes Stück.
Wegen des Einsatzes von Kanonen und Glocken eignet das Stück sich auch gut, um die dynamischen Qualitäten von High Fidelity-Lautsprecherboxen zu testen.